Altersvorsorge: Selbst ist die Frau!

Zeiten, in denen Frauen nicht selbst einer bezahlten Tätigkeit nachgingen und auf die Altersvorsorge des Ehemannes angewiesen waren, gehören eigentlich der Vergangenheit an. Aber bedeutet das gleichzeitig, dass Frauen ihre Altersvorsorge nun selbst in die Hand nehmen? Nicht unbedingt!

Frauen befinden sich oft in einer schlechteren Ausgangslage. Schließlich verdienen sie im Laufe ihres Arbeitslebens im Durchschnitt weniger Geld als Männer. Der Gender Pay Gap, das ist die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes der Frauen und Männer, liegt bei 20 Prozent.

Die Folge: Frauen müssen oft mit weniger Rente auskommen.

Die Corona-Krise verstärkt die Probleme oft noch: Obwohl Männer und Frauen gleichermaßen von den beruflichen Auswirkungen der Pandemie betroffen sind, reduzieren Frauen nicht nur öfter ihre Konsumausgaben. Sie planen auch öfter als Männer, ihre Altersvorsorge kürzen oder aussetzen zu wollen (14 Prozent der Frauen, im Vergleich zu 4 Prozent der Männer).

Geschlecht ist nicht der einzige Grund

Menschen gehen ganz unterschiedlich mit Geld um. Das ist nicht unbedingt eine Frage des Geschlechts. Es gibt unter Männern und Frauen vorsichtige, sparsame Typen und solche, die ihr Geld leichter ausgeben.“ Besonders in einer Partnerschaft ist es wichtig, möglichst früh über Geld zu reden und die Finanzen offenzulegen. So lässt sich eine gemeinsame Strategie entwickeln.

Dabei sollten die Frauen durchaus ihre eigenen Ziele verfolgen und das auch schriftlich fixieren. Denn Frauen haben andere Lebensläufe, sie sind meist länger in Elternzeit, arbeiten oft in Teilzeit, um Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Auch in die Pflege älterer Angehöriger sind sie stärker eingebunden. Umso wichtiger ist es, in der Partnerschaft eine gerechte Lösung zu finden.

Gedanke an Vorsorge nicht verlieren

Dennoch sollten Frauen auch für sich selbst vorsorgen – und zwar rechtzeitig. Zwar wissen viele, dass sie selbst etwas tun sollten. Aber der Gedanke verliert sich im Alltag allzu schnell wieder. Oft sind es dann erst negative Erlebnisse wie Trennungen, ein unerwartet niedriger Rentenbescheid oder Schulden, die sie dann schließlich doch aktiv werden lassen.

Zum Glück finden Frauen heute über verschiedene Plattformen mehr zielgruppenspezifische Informationen zur Geldanlage und Altersvorsorge als noch vor wenigen Jahren.

Sparanlage einrichten

Für den Ausgleich von finanziellen Nachteilen durch Teilzeitarbeit oder familiäre Belastungen kommt vielleicht ein langfristiger Aktienfonds oder eine andere Sparanlage speziell für den betroffenen Partner oder die Partnerin in Frage, um im Alter besser abgesichert zu sein.

In vielen Haushalten schlummern versteckte Reserven wie teure oder sogar überflüssige Verträge, die über längere Zeit mitgeschleppt werden. Dieses Geld kann besser für Altersvorsorge und Vermögensaufbau genutzt werden. Familien sollten deshalb einmal im Jahr alle ihre aktuellen Versicherungen und regelmäßigen Ausgaben prüfen.

Selbst ist die Frau!

Alle Anlagemöglichkeiten stehen offen, angefangen von Fonds- oder Banksparplänen bis hin zu staatlich geförderten Produkten wie der Riester-Rente oder ApothekenRente. Frauen sollten ihre Altersvorsorge in die eigenen Hände nehmen. Das Gute: Es gibt heute viel mehr Informationen und Unterstützung für diese Zielgruppe. Der Haken: Die Tipps müssen auch umgesetzt werden.

Hier gibt es weiterführende Informationen zum Versorgungsmanagement für Mitglieder.

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