Zink – Bedarf, Mangelerscheinungen und Supplementierung

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Da der Körper nicht über größere Zinkspeicher verfügt, ist eine kontinuierliche Zinkzufuhr erforderlich. Zinkmangel zeigt sich in Haut- und Haarveränderungen, Appetitlosigkeit, verlangsamter Wundheilung, verminderter Abwehr und vielem mehr.

Unser Körper enthält etwa 2 g Zink. Rund 70 % befinden sich in den Knochen, Haaren und der Haut. Der Umsatz von Zink ist in allen Geweben langsam. Da der Körper nicht über größere Zinkspeicher verfügt, ist eine kontinuierliche Zinkzufuhr erforderlich.

Zink ist wichtig für die Funktion einer ganzen Reihe von Enzymen (Phosphatasen, Anhydrasen, Dehydrogenasen). So beeinflusst es das Zellwachstum, die Zellteilung und immunologische Vorgänge. Zinkmangel zeigt sich in Haut- und Haarveränderungen, Appetitlosigkeit, Störungen der männlichen Sexualentwicklung und der Reproduktionsfunktion, verlangsamter Wundheilung und verminderter zellulärer Abwehr von Infektionen. Vermutlich besitzt Zink eine direkte Wirkung auf die Plasmamembran der Makrophagen und greift über zinkabhängige Enzyme direkt in die Phagozytose ein.

Zinkbedarf kann nicht immer aus der Nahrung gedeckt werden

Der tägliche Zinkbedarf lässt sich über eine normale Mischkost decken. Gute Zinkquellen sind Fleisch, Geflügel, Ei, Milch und Käse. Die Resorption ist aus tierischen Lebensmitteln besser als aus pflanzlichen. Man geht davon aus, dass aus einer gemischten Kost durchschnittlich 30 % des enthaltenen Zinks resorbiert werden. Die DGE hat 2019 die Referenzwerte für die Zufuhr von Zink aktualisiert. Neu ist, dass die empfohlene Menge nun abhängig von der Höhe der Phytatzufuhr angegeben wird. Eine hohe Zufuhr von Phytat, das vor allem in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vorkommt, kann die Bioverfügbarkeit von Zink um bis zu 45 % vermindern. Deshalb werden die Referenzwerte für die Zinkzufuhr jetzt differenziert für eine niedrige, mittlere und hohe Phytatzufuhr angegeben. Eine vollwertige Ernährung nach den Regeln der DGE weist eine mittlere Phytatzufuhr auf. Die empfohlene Zinkversorgung pro Tag beträgt dann für Frauen 8 mg und für Männer 14 mg.

Wer eine Supplementierung mit Zink braucht

Eine Zinksupplementierung kann sinnvoll sein für Alkoholiker, Personen mit Leberzirrhose (vermehrte Ausscheidung) und Personen mit plötzlichem, starkem Haarausfall, Senioren, Diabetiker und Vegetarier (5–20 mg/Tag). In der Sportmedizin wird eine Zinksupplementierung (10–50 mg/Tag) Hochleistungssportlern vor allem im Ausdauersport empfohlen. Aufgrund der kohlenhydratbetonten Ernährung nehmen sie häufig nicht genügend Zink auf, um den hohen Zinkverlust über den Schweiß ausgleichen zu können. Vermutlich ist ein Zinkmangel mindestens so oft wie ein Eisenmangel. Eine Zink-, Eisen- und Vitaminsupplementation wird häufig vor und nach größeren Operationen empfohlen, um die Wundheilung zu verbessern.

Untersuchungen haben gezeigt, dass mehr als zwei Drittel der Dekubitus-Patienten einen Zinkmangel aufweisen. Eine Zinksupplementierung, besonders in höheren Dosierungen, sollte jedoch niemals länger als 3 bis 4 Monate erfolgen. Auf die Dauer sollte die tägliche Zufuhr (Nahrung + Supplementierung) 25 mg nicht überschreiten. Für die langfristige Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel schlägt das BfR 6,5 mg Zink pro Tag als Höchstmenge vor.

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