Unser Herz hat die Aufgabe, Blut durch unseren Körper zu pumpen, damit unsere Organe ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Um das tun zu können, muss es auch selbst genügend Sauerstoff und Blut zur Verfügung haben. Dafür sorgen die sogenannten Herzkranzgefäße (Koronararterien und deren Verästelungen), die unser Herz netzartig umschließen. In Folge des natürlichen Alterungsprozesses oder durch bestimmte Risikofaktoren wie Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Adipositas, Hypertonie und Diabetes kann es zu Kalk- und Fettablagerungen (Arteriosklerose) in den Gefäßwänden und somit zu einer Verengung (Stenoisierung) kommen. Dies führt zur KHK, einer Minderversorgung des Herzmuskels mit Blut bzw. mit Sauerstoff und Nährstoffen.

Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Zunächst kommt es vor allem bei Belastung zu einem Engegefühl und Druckschmerzen hinter dem Brustbein, die bis in Hals, Unterkiefer, Arme oder Oberbauch ausstrahlen können. Die Beschwerden dieser so genannten Angina pectoris verstärken sich häufig bei Kälte, können aber auch sehr unspezifisch sein, so dass anfangs nicht an eine „Herzproblematik“ gedacht wird und damit die Diagnose und auch die Therapie erschwert und verzögert werden.

Kommt es zu einem totalen Verschluss eines Herzkranzgefäßes, liegt ein Herzinfarkt vor, der einen akut lebensbedrohlichen Notfall darstellt und ein schnelles ärztliches Eingreifen erfordert. Meist werden die betroffenen Gefäße heute mit einem Ballonkatheter dilatiert, also geweitet, und mit einem Stent, einem netzartig gewirkten Röhrchen, zum Offenhalten des verengten Bereichs versorgt.

Gegenüber früheren Jahrzehnten, in denen bei Herzmuskelschwäche oder Herzinfarkt Bettruhe verordnet wurde, stehen heute wirksame Therapien gegen Insuffizienz, mangelnde Blutversorgung und Arterienverschlüsse zur Verfügung. Dazu zählen Medikamente, ein effektives Risikofaktoren-Management (Reduktion bzw. Abbau der Risikofaktoren) sowie interventionelle und operative Therapien (neben Ballondilatation und Stentimplantation vor allem Bypass-Operationen). Die Folge sind eine deutlich höhere Lebensqualität und Lebensdauer, als sie Patienten noch in den 70er und 80er Jahres des vergangenen Jahrhunderts hatten.

Gesundheit der Gefäße unterstützen

Wichtig ist, dass jegliche Beschwerden, die auf KHK oder eine Herzproblematik hindeuten, ärztlich abgeklärt werden, am besten durch Kardiolog:innen. Neben der Empfehlung, die Risikofaktoren zu vermindern, können wir in der Apotheke auf verschiedene Präparate verweisen, um die Gefäßgesundheit unserer Kundinnen und Kunden zu unterstützen.

Hochdosierte Weißdorn Extrakte, die beispielsweise in Crataegutt 450 mg Filmtabletten (Dr. Willmar Schwabe) oder Weissdorn-Ratiopharm Filmtabletten zu finden sind, enthalten viele oligomere Procyanidine und unterstützen das Herz-Kreislauf-System, indem sie die Gefäßwände elastisch halten und die Pumpkraft des Herzens stärken. Je eine Filmtablette sollte morgens und abends mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden. Das traditionelle Naturarzneimittel Ilja Rogoff (Sanavita Pharmaceuticals) soll die Fließeigenschaften des Blutes dank Knoblauchextrakt und dem Flavonoid Rutin aus japanischen Pagodenbaumknospen verbessern. Die ebenfalls enthaltenen Mistel- und Weißdornextrakte stärken die Herzfunktion und damit das körperliche Wohlbefinden. Täglich sollten zwei bis drei Tabletten möglichst über einen längeren Zeitraum zugeführt werden. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel.

Kyolic Cardio Liquid von dem japanischen Hersteller Wakunaga enthält einen 18 Monate gereiften Knoblauchextrakt, der die Entspannung der glatten Gefäßmuskelzellen und die Erweiterung der Gefäße fördern und somit den Blutdruck senken soll. Es ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät). Laut Studien wirkt das Präparat auch einem zu hohen Cholesterinspiegel und beginnender Arteriosklerose entgegen. Es ist gut verträglich und kann mit anderen Medikamenten problemlos kombiniert werden. Ein unangenehmer Körpergeruch nach Knoblauch muss laut Hersteller nicht befürchtet werden, dem lang gereiften Knoblauch seien seine Geruchsstoffe zuverlässig entnommen worden. Einnahmeempfehlung: Zweimal täglich 30 Tropfen zu den Mahlzeiten oder mit Frucht- bzw. Gemüsesaft zu sich nehmen.

Die KnobiVital Säfte vom gleichnamigen Hersteller aus dem Allgäu enthalten hauptsächlich Knoblauch, Zitronen und Orangen und tragen laut Hersteller zu einer verbesserten Herz- und Energiestoffwechselfunktion, sowie zu einer gesunden Funktion des Nervensystems bei. Apropos Knoblauch: Die blutdrucksenkende und gefäßschützende Wirkung der aromatischen Knolle ist seit Jahrhunderten bekannt.

Telcor Arginin plus (Quiris Healthcare) enthält eine besondere Nährstoffkombination zum Diätmanagement bei leichtem Bluthochdruck sowie Störungen der Gefäßfunktion im Frühstadium von Arteriosklerose. Enthalten sind vor allem die Arminosäure Arginin, die Vitamine B6 und B12 sowie Folsäure. Die Filmtabletten oder das Granulat sollen zweimal täglich eingenommen werden. Bei funktionellen Herzrhythmusstörungen kann Tromcardin Complex (Trommsdorff) helfen. Die Wirkstoffkombination aus Kalium, Magnesium, Niacin, Coenzym Q10, Vitamin B12 und Folsäure sollten Patient:innen in der Dosierung zwei Tabletten zwei Mal täglich zu sich nehmen. Bei beiden Präparaten handelt es sich um diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke

(bilanzierte Diät).

Extrahiert:

- Unter der „koronaren Herzkrankheit“ (KHK) versteht man die Minderdurchblutung der Herzkranzgefäße, die zu einem Leistungsverlust des Herzmuskels führen.

- Die genaue Ursache der KHK muss durch Kardiologinnen/Kardiologen abgeklärt werden, danach wird eine Therapie entwickelt.

- Neben der Anwendung verschreibungspflichtiger Medikamente können Knoblauchpräparate in der Anfangsphase einer KHK die Durchblutung der Herzkranzgefäße unterstützen und einer Arteriosklerose vorbeugen.