Wenn Babys zahnen – was empfiehlst du?

<p>Die Milchzähne brechen ab dem sechsten Lebensmonat durch und dieser Prozess kann schmerzhaft für das Kind und anstrengend für die Eltern sein. Mittel gegen Zahnungsbeschwerden können helfen. Was kannst du empfehlen?</p>

Wenn Babys zahnen, kommen die mittleren unteren Schneidezähne, dann die oberen, die seitlichen und zuletzt mit circa 20 bis 30 Monaten die Eck- und Backenzähne. Das kindliche Milchgebiss enthält früher oder später 20 Zähne. Falls mit 18 Monate kein einziger Zahn zu sehen ist, sollte ein Zahnarzt bzw. eine Zahnärztin aufgesucht werden.

Zahnen bei Babys: Welche Symptome treten auf?

Ein vermehrter Speichelfluss und das Bedürfnis des Kindes, auf allen möglichen Gegenständen herumzukauen, sind erste Anzeichen für sein Zahnen. Durch diesen Gegendruck kann das Baby den Druck- und Spannungsgefühlen sowie Schmerzen im Kiefer entgegenwirken. Meist ist das Zahnfleisch rot und geschwollen sowie heiße und rote Wangen können beobachtet werden. Die Kinder schlafen schlecht, sind unruhig und weinerlich, sie suchen Körperkontakt und Nähe. Manche Babys bekommen durch den vermehrten Speichelfluss Hautausschlag und einen wunden Po. Durchfall, Verstopfung oder leichtes Fieber sind ebenfalls möglich und keine Seltenheit.

Nichtmedikamentöse Maßnahmen

Da das Kauen und Beißen den Kindern Linderung beim Zahnen verschafft, sind diverse Beißringe hilfreich. Manche Exemplare sind mit Wasser gefüllt und können im Kühlschrank (Achtung: nicht Gefrierschrank) aufbewahrt werden. Dadurch wird das geschwollene Zahnfleisch zusätzlich gekühlt. Wichtig ist dabei, dass die Beißutensilien gut gereinigt werden.

Auch nasse, kalte Frotteewaschlappen sind beliebt zum Kauen und Nuckeln. Zuwendung und körperliche Nähe helfen und trösten. Mit einem Silikonfingerling kann das wunde Zahnfleisch massiert werden, dadurch gewöhnt sich das Kind bereits an das spätere Zähneputzen, sobald der Durchbruch geschafft ist.

Vorsichtig sollte man mit harten Lebensmitteln – wie Karotten oder harten Brotkanten – sein. Das Baby könnte Stücke abbeißen und sich verschlucken. Außerdem kann der in bestimmten Lebensmitteln enthaltene Zucker zu Karies führen. Auch Veilchenwurzeln gelten als umstritten, da sie sich nicht gut reinigen lassen und die poröse Oberfläche schnell bakteriell kontaminiert ist. Für die Wirksamkeit von Bernsteinketten gibt es keine wissenschaftlichen Beweise. Man muss sicherstellen, dass sich das Kind weder strangulieren noch herausgelöste Steine verschlucken kann.

Was gibt es in der Apotheke?

Bei starken Schmerzen und Beschwerden kann ein Analgetikum/Antipyretikum gegeben werden. Für Kinder ab sechs Monaten eignen sich sowohl Ibuprofen als auch Paracetamol, am besten als Zäpfchen oder als Saft. Bei Fieber über 38,5 Grad sollte umgehend ein Kinderarzt bzw. eine Kinderärztin aufgesucht werden. Bewährt haben sich Mundgele mit Lokalanästhetika wie Lidocain – zum Beispiel Dentinox Gel N Zahnungshilfe (Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische Präparate) und Dynexan Mundgel (Kreussler Pharma). Die Dosierungsanleitung bei den lidocainhaltigen Gelen ist exakt einzuhalten, Überdosierungen sind zu vermeiden und das Kind darf nach dem Auftragen keine Nahrung oder Flüssigkeiten zu sich nehmen.

Weiterhin gibt es das Kamistad Baby Gel (Stada) mit den Wirkstoffen Polidocanol (Macrogol-9-laurylether) und Kamillenblüten-Extrakt. Das Osa Pflanzen-Zahngel (Dr. A. & L. Schmidgall) enthält Propolis-Tinktur und ätherische Öle von Kamille, Salbei, Pfefferminze und Nelke. Homöopathische oder anthroposophische Arzneimittel sind bei jungen Eltern ebenfalls beliebt. Hier können Osanit Streukügelchen, Escatitona Zahnungsglobuli, Weleda Fieber- und Zahnungszäpfchen sowie Viburcol N Zäpfchen zur Linderung der Beschwerden eingesetzt werden.