Nasenbluten (Epistaxis): Ursachen, Komplikationen & erste Hilfe

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Fast jeder hat schon einmal Nasenbluten erlebt. In den meisten Fällen ist es eine völlig harmlose Erscheinung. Es gibt jedoch auch eine Vielzahl ernst zu nehmender Störungen, die Nasenbluten hervorrufen können.

Deswegen sollten Patienten bei wiederkehrendem Nasenbluten immer an den HNO-Arzt verwiesen werden.

Bei Kleinkindern ist daran zu denken, dass auch Fremdkörper, die in die Nase gesteckt wurden, die Ursache des Nasenblutens sein können. Die Entfernung sollten die Eltern unbedingt dem HNO-Arzt überlassen, um keine weiteren Schäden zu verursachen.

Plötzliches heftiges und lang anhaltendes Nasenbluten kann zu lebensbedrohlichem Blutverlust führen. Hier sollte der Notarzt gerufen werden.

Auch Arzneimittel kommen als Auslöser von Nasenbluten infrage, allen voran Thrombozytenaggregationshemmer und Antikoagulanzien. Ebenso ist für Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil sowie das Neuroleptikum Risperidon Nasenbluten als Nebenwirkung beschrieben. Eine Strahlen- und Zytostatikatherapie bei Tumorerkrankungen kann ebenfalls zu Nasenbluten führen.

Bei leichteren Blutungen kann man die Nasenflügel gegen die Nasenscheidewand drücken. Ein Kühlbeutel im Nacken (nicht auf der Stirn) bewirkt eine reflektorische Vasokonstriktion der Blutgefäße, die die Nasenschleimhaut versorgen (siehe Abbildung). Der Kopf sollte nicht in den Nacken gelegt, sondern eher etwas vorgebeugt werden. Durch Aufrichten des Oberkörpers wird die Blutzufuhr zum Kopf gesenkt. Auch wird das Blut nicht so leicht verschluckt. Bei empfindlichen Personen kann Blut, das die Speiseröhre herunterläuft, Übelkeit und Erbrechen auslösen.

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Sympathomimetische Nasensprays können kurzfristig helfen, indem sie die nasalen Blutgefäße verengen. Das Verätzen mit einem Silbernitratstift sowie der Einsatz von Gelatineschwämmen, Gerbstoffen und blutstillender Watte mit Calciumalginat gelten als obsolet.

Bei starken und rezidivierenden Formen der Epistaxis wird oft auf Nasentamponaden zurückgegriffen (z. B. Rapid Rhino, Raucocel®). Da nasale Tamponaden auch Komplikationen verursachen können, sollten sie nicht unkritisch und nur nach fachärztlicher Empfehlung angewendet werden.

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Weitere nützliche Informationen findest du im medizinisch-pharmazeutischen Leitfaden "Beratung aktiv Selbstmedikation".