Beratungstipps: Lippenherpes im Winter

Unangenehmes Kribbeln, Brennen, Jucken oder Spannen am Mund – das sind meist die ersten Symptome einer sogenannten Herpes-Lippe. Oft entstehen danach die typischen rötlichen Bläschen oder Schwellungen. Was hilft dagegen?

Lippenherpes wird durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) verursacht, seltener durch Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2). Letzteres tritt häufig bei Genitalherpes auf. Circa 98 Prozent der Weltbevölkerung tragen HSV-1 in sich, jedoch kommt es lediglich bei einem Drittel zu wiederkehrenden Ausbrüchen, vor allem auch in der kalten Jahreszeit, wenn das Immunsystem besonders gefordert ist.

Das sind die Ursachen

Lippenherpes wird über Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragen. Auch nach vollständiger Abheilung bleiben die Viren ein Leben lang im Körper. Sie überdauern in sogenannten Nervenganglien – einer Ansammlung von Nervenzellkörpern – in einem Ruhezustand. Dort können sie von der körpereigenen Immunabwehr nicht erreicht werden. Sie verbleiben dort bis zu ihrer Reaktivierung, die zu einem neuen Herpesausbruch führt. Dazu kommt es häufig, wenn das Immunsystem durch Erkältungen, körperlichen oder psychischen Stress oder Fieber geschwächt ist. Auch Verletzungen, Hormonumstellungen oder Ekelgefühle können zu einer Reaktivierung führen, ebenso Sonnenbrand an der Lippe. Deshalb ist ein Sonnenschutzpflegestift bei starker UV-Strahlung im Sommer besonders wichtig.

Gewöhnlich dauert ein Herpesausbruch sieben bis zehn Tage. Die Bläschen platzen auf, verkrusten und heilen schließlich ab. Abgesehen von dem unschönen Erscheinungsbild sind sie schmerzhaft und unangenehm. Deshalb sollte möglichst bei den ersten Symptomen mit der Behandlung begonnen werden. In den meisten Fällen werden Lippencremes genutzt, die zum Beispiel die antiviralen Wirkstoffe Aciclovir oder Penciclovir enthalten. Sie sollten mehrmals pro Tag – Aciclovir fünfmal, Penciclovir sechsmal täglich – mit einem Wattestäbchen auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, um die Heilung zu beschleunigen.

Diese Mittel helfen bei Lippenherpes

Mit dem entzündungshemmenden Hydrocortison kombiniert soll Aciclovir laut einem Hersteller die Entwicklung der Bläschen verhindern können. Der Mikroalgen-Wirkstoff Spiralin in Herpescremes verschiedener Marken legt einen Schutzfilm auf die gesunden Hautzellen und verhindert das Eindringen der Herpesviren. Pflanzlicher Melissenextrakt wirkt antiviral und dämmt gleichzeitig die Ausbreitung ein, indem er die Hautzellrezeptoren blockiert, sodass auch hier die Viren nicht eindringen können.

Die Aminosäure L-Lysin gilt als virenhemmend und hilft in einigen Präparaten zum Einnehmen in Kombination mit Vitaminen und Mineralstoffen der geschädigten Haut, schneller zu regenerieren. Außerdem wird das geschwächte Immunsystem unterstützt. Die Kautabletten können sowohl zur schnelleren Abheilung als auch vorbeugend zur Verhinderung eines Ausbruchs eingesetzt werden.

Mit Hydrokolloid-Pflastern können die Abheilung beschleunigt und die Schorfbildung verhindert werden. Die diskreten Patches decken die Bläschen komplett ab und können sogar überschminkt werden. So wird auch eine Ausbreitung des Herpesvirus vermieden.

Falls nach 14 Tagen keine Besserung eintritt oder Fieber hinzukommt, muss ein Arzt bzw. eine Ärztin hinzugezogen werden. Auch bei häufig wiederkehrenden Infektionen sollte die Ursache geklärt werden.

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