Wochenrückblick: „Licht aus“ gegen den Versorgungsblackout

Licht aus am 17.12.: ABDA protestiert – und du bist mittendrin. Plus: Schulgeldfreie PTA-Ausbildung, Anhebung der Minijobgrenze 2026 auf 603 Euro und vieles mehr im Wochenrückblick.

ABDA-Protest am 17.12.: „Licht aus“ gegen den Versorgungsblackout

Am Mittwoch, den 17. Dezember, plant die ABDA einen bundesweiten Aktionstag: Apotheken sollen für kurze Zeit das Licht ausschalten, Kund:innen ansprechen und so die Folgen einer ausbleibenden Honoraranpassung sichtbar machen. Der Termin fällt bewusst auf den Tag, an dem das Kabinett über die Apothekenreform beraten soll. Plakatmotive und den Hashtag „Versorgungsblackout“ stellt die ABDA bereit – die Materialien dürfen bis zum 20.12. In den Apotheken hängen bleiben, um auf die prekäre Lage hinzuweisen, in der die Apotheke vor Ort steckt.

NRW: Stromausfall – Feuerwehr rettet die Kühlkette

Bochum-Riemke: Nach einem abendlichen Stromausfall drohte in einer Zentralapotheke die Kühlung sensibler Arzneimittel auszufallen. Die Feuerwehr rückte mit Notstromaggregat an, unterstützt von Kollegen aus Essen und Recklinghausen – mit Erfolg! Ein Glück für die Apotheke, denn die Kühlkette blieb bis zur Wiederherstellung am nächsten Mittag durchgehend intakt.

(Bildquelle: istock/FatCamera)

Weihnachtsgeschenke: DGE warnt vor hormonaktiven Stoffen im Spielzeug

Die Endokrinolog:innen  der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mahnen, beim Kauf von Weihnhachtsgeschenken auf Qualität, Geruch und Materialangaben zu achten: Manche Kunststoffe, Beschichtungen oder Weichmacher können hormonell wirken. Das ist besonders relevant bei Kleinkindern, die viele Dinge erst einmal in den Mund oder eng an den Körper nehmen. Tipp im HV: auf geprüfte Quellen verweisen, Geruchstests ernst nehmen, Rechnung aufbewahren und bei Unsicherheit zu qualitativeren Alternativen raten.

Tuberkulose-Forschung: Neuer Wirkstoffkandidat gegen resistente Erreger

Ein Team der Universität Halle hat eine Verbindung vorgestellt, die die Energieproduktion von Tuberkulosebakterien hemmen soll. Im Labor ist sie bereits vielversprechend, klinische Daten stehen aber aus. Für die Beratung bedeutet das vorerst noch keine Änderung in der Praxis, aber diese Forschungsergebnisse sind ein wichtiges Signal, dass die Antiinfektiva-Forschung weiterhin in Bewegung bleibt.

München: Alte Apotheke wird Galerie

In der Landwehrstraße 48 in München wird eine frühere Apotheke zeitweise zur Ausstellung „Rezeptfrei“ umgenutzt. Das bedeutet nichts anderes als Kunst statt Kasse, bevor das Gebäude saniert wird. Diese Aktion ist eine charmante Erinnerung daran, wie präsent Apothekenräume im Stadtbild sind und welche Geschichten hinter den HV- Tischen stecken.

MV: PTA-Ausbildung künftig schulgeldfrei

Gute Nachrichten fürs Recruiting: Mecklenburg-Vorpommern schafft das Schulgeld für PTA ab. Der Landtag hat den neuen Haushalt beschlossen. Künftig fallen die Gebühren weg. Das senkt Einstiegshürden und kann PTA- Klassen füllen. Falls du in diesem Bundesland wohnst oder arbeitest – sprich doch Bewerber:innen aktiv an. In vielen Schulen gibt es „Schnupperwochen“ für die Mittelstufen. Hier könnten Apotheken Präsenz zeigen.

Notfallreform: Hausärzte fordern Dispensierrecht – klare Rollen gefragt

Im Zuge der Notfallreform fordert der Hausärzteverband in der vergangenen Woche, dass Ärzt:innen im Notdienst Arzneimittel direkt abgeben dürfen. Das befeuert die Diskussion um Arzneimittelsicherheit, Beratungstiefe und die Rolle des pharmazeutischen Vier-Augen-Prinzips. Parallel warnt die ABDA vor einer Schwächung des funktionierenden Apotheken-Notdienstsystems.

Biosimilars: „Nicht denselben Fehler wie bei Generika“

Mit Blick auf die geplante automatische Substitution von Biologika warnten Branchenstimmen vor einem reinen Preisfokus: Die Lehre aus dem Generikamarkt sei, dass „billig um jeden Preis“ Lieferketten anfällig macht. Für dich heißt das: Patient:innen zu Umstellungen ruhig, faktenbasiert und eng begleitet beraten.

Arbeitsrecht & Teamplanung: Minijobgrenze steigt 2026

Durch den höheren Mindestlohn (13,90 Euro pro Stunde) erhöht sich zum 01.01.2026 die Minijob-Grenze auf 603 Euro monatlich (2027: 633 Euro). Prüfe daher deine Dienstpläne, Urlaubs-/Sonderzahlungen und Vertragsanpassungen – so vermeidest du Überraschungen im Übergangsbereich. Gute Infoblätter zur Erhöhung der Minijobgrenze liefern dir Gewerkschaften und deine Sozialversicherung.