Allergie: „Gibt es da auch etwas Homöopathisches?“

Derzeit klagen viele Allergiegeplagte über Niesen, laufende Nase, juckende Augen, Halskratzen und Husten. Bei manchen Betroffenen besteht dabei der Wunsch homöopathische Präparate einzusetzen. Was gibt es auf dem Markt?

Allergien nehmen zu und die Zeiträume, in denen die Symptome auftreten, werden immer länger. Viele Betroffene entwickeln Kreuzallergien, so dass manche von ihnen sogar ganzjährig im Alltag beeinträchtigt sind und ihre Lebensqualität reduziert wird. Bei ganzjährig auftretenden Beschwerden werden in der Regel auch täglich Medikamente dagegen eingenommen. Homöopathika können längerfristig eingenommen werden und haben kaum Nebenwirkungen – ein Grund, warum bestimmte Kundengruppen diese Möglichkeit nutzen wollen. Auch wenn die Wirkung wissenschaftlich nicht bewiesen ist, kennt jeder „diese“ Kundenanfrage in der Apotheke: „Gibt es da auch etwas Homöopathisches?“. Ja, gibt es. Wir stellen dir vor, welche Einzel- und Komplexmittel bei Allergien verwendet werden.

Homöopathie bei Allergien

Der in unseren Kreisen bekannte Apotheker und Arzt Dr. Markus Wiesenauer, eine Koryphäe der Naturheilkunde und Homöopathie, sagt, dass sich Homöopathie sowohl zur Akutbehandlung bei Allergien als auch zur langfristigen Prophylaxe eigne. „Nach Studienergebnissen profitierten 70 Prozent der Patienten mit saisonaler Allergie ganz eindeutig von der Homöopathie“, so Wiesenauer. Prophylaxe und Akutbehandlung sollen die Dauer der Symptome verkürzen und diese auch abmildern können. Über mehrere Jahre sollen sich mit der homöopathischen Therapie somit auch die Allergieneigung bei Patienten etwas abbauen lassen. Je früher damit begonnen wird, desto besser seien die Aussichten auf Erfolg. Wiesenauer rät langfristig zu einer homöopathischen Prophylaxebehandlung, die bereits im Spätherbst begonnen wird. Dazu sei allerdings eine ausführliche homöopathische Erstanamnese nötig. Sollten sich die Symptome mit Homöopathika wider Erwarten nicht ausreichend bessern, können laut dem Mediziner auch synthetische Antiallergika zusätzlich gegeben werden, da keine Wechselwirkungen auftreten.

Was gibt es in der Apotheke?

Wir können, wie auch in der Allopathie, aus einem breiten Portfolio an homöopathischen Einzel- und Komplexmitteln wählen. Was für den/die jeweilige/n Kund:in geeignet ist, gilt es wie immer im individuellen Beratungsgespräch herauszufinden.

Die wichtigsten homöopathischen Einzelmittel bei Allergie

Die Mittel sollten drei- bis fünfmal täglich in der Dosierung von fünf Globuli oder Tropfen bzw. einer Tablette über einen Zeitraum von drei Wochen eingenommen werden. Nach einer einwöchigen Pause sollte das Mittel wieder über drei Wochen gegeben werden. 

  • Luffa operculata D6 (Schwammkürbis) sollte gegeben werden, wenn die Nasenatmung stark behindert ist. Das Nasensekret ist dünnflüssig, die Schleimhäute trocken, es treten eventuell Stirnkopfschmerzen auf und es kommt zur Borkenbildung – dann ist das Mittel gut geeignet.
  • Galphimia glauca D4 (kleiner Goldregen) sollte bei starker Sekretion von Augen und Nase (wenn „alles fließt“) gegeben werden. Auch bei Husten und allergischem Asthma wird das Mittel angewendet. Es wirkt sehr umfassend, da es verschiedenartige Beschwerden wie Schnupfen, Atembeschwerden und Tränenfluss zu lindern vermag. In der höheren Potenz D12 kann das Mittel auch zur Prophylaxe eingesetzt werden.
  • Sabadilla D6 (mexikanisches Läusekraut) eignet sich laut Dr. Wiesenauser gut bei Hausstaubmilbenallergie und lindert Hustenreiz sowie allergisches Asthma.
  • Bei starkem Juckreiz und Kitzeln in Nase, Rachen, Hals und Ohren sowie bei Heuschnupfen mit Hautausschlag kann Arundo D6 (Riesenschilf) Abhilfe schaffen.
  • Euphrasia D6 wird aus Augentrost gewonnen und soll bei Heuschnupfen mit deutlichen Beschwerden am Auge, wie Brennen, Rötung, Trockenheit und Tränen helfen.
  • Eine Trituration aus Adhatoda vasica D2 (indisches Lungenkraut) enthält das homöopathische Arzneimittel Klosterfrau allergin von der Klosterfrau Healthcare Group. Es soll die Beschwerden bei Heuschnupfen bessern und ist als Globuli ab sechs Jahren zugelassen, sowie als Tropfen und Tabletten ab zwölf Jahren.

 

Sind die Übergänge fließend? Dann Komplexmittel wählen

Oft ist die Symptomatik schwer einzuschätzen, da sich manche Menschen mit Allergien und Heuschnupfen in den Leitsymptomen von verschiedenen Mitteln wiederfinden. Daher macht es Sinn, ein homöopathisches Komplexmittel zu wählen, um ein breiteres Wirkspektrum zu erzielen. Das Heuschnupfenmittel DHU von der deutschen Homöopathie Union enthält eine Kombination aus Luffa D4, Galphimia glauca D3 und Cardiospermum D3. Es ist ab einem Alter von sechs Jahren zugelassen und ist als Tabletten und Tropfen im Handel.

Bereits für Kinder ab einem Jahr können die Tabletten Pascallerg® von Pascoe Naturmedizin eingesetzt werden. Es hilft bei Symptomen wie Juckreiz in Nase und Augen sowie Fließschnupfen und enthält eine Kombination aus den drei Mitteln Alumen chromicum D1, Acidum formicicum D2 und Gelsemium D2.

Eine Mischung aus Acidum formicicum, Apis mellifica, Cardiospermum, Galphimia glauca, Centella asiatica und Luffa in den Potenzen D2 bis D4 enthalten die homöopathischen Tropfen allergoLoges® von Dr. Loges + Co. Diese können ab zwölf Jahren bei allergischen Hauterkrankungen, Heuschnupfen und Allergien gegeben werden.

Allergokatt® Tabletten von der Kattwiga Arzneimittel enthalten Triturationen von Cardiospermum D4, Galphimia glauca D4, Sabadilla D4 und Luffa operculata D6. Sie können ebenfalls ab einem Alter von zwölf Jahren zur Behandlung von Heuschnupfenbeschwerden verwendet werden. Das anthroposophische Nasenspray Weleda Heuschnupfenspray von Weleda enthält neben Zitronensaft auch Quittenextrakt zur Stärkung der Barrierefunktion der Nasenschleimhaut bei Heuschnupfen. Es kann ab einem Alter von sechs Jahren zum Einsatz kommen.

Luffeel comp® Heuschnupfenspray Nasentropfen von der Biologische Heilmittel Heel enthält eine Mischung aus Luffa, Galphimia glauca, Sulfur und Histaminum in unterschiedlichen Potenzstufen zur Behandlung von allergischem Schnupfen ab sechs Jahren.

AMIRA möchte wissen: Wie ist das bei euch in der Apotheke? Empfehlt ihr homöopathische Mittel gegen Allergien? Werden Sie von eurer Kundschaft nachgefragt? Hört ihr Berichte darüber, ob die Mittel geholfen haben? Wir sind gespannt und freuen uns auf eure Erfahrungen!