WHO: 25 weitere Länder sollen bis 2025 malariafrei sein

<p>Zum Welt-Malaria-Tag am 25. April startet die WHO eine neue Initiative zur Bekämpfung von Malaria und möchte 25 weitere – von circa 90 Ländern – malariafrei werden lassen. Was sind die Gefahren dieser Krankheit?</p>

Malaria: Wer oder was überträgt die Erreger?

Malaria gehört weltweit zu den weitverbreitetsten Infektionskrankheiten und fordert jedes Jahr mehr als 400.000 Todesopfer, zwei Drittel davon sind unter fünf Jahren. Der Parasit, der die Krankheit auslöst, wird von einer infizierten Anopheles-Mücke übertragen und verursacht bei Betroffenen unter anderem Kopfschmerzen, hohes Fieber und Schüttelfrost. Wenn die Symptome nicht unverzüglich behandelt werden, droht für Erwachsene Organversagen und bei Kindern zusätzlich noch Blutarmut. Zusätzlich nehmen gesunde Mücken den Parasiten auf, wenn sie Erkrankte stechen und tragen Malaria weiter. Umso schneller eine Behandlung also erfolgt, desto weniger Mücken können die Infektionskrankheit verbreiten.

Aktuelle Verbreitung und Eindämmung – in welchen Ländern kommt Malaria vor?

Auf der Welt gelten circa 90 Länder als Malariagebiete, von denen 46 Stück Ende 2019 weniger als 10.000 Fälle verzeichnet haben. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lag die Anzahl lediglich bei 26 Ländern. Insgesamt haben 24 der Länder bis Ende 2020 Malaria-Infektionen für drei Jahre vollständig unterbunden – darunter der Iran, China und Malaysia.

Andere erfolgreiche Beispiele für die komplette Beseitigung der Krankheit sind Sri Lanka seit 2016, Algerien seit 2019 und El Salvador seit 2021. Laut WHO trägt die afrikanische Region einen unverhältnismäßig hohen Anteil der Krankheitslast, denn 94 Prozent der Krankheits- und Todesfälle werden in dieser Region verzeichnet.

Obwohl es national unterschiedliche Faktoren zur Eliminierung der Krankheit gibt, wurde in allen erfolgreichen Regionen Überschneidungen festgestellt. Der Direktor des globalen Malaria-Programms der WHO Dr. Pedro Alonso fasst sie folgendermaßen zusammen: „Der Erfolg wird in erster Linie durch das politische Engagement eines in Malaria endemischen Landes zur Beendigung der Krankheit bestimmt.“  Auch der Zugang zu einer starken, finanziell erschwinglichen, medizinischen Grundversorgung die Präventions-, Diagnose- und Behandlungsdienste leisten kann, ist eine Hauptbestandteil der Bekämpfung von Malaria.

Ein zusätzlicher Weg, um die Übertragung von Malaria zu reduzieren, ist eine ausgeprägte Vektorkontrolle. Sie verhindert, dass Menschen und infizierende Insekten in Kontakt kommen. Maßnahmen wie die Verteilung von Insektennetzen oder Insektiziden werden beispielsweise darunter zusammengefasst.

Bekämpfung einer Pandemie in einer Pandemie

Die Corona-Pandemie kristallisiert sich seit 2020 als ernsthafte Herausforderung für die Malaria-Reaktionen weltweit. Die WHO ruft seit Beginn dazu auf, wichtige Gesundheitsdienste – auch gegen Malaria – aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den größtmöglichen Schutz vor COVID-19 sicherzustellen. Vielen Malaria-geplagten-Ländern ist dieser Schritt eindrucksvoll gelungen und ein Worst-Case-Szenario wurde erfolgreich abgewehrt.

Es bestehen aber weiterhin weltweit erhebliche Einschränkungen bei den Malaria-Gesundheitseinrichtungen – rund ein Drittel der von der WHO befragten Ländern sind davon betroffen. Auch führen Sperren und Beschränkungen im Personen- und Warenverkehr die Auslieferung von mit Insektiziden behandelten Moskitonetzen oder Verzögerungen bei Sprühkampagnen von Innenräumen.

Behandlung und medikamentöse Prophylaxe von Malaria

Es gibt vier bekannte Arten von Malaria, die alle unterschiedlich wirken und somit differenziert behandelt werden müssen:

  1. Malaria tertiana
  2. Malaria quartana
  3. Malaria tropica
  4. Knowlesi Malaria

Bei den letzten beiden Varianten müssen die Erkrankten schnellstmöglich in ein Krankenhaus, sogar wenn nur ein Verdacht auf diese Infektionen besteht. Die Behandlungen erfolgt medikamentös und in verschiedenen Zeitabständen – sie kann vier Tage bis zwei Wochen andauern. Bei schwerwiegenden Fällen kommt es auch zu intensivtherapeutischen Methoden (z. B. die künstliche Beatmung). Zu den möglichen Behandlungspräparaten und der medikamentösen Malaria-Prophylaxe gehören unter anderem:

  • Artemether/Lumefantrin (Selbst-/Akutbehandlung bei unkomplizierter Malaria tropica)
  • Atovaqoun/Proguanil (Prophylaxe, Selbst- und Akutbehandlung)
  • Chloroquin (Prophylaxe)
  • Mefloquin (Malaria tropica, Prophylaxe mit Ausnahmen)
  • Dihydroartemisinin/Piperaquintetraphosphat (Unkomplizierte Malaria tropica)
  • Doxycyclin (Prophylaxe)
  • Chinin (bei Malaria tropica)
  • Primaquin (Malaria tertiana, auch zur Prophylaxe geeignet)

Weiterführende Informationen zur Prophylaxe (Wechselwirkungen, Dosierung etc.) bietet das Tropeninstitut.