Wochenrückblick: E-Rezept & TI, Hunde & Corona, Impfstoff-Verträge und mehr

Wie steht es um die Problematik der Telematik-Infrastruktur? Können Hunde tatsächlich Corona am Menschen erschnüffeln? Wie sehen die Pläne der Bundesregierung bei zukünftigen Pandemien aus? Das und mehr im Wochenrückblick.

E-Rezept: Probleme bei der Digitalisierung

Seit dem 30. September 2020 sollten jegliche Apotheken in Deutschland an die Telematik-Infrastruktur (TI) angeschlossen sein und es für die Abrechnung des E-Rezeptes nutzen können. Der aktuelle Stand sieht anders aus: Rund zehn Prozent der Apotheken sind noch nicht an die TI angeschlossen. Eine ABDA-Umfrage zeigt, dass 95 Prozent der Apothekenangestellten massive Probleme beim Start der verpflichtenden Nutzung erwarten.

Steigende Corona-Zahlen bei jüngeren Menschen

Die Zahlen der Corona-Infektionen steigen seit letzter Woche wieder. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) verbreitet sich das Virus – wie auch im letzten Sommer – vor allem bei jüngeren Menschen. Am stärksten stieg die Inzidenz bei den 20- bis 24-Jährigen: Von 10 auf 19 Prozent innerhalb von zwei Wochen. Bundespräsident Steinmeier rief nochmals zur Impfung auf, um erneute Beschränkungen zu vermeiden.

Taskforce Impfstoffproduktion: Autarkie für Deutschland?

Um auf künftige Pandemien besser vorbereitet zu sein, können sich Impfstoff-Hersteller auf die Ausschreibung der „Taskforce Impfstoffproduktion“ bewerben. Sie wird im Auftrag der Ministerien für Gesundheit, Finanzen und Wirtschaft handeln und dient als Ansprechpartner für die EU und Wirtschaft. Die Taskforce soll laut bundesregierung.de folgende Punkte fokussieren:

  • kurzfristig die Produktionsprozesse für die Bereitstellung der erforderlichen Impfdosen für alle impfbereiten Bürgerinnen und Bürger in 2021 nach aktuellem Zeitplan unterstützen,
  • mittelfristig den Aufbau einer hinreichenden Industriestruktur zur Versorgung der Bevölkerung in Deutschland mit mRNA- und Vektor-Impfstoffen flankieren
  • und damit ebenfalls mittelfristig das industriepolitische Ziel absichern, den Forschungs- und Produktionsstandort Deutschland in der EU für die Produktion von Impfstoffen mit neuartigen Technologien wie der mRNA-Technologie zu verbreitern und langfristig zu sichern.

Hunde erschnüffeln Corona

Der richtige Riecher ist bei Hunden allgemein bekannt – ihr Geruchssinn ist um ein Vielfaches ausgeprägter als bei uns Menschen. Daher werden sie bei Bomben und Drogen eingesetzt. Laut PZ bestätigt ein Epidemiologe aus dem australischen Melbourne – Hassan Valley –, dass die Spürnasen auch bei Corona eine hohe Sensitivität besäßen. Anhand des Riechens an der Kleidung sei eine Genauigkeit von 76 bis 92 Prozent möglich. Wenn dem Vierbeiner die Kleidung in einem Glas vorgehalten wird, läge die präzise Bestimmung bei 91 Prozent. Weitere Studien werden zeigen, ob sich diese Theorie bestätigen lässt.

1 Euro mehr für Impfstoffe

Die gestern im Bundesanzeiger veröffentlichte geänderte Coronavirus-Impfverordnung (ImpfV) sieht eine Erhöhung der Honorierung je Vial für die Auslieferung der Corona-Impfstoffe um einen Euro (15 %) vor – rückwirkend bis zum 12. Juli 2021. Dasselbe gilt für die Staffelpreise bei der Belieferung von Betriebsärzt:innen. Sie ändern sich wie folgt:

  • 7,58 Euro statt 6,58 Euro zuzüglich Umsatzsteuer für die monatliche Abgabe der 1. bis 100. Vials,
  • 4,92 Euro statt 4,28 Euro zuzüglich Umsatzsteuer für die monatliche Abgabe der 101. bis 150. Vials und
  • 2,52 Euro statt 2,19 Euro zuzüglich Umsatzsteuer für die monatliche Abgabe ab der 151. Vials.

ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening kommentiert: „Die Vergütung ist auch mit der Anhebung um einen Euro für die Apotheken noch nicht kostendeckend. Aber zumindest erkennt der Entwurf an, dass die derzeitige Vergütung unzureichend ist.“

Hochwasser: Apotheken müssen sich abmelden

Apotheken, die aktuell vom Hochwasser betroffen sind, müssen sich offiziell bei der Apothekerkammer Westfallen-Lippe abmelden. Per Anruf kannst du deine Apotheke von der Verpflichtung zur Dienstbereitschaft abmelden. Nach § 23 Apothekenbetriebsordnung müssen Apotheken grundsätzlich geöffnet sein und Schließzeiten beantragen. Dieses Vorgehen gilt auch in diesem Fall. Die Befreiung wird von der Apothekerkammer zügig ausgestellt und die Gesundheitsämter sowie Kreise informiert.