Schluss mit Schlittern

Der Winter steht – um mal ein besonders schräges Sprachbild zu verwenden – in voller Blüte. Und das heißt: Glatteis ist nicht weit weg. Das ist nicht nur für Autofahrer bedrohlich, sondern auch für Leute, die per pedes unterwegs sind.

Das gilt vor allem für ältere Mitbürger, die nicht mehr so beweglich sind und deren Knochen durch Demineralisierung leichter brechen als bei jüngeren Menschen. Nun haben Senioren häufig Termine bei Ärzten, können also nicht unbedingt zuhause bleiben. Vielleicht kannst du Kunden deiner Apotheke nach Lesen unserer Vorschläge Tipps mit auf den Weg geben, wie sie Gleiten, Rutschen und Schlittern vermeiden und ihre Gesundheit erhalten können. Und dir helfen unsere life hacks ebenfalls, denk´ nur mal an deinen Fußweg zur Arbeit…

Langsam gehen

Es klingt unfassbar banal, aber wie beim Autofahren auf glatten Straßen gilt auch für Fußgänger: Langsam, ja, fast behutsam zu gehen. Dazu gehört, eher kleinere Schritte zu machen, wobei der Körperschwerpunkt dabei immer über dem auftretenden Bein bleiben sollte, sodass der Fuß mit ganzer Sohle aufgesetzt wird. Das verleiht Stand- und Gehsicherheit.

Richtige Schuhe tragen

Glatteis? Winter? Kälte? Da wird kaum jemand auf die Idee kommen, leichtes Sommerschuhwerk zu tragen (außer den Teenies, die auf ihre Sneaker nicht verzichten wollen…). Aber auch wenn muckelige Fellschuhe die Füße wärmen, ist damit noch nicht gesagt, dass die Sohlen für Schnee, Matsch und Eis taugen. Schnee und Matsch lassen sich recht gut mit stark profilierten Sohlen bändigen, wie sie von Wander- oder Outdoorschuhen bekannt sind. Schwieriger wird´s, wenn Eis im Spiel ist. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um primär gebildetes Eis handelt oder der Gehweg spiegelglatt wird, weil Schnee verdichtet wurde und sich langsam in Eis verwandelt.

Spikes in die Sohle einarbeiten lassen

Wer geeignete Schuhe mit ausreichend steifen und dicken Sohlen sein Eigen nennt, kann sich beim Schuster „Spikes“ in die Sohlen einarbeiten lassen. Acht bis zehn Spikes im Vorderfußbereich und vier im Absatz helfen, die glatten Flächen unbeschadet zu passieren. Drei Nachteile gibt´s: Auf Asphalt und Gehwegplatten machen Spikes deutliche Geräusche. Außerdem hat man immer nur dasselbe Paar Schuhe zur Verfügung und kann nicht wechseln. Das dritte Problem vielerorts: Man muss angesichts des Fachkräfte- und Handwerkermangels erstmal einen Schuster finden, der sich an die Schuhoperation herantraut…

Socken über die Schuhe ziehen

Physikalisch geht es bei allen Maßnahmen um einen zentralen Punkt: Wie lässt sich die Reibung zwischen Schuh und Untergrund erhöhen? Ein probates Mittel sind dicke Socken, die man sich über die Schuhe zieht. Sie erhöhen die Reibung auf einfache Weise, allerdings sieht es etwas kauzig aus, wenn man vermeintlich mit Socken statt Schuhen auf der Straße auftaucht. Wer Sicherheit vor Chic den Vorzug gibt, hat mit dieser Variante aber eine clevere Alternative bei der Hand.

Gummis, Schnürbänder, Draht

Wer keine alten Socken in der Schublade hat, kann es auch mit Gummis versuchen. Geeignet sind sowohl Einmach- als auch banale Haushaltsgummis. Davon mehrere Exemplare über die Schuhe schnappen lassen, so dass sie im Vorfußbereich den Boden berühren. Nachteil dieses Verfahrens: Die Gummis werden mechanisch strapaziert und können, gerade im Fall dünner Haushaltsgummis, mit der Zeit reißen.

Haltbarer ist Draht. Diesen gilt es, mehrmals um den Vorfuß zu schlingen, so dass sich unter der Sohle mehrere Drähte befinden. Ein mehr als hauchdünner Draht ist dabei von Vorteil. Aber Achtung: Die Drahtbügel machen das vorwärts Gehen sicherer, aber man kann mit dem Fuß durchaus zu Seite hin wegrutschen. Auch hier gilt also: Mag das Hilfsmittel noch so clever sein, vorsichtig einen Fuß vor den anderen zu setzen ist immer von Vorteil.

Schnürsenkel sind ebenfalls eine prima Alternative. Sie werden, wie Draht und Gummi zuvor, drei bis vier Mal um den Vorderfuß gewickelt, sodass die Wicklungen quer unter der Schuhsohle verlaufen, und dann mittels Schleife sicher verknotet. Schnürsenkel sind nicht ganz so auffällig wie grobe, große Wollsocken, aber allzu viel Sicherheit beim Gehen verschaffen sie nicht, teilweise deshalb, weil sie sich beim Gehen lösen oder durchgescheuert werden können.

Spikes oder Ketten

Auch wenn es sich nicht um Bergsteiger-Eisen handelt, die mit zentimeterlangen Dornen bombensicheren Tritt auf Schnee und Eis verschaffen - um vergleichsweise schweres Gerät handelt es sich gleichwohl. In Wintersportorten oder Bergregionen gehören Spike-Gummiüberschuhe oder Schneeketten für Schuhe zur festen Ausstattung der dortigen Bewohner. Beide sorgen für ordentlich Grip, wobei Ketten-Überschuhe sich eher für Schnee eignen, solche mit Spikes besser für Eis. Weiterer Unterschied: Auf Ketten läuft es sich etwas unbequem, weil sie auftragen und durch die Sohle drücken können. Gummistraps mit eingearbeiteten Spikes sind da deutlich weniger auffällig und häufig auch leichter anzuziehen. Im Online-Versandhandel werden diese Gehhilfen en masse vertrieben, „ich komme da nicht dran“ ist also keine Ausrede.

Dick anziehen

Mitunter hilft es, sich etwas dicker anzuziehen, zum Beispiel im Bereich der Körpermitte (Hintern/Hüfte) oder an den Ellenbogen. Warum? Mehr Lagen Textil helfen dabei, Sturzfolgen wie Brüche abzufedern und zu verhindern. Zum Glück fällt das „warm anziehen“ im Winter einigermaßen leicht…

AMIRA fragt: Hast du weitere Tipps für die Community? Dann schreib sie in die Kommentare.