Mehr Konzentration, bitte!
Viele Menschen, vor allem immer mehr Kinder, lassen sich im Alltag schnell ablenken. Sie können sich schlecht konzentrieren. Was kann helfen, um die Konzentration zu verbessern?
Unter Konzentration (lat. concentra → „zusammen zum Mittelpunkt“) versteht man die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder das Lösen einer gestellten Aufgabe. Konzentration erfordert geistige Anstrengung und lässt mit der Zeit nach. Daher versteht man unter Konzentration das relativ lange andauernde Aufrechterhalten eines Aufmerksamkeitsniveaus. Die Anforderungen an uns alle werden diesbezüglich immer höher, denn die Informationsflut und äußeren Reize, die wir nicht beeinflussen können, nehmen stetig zu.
Wie äußern sich Konzentrationsprobleme?
Viele Menschen, auch immer mehr Kinder, können ihre Aufmerksamkeit nur sehr schwer zielgerichtet einsetzen. Sie lassen sich schnell ablenken, weil es ihnen schwerfällt, viele Eindrücke gleichzeitig zu verarbeiten. Sie sind unruhig, zerstreut, machen Flüchtigkeitsfehler und vergessen leicht. Die Gedanken schweifen ab, man sieht ständig aufs Handy oder lässt sich durch die kleinsten Reize ablenken.
Auch durch einen Leistungsabfall bei der Arbeit, in der Schule oder in Bereichen, die nicht mit Leistung in Verbindung stehen (z. B. im zwischenmenschlichen Kontakt, bei längeren Gesprächen oder beim Konsum von Medien wie Büchern oder Filmen) können sich Konzentrationsschwierigkeiten äußern.
Vor allem bei Älteren kann eine Konzentrationsschwäche auch das Symptom einer beginnenden Demenz sein, wobei bei einer Demenz noch weitere Symptome wie Gedächtnisstörungen, Probleme bei alltäglichen Aufgaben und bei der Orientierung in Raum und Zeit hinzukommen. Zur genaueren Einschätzung der Symptome können hier Gedächtnistests hilfreich sein. Bei Auffälligkeiten sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
Was sind die Ursachen?
Konzentrationsschwierigkeiten sind ein weit verbreitetes Phänomen, das oft auf eine Veränderung unseres Medienkonsums und neue Kommunikationsmittel zurückgeführt wird. Schon früh gewöhnen wir uns an den Konsum von reizintensiven Medien, deren Inhalte darauf angepasst sind auch bei einer sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne aufgenommen zu werden. Daher geht die Fähigkeit verloren, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Aufgabe oder Aktivität zu konzentrieren.
Kanadische Forschende fanden in einer Studie mit mehr als 2.000 Probanden heraus, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne zwischen dem Jahr 2000 und 2015 von zwölf auf acht Sekunden gesunken ist. Die Fähigkeit, Multi-Tasking-Aufgaben erfolgreich zu lösen, ist dafür aber drastisch gestiegen.
Aber auch psychische Belastungen sowie Erkrankungen wie Depressionen, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), Schlaf-, Ess-, Angst oder posttraumatische Belastungsstörungen können Konzentrationsschwierigkeiten verursachen. Neben einem Schlaf- und Bewegungsmangel können niedrige Konzentrationen von Eisen oder Omega-3-Fettsäuren die Konzentrationsfähigkeit ebenfalls beeinträchtigen.
Was kann helfen, um die Konzentration zu verbessern?
Da unsere Konzentrationsfähigkeit von vielen Faktoren abhängig ist, kann sie auch beeinflusst und somit verbessert werden. Psychische Erkrankungen müssen professionell behandelt werden (Psycho- und/oder Arzneimitteltherapie). Weiterhin sollte pro Nacht mindestens sieben Stunden geschlafen werden, um Schlafmangel zu vermeiden. Zudem sollte auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 1,5 Liter pro Tag geachtet werden, damit Nährstoffe und Sauerstoff schneller im Gehirn ankommen. Eine Dehydrierung macht müde, kann zu Kopfschmerzen und mangelhafter Konzentrationsfähigkeit führen. Auch Sport und Bewegung fördern die Gehirnleistung. Gezieltes Ausdauertraining, am besten vor einer Konzentrationsphase, können dafür sorgen, dass man sich besser konzentrieren und auch an Gelerntes erinnern kann.
Aber nicht nur körperliches Training tut unserer Konzentration gut, sondern auch Achtsamkeitstraining (Fokussierung auf das Hier und Jetzt), Gehirnjogging (Kreuzworträtsel, Logikspiele, Brettspiele, Basteln, etc.) sowie Musik haben Einfluss auf unsere Denkleistung und aktivieren beide Gehirnhälften.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung, die reich an Vitaminen und Nährstoffen ist, verbessern die Funktion unseres Gehirns. Primärer Energielieferant für das Gehirn ist Glucose. Sie ist in Zucker und Süßigkeiten enthalten und nach Verzehr schnell verfügbar, allerdings hat sie keinen langanhaltenden Effekt. Fällt der Blutzuckerspiegel wieder ab, können Müdigkeit und Konzentrationsprobleme entstehen. Daher sollten langkettige Kohlenhydratverbindungen (enthalten z. B. in Vollkornprodukten) bevorzugt werden. Diese werden langsamer abgebaut und halten damit länger an.
Auch Omega-3-Fettsäuren (z. B. α-Linolensäure, Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure) können helfen, die Konzentration langfristig zu steigern. Der beste Lieferant sind Kaltwasserfische wie Lachs, Makrele oder Hering sowie pflanzliche Öle (z. B. Leinöl, Olivenöl oder Rapsöl). Aber auch bestimmte Nussarten wie Cashew, Walnuss oder Paranuss enthalten die ungesättigte Fettsäure. Studien geben Hinweise darauf, dass eine erhöhte Konzentration von Omega-3-Fettsäuren im Körper die Durchblutung bestimmter Gehirnregionen erhöhen kann – mit positiven Auswirkungen auf die Konzentration und das Gedächtnis.
Ist es nicht möglich, den Bedarf über die Nahrung zu decken, können Nahrungsergänzungsmittel wie Esprico® von Engelhard, Doppelherz® system Omega 3 von Queisser Pharma oder inne® Whole Brainne™ DHA Memo von Mom‘s Garden eingenommen werden. Es stehen viele verschiedene Darreichungsformen (Liquid, Kautabletten, Weichkapseln, Gelcaps, Suspension) in unterschiedlichen Dosierungen und Geschmacksrichtungen verfügbar. Durch spezielle Technologien gelingt es, den fischigen Geschmack wirkungsvoll zu überdecken. Für eine vegetarische Ernährungsweise stehen rein pflanzliche Präparate zur Verfügung, die keine tierischen Ausgangsstoffe enthalten.