Homeschooling – Argumente für und gegen den Heimunterricht

<p>Das Konzept Homeschooling bzw. Distanzlehre ist im Moment ein essenzieller Teil unseres Bildungssystem. Welche Risiken und Chancen ergeben sich für unsere Kinder und uns selbst? Wir geben dir einen Überblick.</p>

Homeschooling: Vorteile des Heimunterrichts

  • Durch eine rechtzeitige Schulschließung wird das Ansteckungsrisiko minimiert.
  • Durch die gezielte Fokussierung auf das eigene Kind wird es individuell gefördert – entsprechend seiner Begabungen, seines Tempos und Lerntyps.
  • Trotz Pandemie kann Lernstoff vermittelt und der angestrebte Bildungsgrad erreicht werden.
  • Lernprobleme, die sonst auf die Lehrer:innen projiziert werden, können einen anderen Ursprung zeigen.
  • Das Unterrichtsklima wird selbst geschaffen: kein negativer Druck, kein Mobbing.
  • Es herrscht ein ungezwungenes Lernen – ohne unnötige Unterbrechungen und ohne Stress.
  • Es ergeben sich Freiheiten in der Unterrichtsgestaltung und eine flexible Zeitplanung.
  • Die Medienkompetenz wird weiterentwickelt.

Nachteile der Distanzlehre

  • Die nötige Unterstützung ist nur mit Ruhe und Zeit zu leisten. Das parallele Arbeiten im Homeoffice erschwert diese Faktoren.
  • Der Zeitaufwand durch Vorbereitung und Aufarbeitung der Lerninhalte (besonders bei mehreren Kindern) ist sehr umfangreich.
  • Die Kosten für Schulmaterial müssen entweder ganz oder zu einem großen Teil selbst getragen werden.
  • Die Hardware zum Ausdrucken von Arbeitsblättern wird benötigt.
  • Durch den Wegfall von Arbeitsgruppen fehlt das Erwerben von Kompetenzen im Bereich des sozialen Lernens.
  • Manche Schulen übermitteln die Aufgaben auf freiwilliger Basis, die Eltern dienen als Kontroll- und Motivationsinstanz.

7 Tipps für einen besseren Tagesablauf

1. Vereinbarung von Regeln und Zeiten

Eine feste Lern- und Freizeitstruktur, die an die individuellen Bedürfnisse des Kindes angepasst werden, sind wichtig. Dazu gehört ebenfalls ein permanenter Lern- bzw. Arbeitsplatz.

2. Regelmäßige Pausen

Überfordere dein Kind nicht mit zu langen Unterrichtsphasen. Plane kürzere Lerneinheiten, die sich bei Bedarf verlängern lassen und mache spätestens nach 45 Minuten mindestens fünf Minuten Pause.

3. Rede mit deinem Kind

Für dein Kind ist die gesamte Situation auch seltsam und ungewohnt. Ermutige dein Kind, Fragen zu stellen und über seine Gefühle und Probleme zu sprechen, um gemeinsam eine Lösung zu finden.

4. Gib deinen Kindern die Möglichkeit, mit anderen Kindern in Kontakt zu treten

Zeige deinen Kindern Alternativen auf, wie sie ihre Freund:innen – trotz Social-Distancing – digital treffen können. Zoom oder Facetime-Videocalls sind eine von vielen Optionen.

5. Integriere spielerische Lernformen

Dein Kind soll das Lernen im besten Fall nicht als Zwang empfinden. Nutze kreative oder spielerische Lernmethoden, die auch deinem Kind gefallen. Ermutige es, Vorschläge einzubringen und setzt sie gemeinsam und zielführend um.

6. Bitte um Hilfe

Wenn die Bewältigung einzelner Aufgaben kurzzeitig überfordernd wirkt, zögere nicht, die Lehrer:innen oder andere Eltern nach Hilfe zu fragen. Der Austausch hält die einzelnen Personen auf dem aktuellen Stand zu Materialien und Schwierigkeiten können bestenfalls gemeinsam angegangen werden.

7. Kümmere dich auch um dich selbst

Du kannst nur eine gute Unterstützung für dein Kind sein, wenn es dir selbst gut geht. Versuche geduldig mit deinem Kind, aber auch mit dir zu sein, falls etwas nicht direkt klappen sollte. Achte zwischen Home-Office, Haushalt, Videokonferenzen und Homeschooling darauf, dass du ebenfalls Pausen machst, in denen du für dich da bist und abschalten kannst.

 

Hast du Erfahrungen, die du bezüglich Homeschooling teilen möchtest? Hast du zusätzliche Tipps und Tricks? Schreib sie gerne in die Kommentare – für mehr Austausch und Unterstützung in dieser schwierigen Zeit.