Kleine Löcher, großer Ärger: So wirst du Kleidermotten los

Sie sind klein, unscheinbar – und können doch großen Schaden anrichten: Kleidermotten. Doch keine Sorge: Wenn du weißt, wie die kleinen Falter ticken, kannst du dich gut gegen sie wappnen.

Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) gehört zur Familie der Zünsler und misst gerade einmal 4 bis 9 Millimeter. Ihre Farbe ist unspektakulär: beige bis hellbraun, mit schmalen, leicht glänzenden Flügeln. Doch obwohl die erwachsenen Tiere harmlos wirken, liegt das eigentliche Problem in ihrer Nachkommenschaft.

Denn nicht die Motte selbst frisst Löcher in Kleidung – das erledigen ihre Larven. Diese schlüpfen aus den Eiern, die das Weibchen bevorzugt in dunklen, ruhigen Ecken mit tierischen Fasern ablegt. Besonders beliebt: Wolle, Kaschmir, Pelz, Federn – alles, was Keratin enthält. Synthetikstoffe bleiben meist verschont, es sei denn, sie sind mit Hautschuppen oder Schweiß verunreinigt.

Was passiert konkret mit der Kleidung?

Die Larven der Kleidermotte ernähren sich von Keratin, einem Eiweiß, das in tierischen Fasern enthalten ist. Dabei raspeln sie sich durch Pullover, Schals, Mäntel oder Decken – und hinterlassen die berüchtigten Löcher. Besonders ärgerlich: Der Schaden fällt oft erst auf, wenn es zu spät ist. Neben den Fraßspuren findet man manchmal auch Gespinste, kleine Häutungsreste oder winzige, weiße Eier.

Ein Befall kann sich schnell ausbreiten, denn ein einziges Weibchen legt bis zu 250 Eier. Bei idealen Bedingungen – also Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit – dauert ein Entwicklungszyklus nur wenige Wochen. In beheizten Räumen können Motten sogar das ganze Jahr über aktiv sein.

Wie kann man Mottenbefall verhindern?

Besonders in Apotheken, wo Hygiene und ein gepflegtes Erscheinungsbild wichtig sind, kann ein Mottenbefall nicht nur ärgerlich, sondern auch peinlich werden. Die gute Nachricht: Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich ein Mottenbefall gut vorbeugen.

1. Sauberkeit ist das A und O: Getragene Kleidung sollte nicht ungewaschen in den Schrank wandern. Schweiß, Hautschuppen und Haare sind ein Festmahl für Mottenlarven. Auch Teppiche, Vorhänge und Polstermöbel solltest du regelmäßig reinigen.

2. Kleidung richtig lagern: Saisonale Kleidung am besten in luftdichten Boxen oder Kleidersäcken aufbewahren. Besonders effektiv sind Varianten mit Zedernholz oder Lavendelsäckchen – die natürlichen Düfte schrecken Motten ab.

3. Schränke regelmäßig lüften und reinigen: Dunkle, ruhige Ecken sind ein Paradies für Motten. Wer regelmäßig lüftet, saugt und wischt, macht es ihnen schwer, sich einzunisten.

4. Mottenfallen einsetzen: Pheromonfallen locken männliche Motten an und helfen, einen Befall frühzeitig zu erkennen. Sie sind in der Regel in Apotheken erhältlich (z. B. Aeroxon® Kleidermotten-Falle von der Firma Aeroxon Insect Control, PZN 02459352), weshalb du sie auch deinen Kund:innen empfehlen kannst. 

5. Kleidung einfrieren oder erhitzen: Wer einen Verdacht hat, kann befallene Stücke für mindestens 48 Stunden ins Gefrierfach legen oder bei über 60 Grad waschen. Auch ein heißer Sommertag im Auto kann helfen – Temperaturen über 50 Grad töten Eier und Larven ab.

Was tun bei akutem Befall?

Wenn es bereits zu spät ist, hilft nur konsequentes Handeln:

  • Befallene Kleidung isolieren und ggf. entsorgen.
  • Schränke gründlich reinigen, am besten mit Essigwasser.
  • Pheromonfallen aufstellen, um den Befall zu überwachen.
  • Bei starkem Befall kann ein professioneller Schädlingsbekämpfer nötig sein.

 

Kleidermotten sind lästig, aber kein Grund zur Panik. Mit etwas Aufmerksamkeit und den richtigen Maßnahmen kannst du sie gut in Schach halten. Und wer seine Kundschaft kompetent zu diesem Thema beraten kann, punktet nicht nur mit Fachwissen, sondern auch mit einem Plus an Service.