Venengesundheit: Tipps für eine bessere Durchblutung

Die Venen gehören zu den Teilen unseres Körpers, die täglich Schwerstarbeit verrichten und die wir erst bemerken, wenn sie in ihrer Funktion eingeschränkt sind. Umso wichtiger ist es, sie möglichst lange gesund zu erhalten.

Etwa 8.000 Liter sauerstoffarmes Blut täglich pumpen unsere Venen, teilweise sogar gegen die Schwerkraft, zurück zu unserem Herzen, einen Großteil der Arbeit erledigen unsere Beinvenen. Bei pathophysiologischen Störungen können Präparate aus der Apotheke die Beschwerden reduzieren. Doch kommen wir zunächst zur Physiologie.

Wie funktionieren unsere Beinvenen?

Unser Herz pumpt sauerstoffreiches Blut durch die Arterien, um alle Zellen unseres Körpers mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die Venen übernehmen den Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen. Das Ganze geschieht gegen die Schwerkraft, teilweise über eine Strecke von einem Meter. Das ist wahrlich Schwerstarbeit! Unterstützung bekommen die Venen durch die sogenannte Muskelpumpe in unseren Waden. Bei Anspannung der Wadenmuskulatur wird das Blut nach oben gedrückt. Unsere Venenklappen fungieren als Rückschlagventile, die sich bei Entspannung der Muskulatur verschließen und somit dafür sorgen, dass das Blut nicht wieder zurückfließt.

Wie kommt es zu Funktionsstörungen?

Venenleiden entstehen, wenn die Venenwand oder die -klappen in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Beides kann schließlich zur chronischen Veneninsuffizienz (CVI) führen. Bei der Venenwandschwäche werden die Gefäßwände durch erhöhten Druck und/oder enzymatische Vorgänge poröser und durchlässiger, sodass Wasser ins Gewebe austreten kann. Durch eine erblich bedingte Bindegewebsschwäche sowie Bewegungsmangel, Übergewicht, Schwangerschaften oder höheres Lebensalter kann es zu einer Gefäßerweiterung kommen, was wiederum zu einer Verschlussstörung der Venenklappen führt. Das Blut versackt in den Beinen, da der Rücktransport zum Herzen nicht mehr möglich ist. 

Schwere, geschwollene Beine (Ödeme), Wadenkrämpfe sowie sichtbare Besenreiser und Krampfadern sind die Folge. Das Gewebe wird schlechter mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt; es kann zu Entzündungen kommen. Eine gefürchtete Komplikation einer Venenentzündung (Phlebitis) ist die Thrombose. Löst sich ein Thrombus auf, kann eine lebensgefährliche Lungenembolie entstehen.

Was kann man Gutes für die Venen tun?

Die alte Regel: „Lieber laufen oder liegen, als sitzen oder stehen!“ trifft es auf den Punkt. Viel Bewegung stärkt die Beinmuskulatur und fördert die Durchblutung. Rauchen, Übergewicht und schlechte Ernährung hingegen begünstigen Gefäßleiden. In Pausen sollten die Beine möglichst hoch gelagert werden, so kann die Schwerkraft den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützen. Ist langes Sitzen oder Stehen unvermeidbar, sollten zur Unterstützung der Venenfunktion Kompressionsstrümpfe getragen werden. Diese können als Basistherapie bei venösen Beinerkrankungen auch ärztlich verordnet werden. Medizinische Kompressionsstrümpfe gibt es in vier unterschiedlichen Kompressionsklassen, die in Apotheken angemessen werden können. Bekannte Hersteller sind Belsana, Bauerfeind, Spring Medical, Juzo, etc.
Wenn unsere Kundinnen berichten, öfter unter schmerzenden, geschwollenen Beinen zu leiden, sollten sie zur primären Abklärung an eine Venenspezialistin bzw. einen Venenspezialisten verwiesen werden, damit keine Thrombose übersehen wird. Das medizinische Fachgebiet, das sich mit Gefäß- und insbesondere Venenerkrankungen beschäftigt, heißt Phlebologie. Um den richtigen Ansprechpartner zu finden, sollte bei der Arztsuche auf diese Zusatzbezeichnung geachtet werden. 

Pharmakologische Behandlungsmethoden

Des Weiteren können Präparate mit Rosskastanien-Extrakten (z. B. Venostasin von Klinge Pharma, Venotabs-ratiopharm von ratiopharm) durch ihre antientzündliche Wirkung die Venenwände stärken und Ödeme sowie Schmerzen lindern. Das Venenmittel Venoruton (Stada) mit dem Wirkstoff Oxerutin verspricht eine antioxidative sowie entzündungshemmende Wirkung. Es wird aus dem japanischen Pagodenbaum gewonnen, dessen Inhaltsstoffe bekannt für die gefäßschützende Wirkung sind. Sie lindern schmerzende, juckende und geschwollene Beine.

Antistax extra Venentabletten (Sanofi) vertrauen auf Flavonoide aus rotem Weinlaub; sie sollen die Venenwände reparieren, die Durchblutung stärken und die Gefäße schützen. Die beste Wirkung erzielen hochdosierte Präparate zur innerlichen Anwendung. Salben und Gele können zur ergänzenden Therapie empfohlen werden. Die kosmetischen Produkte (Pferdesalbe, Antistax Frischgel, Allgäuer Latschenkiefer Beinlotion, etc.) haben eine kühlende, durchblutungsfördernde Wirkung, die als wohltuend empfunden wird.