Beratungstipp bei Allergien: Warum du an Zink denken solltest
Bei Allergien wie Heuschnupfen oder allergischem Asthma sollte auf einen ausgeglichenen Zinkstatus geachtet werden. Erfahre, welcher Zusammenhang besteht und wie du kompetent beraten kannst.
Allergien haben viele Gesichter, aber eine gemeinsame Ursache: Ob die Haut beim Kontakt mit einem Allergen juckt, ob Pollen einen Heuschnupfen oder Hausstaubmilden ein allergisches Asthma auslösen – in allen Fällen kommt es zu einer überschießenden Reaktion des Immunsystems auf einen harmlosen Fremdstoff. Die Versorgung mit dem Spurenelement Zink spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
Wenig Zink – ca. 5 x höheres Risiko für Allergiebeschwerden [1]
Zink ist sowohl für die angeborene als auch für die erworbene Immunabwehr unverzichtbar. Zudem reguliert es Entzündungsreaktionen. So ist es an der Regulation von Mastzellen beteiligt, die eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen und bei Asthma spielen [2]. Bei einem Zinkmangel verschiebt sich das Gleichgewicht der Immunzellen. Das kann einerseits zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen und gleichzeitig Allergien und Autoimmunerkrankungen fördern [3,4,5]. Laut einer Fall-Kontroll-Studie kann eine geringe Zinkversorgung das Risiko für allergiebedingte Symptome fast um das Fünffache (OR 4,7 95% KI 1,33-16,53) erhöhen [1].
Zinkmangel bei Allergien
Ein Zinkmangel tritt in bestimmten Bevölkerungsgruppen häufig auf. In Deutschland erreichen laut der Nationalen Verzehrstudie 32 % der Männer und 21 % der Frauen nicht die empfohlene Tageszufuhr an Zink [6]. Zudem können verschiedene Erkrankungen das Mangel-Risiko erhöhen. Auch entzündliche Erkrankungen, wie Allergien, können das Zinkgleichgewicht in den Zellen verändern und so zu sinkenden Zinkspiegeln beitragen [7]. In der aktuellen wissenschaftlichen Literatur wird eine Assoziation zwischen Zinkmangel und der Entwicklung von Allergien beschrieben [3].
Beratungstipps: Was bei der Supplementation zu beachten ist
Um einen Zinkmangel rasch und wirksam auszugleichen, sind bestimmte Produkteigenschaften entscheidend:
- Effektive Dosis: Die höchstdosierten Zink-Arzneimittel, die in Deutschland rezeptfrei in Apotheken erhältlich sind, enthalten 25 mg Zink pro Tablette.
- Hohe Bioverfügbarkeit: Organische Zink-Verbindungen werden in der Regel besser resorbiert als anorganische [8].
- Ergänzung der Allergiemedikation: Begleitend zur Standardtherapie (z.B. durch Antihistaminika) ist der Ausgleich eines Zinkmangels für eine ausgewogene Immunantwort essenziell
Weitere Tipps für die Beratung erhältst du in unseren Schulungsvideos im AMIRA-Campus.
AMIRA fragt: Wie häufig berätst du in deinem aktuellen Apothekenalltag zu Allergien? Und welchen Beratungstipp aus dem Text würdest du dabei nutzen?
(1) Soutar et al. Thorax 1997 Feb; 52 (2): 166–170.; * adjusted OR für Symptome im Vergleich zu keinen Symptomen in Bezug auf die Zufuhr von Antioxidantien (Unterstes Tertil gegen oberstes Tertil der Aufnahme)
(2) Nishida K, Uchida R. 2018. J Immunol Res 2018:5749120
(3) Wessels I et al., Br J Nutr 2021, 1:1–19
(4) Maywald, Rink. Allergic Diseases. Biomolecules 2024, 14(7), 863.
(5) Sanna et al. Nutrients. 2018;10(1):68.
(6) Nationale Verzehrstudie II 2008, Ernährung 2008, 2:77–81
(7) Suzuki et al. Allergology International 70 (2021) 190e200
(8) Classen HG et al., MMP 2020, 43:149–157
*Zinkorot® 25 mg ist das am häufigsten in der Apotheke abgegebene Zink-Mono-Arzneimittel in Deutschland gemäß IQVIA, PharmaTrend, Zinkpräparate 04F4, Abverkauf Offizin, MAT 01/2025.
**Als Arzneimittel ist Zinkorot® 25 mg im Gegensatz zu Nahrungsergänzungsmitteln im Hinblick auf Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit behördlich geprüft.
Zinkorot® 25 mg Tabletten. Wirkstoff: Zinkorotat • 2 H2O 157,36 mg, entsprechend 25 mg Zink. Zusammensetzung: 1 Tabl. enth.: arzneil. wirks. Bestandt.: 157,36 mg Zinkorotat • 2 H2O, entsprechend 25 mg bzw. 0,38 mmol Zink. Sonst. Bestandt.: hochdisperses Siliciumdioxid, mikrokristalline Cellulose, Povidon K 30, Carmellose-Natrium, Talkum, Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung von Zinkmangelzuständen, sofern sie durch übliche Ernährung nicht behoben werden können. Gegenanzeigen: Überempfindlk. ggü. d. Wirkstoff od. einem d. sonst. Bestandt. Nebenwirkungen: Häufigkeit nicht bekannt: gastrointest. Beschwerden in Form von abdom. Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö u. Magenreizsymptomen. Zink kann nach längerfristiger Einnahme Kupfermangel verursachen. Nähere Informationen s. Fachinformation! Apothekenpflichtig. Wörwag Pharma GmbH & Co. KG, 71034 Böblingen. Stand: 02/2022