Zahnverfärbungen – wenn Medikamente das Lächeln trüben

Ein strahlendes Lächeln gilt vielen Menschen als aussagekräftige Visitenkarte. Aber nicht nur Kaffee und Tee können den Zähnen zusetzen, sondern auch Arzneimittel. Wir haben nach Medikamenten gefahndet, die für unschöne Verfärbungen sorgen können.

Wenn wir an Zahnverfärbungen denken, führen wir diese häufig auf bestimmte Lebens- und Genussmittel zurück. Dass auch Arzneimittel zu diesem – eher ästhetischen – Problem führen können, ist zwar bekannt, aber nicht immer präsent. Bei einer farblichen Veränderung der Zähne lohnt es sich daher immer, auf die Medikation schauen. Wurde kürzlich ein neues Präparat eingenommen? Im Rahmen der pharmazeutischen Beratung solltest du dies ruhig erfragen.

Die Verfärbungen können das Selbstbewusstsein der Betroffenen beeinträchtigen und der Blick in den Spiegel kann zur Qual werden, da sich die Personen nicht mehr attraktiv und schön finden. Das kann so weit gehen, dass das Medikament abgesetzt und somit der Therapieerfolg gefährdet wird. Durch eine empathische Beratung können wir in diesem Zusammenhang die Compliance fördern. Eine eigenständige Beendigung der Arzneimitteltherapie dürfte gravierende Folgen haben als Zahnverfärbungen. Zumal diese häufig auch nur ein bis wenige Zähne betreffen sowie meistens reversibel und harmlos sind.

Zahnverfärbungen als unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW)

Folgende Wirkstoffe* können zu Zahnverfärbungen führen:

Antibiotika wie etwa:

  • Amoxicillin/Clavulansäure
  • Cefaclor
  • Ciprofloxacin
  • Doxycyclin
  • Erythromycin
  • Metronidazol
  • Phenoxymethylpenicillin
  • Trimethoprim-Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol)

Appetitzügler wie Olistat.

Mineralstoffe, etwa Eisen und Zink.

Antiseptika wie Chlorhexidin.

Antiasthmatika wie die Gruppe der inhalativen Koritkosteroide.

Quelle: Fachinformationen und medizinische Fallberichte

Weiterhin können Zahnverfärbungen, vor allem bei längerer Einnahmedauer, auch indirekt durch Arzneimittel mit anticholinergen Wirkungen oder Nebenwirkungen begünstigt werden. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise Psychopharmaka (z. B. Clozapin, Olanzapin), Antihypertonika (z. B. Enalapril, Ramipril), Antihistaminika (z. B. Diphenhydramin, Cetirizin) und Antirheumatika (z. B. Ibuprofen, Naproxen). Speichel hat eine protektive Wirkung auf die Zahnhartsubstanzen und zu wenig davon in der Mundhöhle erhöht die Anfälligkeit für Entkalkungen und Karies. Dies äußert sich dann in Form von Verfärbungen.

Behandlung

Bei Mundtrockenheit können Präparate aus der Apotheke helfen. Es gibt verschiedene Lösungen und Sprays, die in der Zusammensetzung dem natürlichen Speichel nachempfunden sind. Sie befeuchten und pflegen den trockenen Mund und können die Beschwerden lindern. Reversible Verfärbungen an der Zahnoberfläche können in der Zahnarztpraxis mit Ultraschall und Polierbürsten in der Regel restlos entfernt werden. Im häuslichen Rahmen können Betroffene außerdem ihre Zähne mit spezieller Zahnpasta reinigen.

Mit diesen Informationen versorgt, sollten betroffene Kunden gelassen auf eventuelle Verfärbungen reagieren können und ihre Medikamente schön folgsam weiter einnehmen wollen.

 

*Beispiele; kein Anspruch aus Vollständigkeit