Die Mitarbeiterin des Monats
In Zeiten von Medikamenten- und Personalmangel sowie erhöhtem Stresspegel in der Apotheke kann ein Lob Wunder wirken. Wir brauchen mehr positive Nachrichten, findet unsere Apothekenspitzel:in.
In der Apotheke sind wir häufig von schlechten Nachrichten umgeben: es fehlt das Antibiotikum fürs Kind, die Großhandelslieferung verspätet sich, eine Kollegin fällt aus … Wir kennen es alle. Das ist die eine Sache. Die andere Sache ist es, diese Nachrichten an die ratsuchenden Menschen in der Apotheke zu überbringen. Das klappt mal gut, mal wird es zu einer Herausforderung, beispielsweise wenn das die Person gegenüber aus der Bahn wirft und das Gespräch ausartet. Wir können häufig gar nichts dafür, dass wir ständig schlechte Nachrichten überbringen müssen. Deshalb macht die Arbeit heute auch nicht mehr so viel Spaß wie vor Jahren – aber das ist ein anderes Thema.
Auch wir freuen uns über positive Nachrichten
Letztens ist eine Kundin extra in die Apotheke gekommen, um mir zu sagen, dass meine Empfehlung bei ihren Rückenbeschwerden sehr gut war. Das Präparat habe ihr geholfen, sie war glücklich, da es ihr dadurch deutlich besser ging. „Ich war schon paar Mal da, aber habe sie nicht angetroffen, jetzt habe ich sie gesehen und bin dann sofort reingekommen“, sagte sie. Das war schön zu hören und eine Bestätigung für meine Arbeit, der ich nach wie vor mit Leidenschaft nachgehe. Ich war sehr glücklich, mein stressiger Nachmittag in der Apotheke hatte auf einmal eine positive Wendung bekommen.
Mein Chef stand zufällig auch in dem Moment an einem der HV-Tische und hat das Gespräch mitbekommen. „Vielen Dank, dass sie extra reingekommen sind, das kommt eher selten vor“, sagte er. Als sie dann weg war und er ins Backoffice kam, lächelte er und sagte: Sie sind die Mitarbeiterin des Monats.
Warum führen wir das nicht ein?
Der Titel „Mitarbeiter des Monats“ ist eine Anerkennung, die in vielen Unternehmen verwendet wird, um außergewöhnliche Leistungen von Angestellten zu würdigen. Ursprünglich stammt dieses Konzept aus den USA und wurde von Unternehmen eingeführt, um die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter zu steigern. Die Idee dahinter ist, durch regelmäßige Anerkennung und Belohnung die Arbeitsmoral zu verbessern und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.
Es ist eine betriebswirtschaftliche Methode, die sowohl die Teambindung als auch die Wertschätzung der Mitarbeiter fördern soll. Belohnt werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise mit finanziellen Boni, Vergünstigungen, Urkunden, Gutscheinen, etc. Das Konzept wird in vielen Ländern unterschiedlich umgesetzt, aber das Grundprinzip bleibt meist gleich: herausragende Leistungen von Mitarbeitern werden anerkannt und belohnt. Es muss ja nicht immer was Großes sein, allein als Spaßfaktor ist das ja auch ganz nett.😊
Mut zum Lob – los geht’s!
Als Team haben wir letztens an einem inspirierenden Workshop teilgenommen. Da sollten wir unter anderem unserem linken Nachbarn eine „Lobkarte“ schreiben. „Ich schätze deine unglaubliche Expertise, deine Kreativität und dein offenes Ohr … egal in welcher Situation“, stand auf meiner Karte, die meine Kollegin für mich verfasst hatte. Und ich muss sagen – die Idee fand mit den Lobkarten fand ich richtig gut. Manchmal wissen wir gar nicht, was wir alles können, bis uns einer darauf hinweist. ☺️
Lob ist ein mächtiges Werkzeug, um die Motivation und das Engagement von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu steigern. Aber auch untereinander im Team tut es gut, wenn wir uns – natürlich in Dosen – gegenseitig loben. Regelmäßiges Lob führt zu höherer Zufriedenheit und verbessert die Leistung, da es als positive Verstärkung wirkt. Es stärkt unser Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit, was bedeutet, dass die Menschen eher daran glauben, dass sie etwas bewirken können.
Darüber hinaus fördern Lob und allgemein die Wahl positiver Worte ein gutes Arbeitsumfeld und stärken unser Teamgefühl. Wir spüren, dass unsere Anstrengungen und Beiträge wahrgenommen und geschätzt werden, was zu einer höheren Arbeitsmoral und Produktivität führt.
Also dann fang ich mal: Vielen Dank, dass du geduldig meinen Beitrag bist zum Schluss gelesen hast! 💙