„Frauenherzen schlagen anders“ – Verein ruft wichtigen Aktionstag ins Leben

Der 3. Februar soll ganz im Zeichen von Frauenherzen stehen. Das jedenfalls ist das Ziel eines neuen Aktionstages. Was zunächst nach Romantik klingt, hat einen ernsten Hintergrund.

Dass Frauen und Männer aus biologischer Sicht anders sind, ist keine neue Erkenntnis. Dennoch wurde sie in der Medizin, aber auch in vielen anderen Bereichen, lange außer Acht gelassen. Das hatte und hat vor allem für Frauen schwerwiegende Folgen. Zwar versucht die Gendermedizin gegenzusteuern, indem sie auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern aufmerksam macht und die geschlechtsspezifische Erforschung und Behandlung von Krankheiten und ihren Symptomen ermöglichen will. Aber diese Bemühungen stehen erst am Anfang.

Ein Bereich, in dem es gravierende Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie gelten weltweit als die häufigste Todesursache bei Frauen. Allein in Deutschland sterben jedes Jahr ca. 20.000 Frauen an einem Herzinfarkt. Trotzdem wird die Gefahr eines Herzinfarkts bei Frauen unterschätzt und Symptome werden häufig übersehen. Was auch an der erwähnten undifferenzierten Herangehensweise des medizinischen Personals und am mangelnden Wissen liegt, dass Männer und Frauen bei einem Infarkt unterschiedliche Symptome zeigen.

Aktionstag will Bevölkerung und vor allem potentiell Betroffene stärker sensibilisieren

Auf diesen Missstand hinweisen möchte der Verein „Healthcare Frauen e. V.“, der im Rahmen seiner Kampagne „Aging for future“ einen Aktionstag ins Leben gerufen hat, der am 3. Februar stattfindet. Unter dem einprägsamen Titel „Frauenherzen schlagen anders“ verfolgt der Verein nach eigenen Angaben folgende Ziele: Er will das Bewusstsein für Herz-Kreislauf-Gesundheit von Frauen steigern, die Aufmerksamkeit auf die Unterschiede zwischen Männer- und Frauenherzen richten und Wissen zur Funktionsweise von Frauenherzen in der Bevölkerung verbreiten. So sollen die Chancen für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen verbessert werden. Zu diesem Anlass hat sich die „Herz-Hirn-Allianz“ gebildet. Neben Healthcare Frauen e. V. sind darin u. a. auch Abbott, Novartis, die Deutsch-Türkische Medizinergesellschaft Nordrhein-Westfalen, der AMIRA-Kooperationspartner Marktplatz der Gesundheit und die Denkfabrik Apotheke e.V. vertreten.

Gerade bei älteren Frauen seien die Herzinfarkt-Symptome weniger charakteristisch, teilt der für den Aktionstag verantwortliche Verein mit. Der typische starke Schmerz im Brustkorb, der in verschiedene Körperregionen ausstrahlen kann, mache sich bei ihnen mitunter weniger heftig bemerkbar als bei Männern. Frauen berichteten eher von einem Druck- oder Engegefühl in der Brust. Weitere Symptome für einen Herzinfarkt können bei Frauen Kurzatmigkeit/Atemnot, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Ziehen in den Armen, unerklärliche Müdigkeit und Depressionen sein. „Viele dieser Beschwerden führen dazu, dass Frauen zuerst an eine harmlose Magenverstimmung denken. Hinzu kommt, dass ältere Frauen häufig allein leben und im Notfall niemanden haben, der Hilfe holen könnte. Auch sind sie oft zurückhaltender und möchten ihren Mitmenschen nicht zur Last fallen“, heißt es weiter. 

Wie ihr mitmachen könnt

Wer diesen Aktionstag mit Leben füllen möchte, kann mit einem roten Kleidungsstück oder einem roten Accessoire ein Zeichen setzen. Weiter ruft der Verein dazu auf, am heutigen 3. Februar 2023 ein Foto inkl. herzrotem Accessoire/Gegenstand/Element auf euren Social-Media-Profilen hochzuladen und dieses mit den Aktions-Hashtags #frauenherzenschlagenanders, #HerzHirnAllianz und/oder #GoRed zu versehen.


AMIRA meint: Das ist eine gute Initiative, nicht nur, weil es ein wichtiges und bisher wenig beachtetes Thema ist, sondern auch, weil die Apotheke vor allem weiblich ist. Die Gesundheit der Apothekenmitarbeiterinnen und natürlich auch der -mitarbeiter liegt uns schließlich sehr „am Herzen“.