Nachhaltigkeit – Tipps für eine „grüne“ Apotheke

Wie können wir aktiv zur Ressourcenschonung beitragen? Vom Recycling von Insulinpens bis hin zu kleinen Änderungen im Apothekenalltag – wir zeigen euch Wege, wie ihr mit kleinen Schritten etwas Gutes bewirken könnt.

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das auch im Gesundheitswesen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Während in anderen Bereichen Maßnahmen zur Müllvermeidung, Energieeinsparung und nachhaltigen Materialnutzung bereits weit verbreitet sind, bietet auch der Apothekenalltag zahlreiche Möglichkeiten, die Umwelt zu schonen, obwohl er durch den Umgang mit Medikamenten, Verpackungen und Verbrauchsmaterialien oft ressourcenintensiv ist. Durch gezielte Maßnahmen könnt ihr euren ökologischen Fußabdruck reduzieren und gleichzeitig euren Patientinnen und Patienten den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt vorleben.

Recycling von Insulinpens: Ein erster Schritt

Insulinpens gehören zu den am häufigsten verwendeten medizinischen Geräten und stellen ein bedeutendes Abfallproblem dar. Programme wie das von Novo Nordisk ins Leben gerufene ReMed™ Programm zielen darauf ab, gebrauchte Fertigpens zu recyceln und in den Materialkreislauf zurückzuführen. Hier können Apotheken eine zentrale Rolle spielen, indem sie als Sammelstellen für die Pens fungieren. Die Patientinnen und Patienten werden in Arztpraxen oder Apotheken über das ReMed™-Programm informiert. In den teilnehmenden Apotheken erhalten sie dann spezielle Sammelbeutel, in denen sie ihre gebrauchten Pens aufbewahren können, bis sie voll sind. Es ist wichtig, dass die Nadeln vor dem Einwerfen entfernt werden. Sobald die Beutel gefüllt sind, können sie in der Apotheke zurückgegeben werden.

Die Apotheken bewahren die Beutel dann in einem Sammelbehälter auf, bis ein Logistikdienstleister sie abholt und in eine Recyclinganlage nach Dänemark bringt. Dort werden die Pens zerlegt, die recyclebaren Materialien separiert und für die Wiederverwendung in neuen Produkten aufbereitet. Die Teilnahme an solchen Recyclingprogrammen stärkt nicht nur euer nachhaltiges Image, sondern bietet euch die Möglichkeit, einen direkten Beitrag zur Reduzierung von Plastikmüll zu leisten.

Verpackungen reduzieren

Viele Apotheken bieten Kundinnen und Kunden immer noch Plastiktüten an, um ihre Medikamente zu transportieren. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt zu mehr Nachhaltigkeit ist der Umstieg auf wiederverwendbare Taschen oder Papieralternativen. Bietet in der Apotheke nachhaltige Alternativen an und informiert eure Kundschaft darüber, wie sie zur Müllvermeidung beitragen können, indem sie eigene Taschen mitbringen. Darüber hinaus könnt ihr Lieferungen, die in unnötig großen oder mehrfach verpackten Kartons kommen, kritisch hinterfragen. Es lohnt sich, mit euren Lieferanten in Kontakt zu treten und auf umweltfreundlichere Verpackungslösungen zu bestehen.

Den Patienten mit einbeziehen

Der Einfluss auf die Umwelt endet nicht bei der eigenen Apotheke. Auch deine Beratung kann nachhaltig gestaltet werden, indem ihr eure Patientinnen und Patienten über umweltschonende Alternativen aufklärt. Beispielsweise kannst du über die korrekte Entsorgung von Medikamentenabfällen informieren, um zu verhindern, dass diese unsachgemäß im Abfluss oder der Toilette landen. Viele wissen nicht, dass Medikamente über die Restmülltonne und nicht über das Abwasser entsorgt werden müssen, um Wasserressourcen zu schützen. Darüber hinaus kannst du auf umweltfreundlichere Alternativen bei der Wahl der Arzneimittel oder Medizinprodukte hinweisen, sofern diese zur Verfügung stehen. Selbst bei kleineren Dingen wie der Wahl von Nachfüllprodukten bei Pflegeartikeln anstelle von Einmalverpackungen könnt ihr als Apotheke einen Beitrag leisten.

Auch könnt ihr im Team in der Beratung darauf achten, beispielsweise nur Sonnenschutzprodukte zu empfehlen, die als „korallenfreundlich“ ausgezeichnet sind. Wenn ihr Diclofenac-haltige Topika empfehlt, gebt den Kunden den Hinweis, die Hände danach mit Papier abzuwischen, und nicht die Creme- oder Gel-Reste ins Waschbecken zu spülen. Das ist gewässerfreundlicher.

Immer am Ball bleiben

Nachhaltigkeit in der Apotheke ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Mit jedem Schritt, den ihr in Richtung Ressourcenschonung und Abfallvermeidung geht, leistet ihr einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Ob durch die Teilnahme an Recyclingprogrammen, die Reduzierung von Papierverbrauch oder das Aufklären eurer Patientinnen und Patienten – kleine Maßnahmen können große Wirkung zeigen, wenn wir alle dabei mitmachen.

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