Gefahr am Strand: Sandflöhe, Quallen, Sonnenbrand

Sommer, Sonne – ab ans Meer und an den Strand! Runter mit der Kleidung und rein in Bikini und Badeshorts. Was aber, wenn Erholung und Vergnügen von Sonnenbrand, Quallen, Stechmücken, Sandflöhen und Co. gefährdet werden?

Kluge Urlauber:innen suchen Rat und Tipps zur Prävention bei uns in der Apotheke. AMIRA zeigt dir, was du gegen die Sandstrandplagen empfehlen kannst.

Sonnenbrand

Bei einem Sonnenbrand dringen zu viele UV-Strahlen in die Haut ein, schädigen die Hautzellen und führen schließlich zu Entzündungen im Gewebe. Da jeder Sonnenbrand das Hautkrebsrisiko erhöht, sollte prinzipiell die Mittagssonne gemieden werden. Zum anderen sollten regelmäßig Sonnenschutzprodukte aufgetragen werden – so kann der Körper bestmöglich vor der gefährlichen Strahlung und den Folgen geschützt werden. In der Apotheke sind verschiedenste Präparate für unterschiedliche Hautzustände erhältlich (z. B. Ladival® von Stada, DaylongTM Cetaphil® Sun von Galderma, Anthelios® von La Roche Posay, Eucerin® Sun von Beiersdorf, etc.).

Die Kundschaft solltest du ruhig noch einmal darauf hinweisen, dass am Strand oft ein kühles Lüftchen weht. Auch wenn man sich im Wasser aalt, nimmt man die Stärke der Sonneneinstrahlung erst wahr, wenn es zu spät ist. Ohne Sonnenschutz entsteht nach einiger Zeit eine Verbrennung ersten Grades, die Haut wird rot und schmerzt. Manchmal kommt es aber auch zu Brandblasen oder sogar Verbrennungen dritten Grades. Auch Fieber und ein allgemeines Unwohlsein können hinzukommen. Das Wichtigste macht jede/r Betroffene meist intuitiv: Raus aus der Sonne!

Die geschädigten Hautstellen sollten gekühlt werden, am besten mit nicht zu kaltem Wasser. Auch eine leichte Lotion oder ein Schaumspray mit Dexpanthenol und hautberuhigenden Inhaltsstoffen (z. B. Bepanthen® Schaumspray oder Bepanthol® Lotio von Bayer oder ein Aloe-Vera-Gel z. B. Dr. Storz® Aloe Vera 97,5% Gel) lindern die „verbrannte“ Haut wirksam. Antihistaminika-haltige Gele wie Fenistil® Gel (GlaxoSmithKline) oder Soventol® Gel (Medice) wirken kühlend und können den Juckreiz lindern. Auch eine Creme oder ein Cremogel mit bis zu 0,5% Hydrocortison (z. B. Soventol® Hydrocort von Medice, Fenihydrocort von GlaxoSmithKline) können die geschädigte Haut wirkungsvoll beruhigen. Bei Fieber und starken Schmerzen sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Sandflöhe und Stechmücken

Da Sandflöhe (lat. Tunga penetrans) zum Überleben warmes Klima benötigen, kommen sie an deutschen Stränden (noch) nicht vor. Diese circa 1mm großen, blutsaugenden Parasiten bohren sich bei ihren Opfern typischerweise in die Fußsohlen, zwischen die Zehen und unter die Zehennägel und legen nach einiger Zeit in der Haut auch ihre Eier ab. Auf den Plagegeist deuten intensiver Juckreiz, der wesentlich stärker ist, als bei einem normalen Insektenstich, sowie ein bis auf Erbsengröße angeschwollener Stich mit schwarzem Punkt in der Mitte (= Floh) hin. Da die Gefahr einer Sekundärinfektion bis hin zur Sepsis besteht, sollten Befallene nicht versuchen, den Floh selbst zu entfernen, sondern ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Es ist daher sinnvoll, die Beine und Füße mit tropengeeigneten Repellents zu behandeln. Diese verändern die Zusammensetzung des individuellen Körpergeruches so, dass der Mensch nicht mehr als Opfer wahrgenommen wird. Anti Brumm® forte von Hermes, Autan® Tropical von SK Pharma Logistics, Nobite® Hautspray von Tropical Concept, etc. bieten einen mehrstündigen Schutz vor den Blutsaugern. Laut aktuellen Studien soll auch reines Kokosöl helfen. Die enthaltene Laurinsäure erschwert den Sandflöhen das Eindringen in die Haut. Auch ausgiebiges Abduschen nach dem Strandaufenthalt kann den Befall verhindern.

Repellents bieten außerdem einen mehrstündigen Schutz gegen Stechmücken und- fliegen sowie Zecken. Wenn gleichzeitig eine Sonnenschutzcreme verwendet wird, ist darauf zu achten, dass das Repellent immer zuletzt – also über den Sonnenschutz – aufgetragen wird.

Sollte es doch zu einem Stich gekommen sein, können Antihistaminika-haltige Gele die allergische Reaktion und den damit verbundenen Juckreiz wirksam lindern. Auch sogenannte Kühlgele oder Roll-ons, wie zum Beispiel Systral® Kühlgel von Viatris oder Soventol® Anti-Juck-Stift von Medice sowie der Fenistil® Kühl Roll-on von GlaxoSmithKline erzeugen auf der Haut lindernde Verdunstungskälte und enthalten hautberuhigende Substanzen. Sollte sich ein Stich entzünden, helfen Salben, Gele oder Sprays mit Hydrocortison in niedrigen Konzentrationen.

Quallenstiche

So faszinierend die im Meer lebenden Medusen auch sind, wenn möglich sollte man lieber Abstand den Nesseltieren halten. Die teilweise meterlangen Tentakel sind mit Tausenden winziger Nesselzellen versehen, die bei Berührung ein Gift mit hohem Druck in Beutetiere injizieren. Manchmal leider auch irrtümlicherweise in die menschliche Haut. Die meisten Exemplare sind harmlos, in den deutschen oder europäischen Küstenregionen führen lediglich Feuerquallen, gelbe Haarquallen oder Leuchtquallen zu schmerzhaften Nesselungen, Juckreiz und Ausschlag.

Erst kürzlich wurden aber vor der Küste Mallorcas die höchst gefährlichen Portugiesischen Galeeren gesehen. Diese und das weltweit giftigste Meerestier, die Würfelqualle oder Seewespe (hauptsächlich in Australien) haben bis zu 50 m lange Tentakel und verursachen durch das enthaltene Gift heftigste Schmerzen, die relativ schnell zu Bewusstlosigkeit oder Herz-Kreislauf-Versagen führen können. In Australien steht gegen das Gift der Würfelqualle ein Antiserum zur Verfügung.

Bei Kontakt mit einer Qualle sollte das Wasser unverzüglich verlassen werden. Idealerweise sollte die betroffene Stelle je nach Quallenart mit Essig (falls vorhanden) abgespült, aber möglichst wenig berührt oder bewegt werden. Die schwache Säure inaktiviert die Nesselzellen. Ansonsten sollten sichtbare Tentakelreste mit Salzwasser abgespült, mit Sand „paniert“ und mit einer Plastikkarte abgekatzt werden. Meist entladen sich nur 20 Prozent der Nesselzellen, das heißt die verbleibenden 80 Prozent sind noch aktiv und können bei falscher Behandlung oder Berührung aktiviert werden. Also auch als Helfer an den Eigenschutz denken und umsichtig handeln. Keinesfalls Süßwasser, Alkohol, Urin verwenden oder die Stelle mit einem Handtuch abreiben. So würden noch vorhandene Nesselzellen aktiviert und entleert. Warme Bäder (ca. 40 Grad Celcius) lassen das Gift denaturieren.

Späteres Kühlen und/oder topische Antihistaminika sowie leichtes Kortison lindern den Juckreiz. Bei Übelkeit, Kreislaufproblemen und schlechtem Allgemeinbefinden sollte ein Arzt bzw. eine Ärztim konsultiert werden. Auch wenn das Ganze gruselig klingt, besteht kein Grund zur Panik. Die meisten Quallen sind harmlos. Ansonsten weisen Warnschilder auf mögliche Gefahren hin. An bestimmten Stränden sollte das Baden vermieden oder Neoprenanzüge getragen werden. Manche Bereiche werden auch mit engmaschigen Quallen-Netzen abgetrennt, um so ein ungefährliches Schwimmen und Baden im Meer zu ermöglichen.

Trotz all dieser Gefahren und widrigen Umstände sind Strände und das Meer ein unverzichtbares Erholungsgebiet für jedermann. Wir in der Apotheke sind auch hier mit allen (Meer-)Wassern gewaschen und haben praktische Tipps und Hilfen, damit unsere Kund:innen die Zeit an Meer und Strand unbeschwert genießen können.