Self-Care: Durch Meditation zu mehr Achtsamkeit
<p>Einmal die Seele baumeln lassen und dem Nichtstun frönen? Wer das Wort Meditation hört ist meist von klischeebehafteten Vorstellungen beeinflusst. Aber: Meditation ist nicht Nichtstun. Was dahinter steckt und was es zu beachten gibt, erfährst du in diesem Artikel.</p>
Das Thema Meditation ist in aller Munde. Sie ist in vielen Kulturen schon vor langer Zeit dazu eingesetzt worden, die Aufmerksamkeit zu bündeln, indem man sich auf einen einzelnen Gedanken, eine bestimmte Emotion oder einfach nur den eigenen Atem fokussiert. Dadurch findet man schnell zur Ruhe und beruhigt seinen Geist. Ziel der Meditation ist das Erreichen von Achtsamkeit, Konzentration, Tiefenentspannung und innerer Ausgeglichenheit. Doch wie kannst du lernen, sie als Entspannungstechnik für dich zu nutzen? Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten der sogenannten äußeren Meditation, nämlich die aktive und die passive Variante.
Aktiv meditieren
Zur aktiven Meditation gehören beispielsweise bestimmte Stile der Kampfkunst, auch Yogaübungen sowie das Aufsagen von Mantras oder Gebeten. Hier findet sich ein gutes Beispiel dafür, dass Meditation nicht nur innerhalb der asiatischen Kultur Anwendung findet, wie viele fälschlicherweise annehmen, sondern sich auch in anderen Kulturkreisen und Anwendungsgebieten etabliert hat. Das Aufsagen der Gebete des Rosenkranzes in der katholischen Kirche kann ebenfalls als Meditation bezeichnet werden.
Zu den aktiven Techniken gehören:
- Qigong
- Geh-Meditation
- Kampfkunst
- Musik zum Teil mit Tänzen
- Rezitation
- Tantra
- Thai-Chi und
- Yoga
Tipp: Über eine der aktiven Techniken, nämlich das Qigong, kannst du in der Amira-Welt bereits etwas finden.
Passiv meditieren
Bei der passiven Meditation sitzt oder liegt man, ganz ohne sich zu bewegen und konzentriert sich auf seine Atmung, lässt seinen Gedanken bewusst und ohne jede Wertung freien Lauf. Dabei kann es entweder völlig still sein, oder man lässt sich von entspannenden und ruhigen Klängen aus dem Alltag tragen.
Zu den passiven Techniken gehören:
- Achtsamkeitsmeditation
- Konzentrationsmeditation
- Ruhemeditation
- Transzendentale Meditation
- Zen
Hier möchten wir dir gerne aus dem Bereich der Self-Care eine andere Art der Meditation vorstellen: die sogenannte Achtsamkeitsmeditation.
Anleitung zu mehr Achtsamkeit
Die Wurzeln der wertneutralen Achtsamkeitsmeditation liegen tief im Buddhismus. Buddha empfand die bewusste Achtsamkeit auf den Körper, die Emotionen, den Geist und die Objekte, die er wahrnehmen kann als so wichtig, dass er sie während seinen Reden immer wieder betonte. Alle Eindrücke, die du während einer solchen Achtsamkeitsmeditation aufnimmst, solltest du bewusst und wertungsfrei betrachten um in der Folge aufgeschlossener, offener und neugieriger auf deine Umgebung zugehen zu können. Vermutlich siehst du die Welt nach mehreren solchen Meditationen auf einmal ganz anders.
Es geht im Grunde darum, dass du bewusst das hier und jetzt wahrnimmst, deinen Geist dazu bringst, das auch zu tun. Wenn er mit einem Atemzug versucht abzuschweifen, vielleicht zum Stress, den du gerade in der Apotheke hattest, dann bring ihn mit dem nächsten Atemzug wieder zu dir zurück. Sei dabei nicht enttäuscht, wenn du es nicht schaffst, durchgehend dabei zu bleiben, und du deinen Verstand immer wieder einfangen und zurückbringen musst. Das bessert sich mit der Zeit, du wirst lernen, immer fokussierter zu werden, und irgendwann funktioniert es tatsächlich mit der Ruhe und Entspannung auf Knopfdruck, sobald du deine Meditationsposition eingenommen hast.
Dafür brauchst du nicht viel, im Grunde nur einen Platz, an dem du dich wohl fühlst, und etwas Ruhe. Du solltest bequem, aber trotzdem stabil sitzen.
- Richte deine Achtsamkeit zunächst auf deine Beine und deine Füße. Hast du dir ein Kissen als Sitzposition gewählt, so kreuze deine Beine im Schneidersitz, wenn das für dich bequem ist. So sitzt du stabil und aufrecht. Solltest du einen Stuhl bevorzugen, dann stelle die Fußsohlen parallel voneinander ganz bewusst auf dem Boden ab.
- Bringe deinen Oberkörper in eine natürliche, aufrechte Position. Behalte dabei die natürliche Krümmung der Wirbelsäule bei und sitze nicht übertrieben steif.
- Nun richte deine Aufmerksamkeit auf deine Arme und deine Hände. Die Oberarme sollten parallel zum Oberkörper entspannt anliegen, die Handflächen auf den Beinen abgelegt werden. Es sollte sich alles bequem anfühlen, damit du deinen Geist fließen lassen kannst.
- Jetzt lass dein Kinn ein wenig herabsinken und deinen Blick langsam nach unten fallen. Du kannst dabei die Augen schließen oder geöffnet lassen. Dinge, die du siehst, einfach nur betrachten. Versuche dabei, dich nicht von deinen Gedanken ablenken zu lassen. Nimm sie wahr, aber lass dich nicht von ihnen aus der Ruhe bringen.
- Spüre deinen Atem und achte einmal genau darauf, wie sich Brustkorb und Bauch bei jedem Atemzug heben und senken und wie die Luft durch die Nase angesaugt und abgegeben wird. Das ist dein Anker, wenn dein Verstand sich immer wieder auf Reisen begibt.
- Lass deinen Geist fließen, lass ihn hierhin und dorthin schweifen, aber hole ihn mit deinen Atemzügen immer wieder zurück. Halte ihn nicht fest, lass ihn nicht länger als einen Atemzug lang an einem Ort verweilen.
- Wenn du dazu bereit bist, deine Meditation zu beenden, dann hebe deinen Kopf, öffne die Augen oder wenn sie bereits geöffnet sind, finde in deine Gegenwart zurück. Du kannst jetzt wieder damit beginnen, deinen Verstand zu anderen Orten schweifen zu lassen. Löse dich von der tiefen, bewussten Atmung und finde in den Alltag zurück. Eine solche Meditation sollte 10 bis15 Minuten in Anspruch nehmen.
Gelassener den Alltag bewältigen
Wer regelmäßig diese Art der Meditation praktiziert, der lernt dabei nach und nach mehr Gelassenheit, Ruhe und Wertfreiheit in sein Leben zu lassen. Selbst wenn es in der Offizin einmal wieder hektisch wird – atme einmal ganz bewusst durch, stelle deine Füße parallel und lege deine Hände auf dem HV Tisch ab. Dann betrachte deinen Kunden wertfrei und kümmere dich ganz achtsam um ihn. Lass dich nicht von den Wartenden vor der Tür in Panik versetzen oder hetzen. Je ruhiger und freundlicher du dich um die Probleme der Gegenwart kümmerst, nämlich um die Person, die jetzt gerade vor dir steht, desto besser wird es dir selbst dabei gehen und umso zufriedener gehen die Patienten danach auch aus der Apotheke heraus. So kannst du mithilfe der Achtsamkeitsmeditation auch deinen Alltag besser bewältigen, ohne dich dabei selbst zu verlieren.