Apotheken klären auf: Hypertonie kontrollieren lassen

Anlässlich der Herzwochen seitens der Deutschen Herzstiftung kannst du auch in deiner Apotheke die Kundschaft stärker auf das Thema Hypertonie sensibilisieren. Hier findest du Tipps zur Beratung und zum korrekten Blutdruckmessen.

Bluthochdruck ist weit verbreitet, aber oft nicht zu spüren. Die meisten Betroffenen bemerken ihn erst, wenn er hohe Werte und somit Symptome wie Schwindel oder im schlimmsten Fall ein Herzinfarkt oder Schlaganfall auftreten. Auch eine Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen oder der Verschluss der Beingefäße hängen mit einem zu hohen Blutdruck zusammen.

Darum sollte spätestens ab dem 40. Lebensjahr regelmäßig kontrolliert werden. Die Deutsche Herzstiftung informiert bei den diesjährigen Herzwochen (01. bis 30. November) bei Vortragsveranstaltungen, Online-Seminaren, Telefonaktionen und mithilfe einer umfangreichen medialen Berichterstattung über Ursachen, Diagnose und Behandlung von Hypertonie. Auch die Apotheken können während dieser Zeit die Kundschaft intensiver über die Gefahren eines unbehandelten Bluthochdrucks aufklären.

„Lass dich checken“ – Hypertonie frühzeitig erkennen

Im Zuge der bundesweiten Messaktion „Lass Dich checken“ versendet die Deutsche Herzstiftung kostenfrei Infopakete mit Ratgebern, Gesundheitspässen zum Eintragen von Blutdruckwerten und anderen Risikofaktoren. Das Paket ist über das Online-Bestellformular der Deutschen Herzstiftung oder per E-Mail mit dem Betreff „Lass Dich checken“ bestellbar.

Bei der Aktion spielt nicht nur eine zentrale Rolle, Hypertonie-Kranke zu identifizieren, sondern auch auf dieses Thema zu sensibilisieren. In der Apotheke kannst du deine Kund:innen auf ihre Medikation und die Verträglichkeit ansprechen. Manche Patient:innen wissen möglicherweise nicht, wie die Tabletten wirken. Weiterführende Informationen findest du in unserem Artikel zur Rx-Beratung.

Hypertonie: Was hilft abseits von Medikamenten?

Nichtmedikamentöse Maßnahmen wie der Abbau von Übergewicht, regelmäßige moderate körperliche Betätigung von etwa 20 Minuten am Tag sind hilfreich. Ausdauersportarten – beispielsweise Laufen, Walking, Radfahren oder Schwimmen – haben die größtmöglichen blutdrucksenkenden Effekte. Zudem unterstützt die aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung und das Notieren der Werte die Gesundheit der Patient:innen.

Der Hausarzt oder die Hausärztin kann die aufgeführten Messwerte nutzen und leichter ein kommendes kardiovaskuläres Ereignis erkennen. Studien haben gezeigt, dass der Austausch in einer Betroffenengruppe zu einer signifikanten Senkung der Hypertonie führt. Es gibt lokale Angebote von Selbsthilfe- oder Herzsportgruppen, auf die du deine Kundschaft aufmerksam machen kannst.

Blutdruck selbst messen – deine Beratungs-Tipps

Auch zur Blutdruckeigenmessung kannst du während der Herzwochen wertvolle Ratschläge geben:

  • Die Patient:innen sollten ihren Blutdruck grundsätzlich zur gleichen Zeit morgens und abends messen.
  • Vor der Messung sollten sie mindestens fünf Minuten ruhig sitzen. Der Blutdruck ist höher, wenn vorher eine körperliche Betätigung ausgeführt wurde. Die Ruhepause ist somit essenziell.
  • Zudem sind das aufrechte Sitzen und das Ablegen von einschnürender Kleidung oder einer Armbanduhr am Messarm notwendig. Der Arm muss in Herzhöhe ablegt werden – zum Beispiel auf dem Tisch.
  • Der untere Rand der Oberarm-Manschette sollte sich beim Anlegen etwa zwei Zentimeter über der Ellenbeuge befinden.
  • Wenn das Gerät aktiviert wird, sollte nicht gesprochen werden.
  • Nach der Messung sollten die Kund:innen die Blutdruckwerte ablesen und direkt in einen Blutdruckpass notieren.
  • Die Werte sollten dabei idealerweise unterhalb eines Wertes von 135/85 mmHg liegen.

Hypertonie ist die Volkskrankheit Nummer eins in Deutschland, denn über 20 Millionen Erwachsene leiden darunter. Dabei sind 60 Prozent der über 60-Jährigen betroffen. Das frühe Erkennen ist für die Behandlung wichtig, um Folgeschäden für Herz und Kreislauf zu vermeiden. Aufgrund des direkten Kontakts und einer gewissen Vertrauensbasis kannst du in deiner Apotheke somit zur Hypertonie-Erkennung und der Gesundheit deiner Kundschaft wertvolle Beiträge leisten.