Apotheken und Social Media: „Viele Chancen bleiben einfach ungenutzt“

Während viele Unternehmen längst auf Facebook, Instagram und Co. unterwegs und aktiv sind, scheint für die meisten Apotheken der Social-Media-Zug abgefahren zu sein.

Hier mal ein Post, in der die neue Mitarbeiterin vorgestellt wird, da mal eine Story, die das frische Obst für die Mittagspause präsentiert. Während viele Unternehmen längst auf Facebook, Instagram und Co. unterwegs und aktiv sind, scheint für die meisten Apotheken der Social-Media-Zug abgefahren zu sein. Das Bedienen der einzelnen Kanäle wird oftmals als lästig und zeitraubend angesehen, gerade vor dem Hintergrund der Arbeitsbelastung, der das Apothekenpersonal in der Regel ausgesetzt ist. Angela Steere ist Geschäftsführerin von aposocial und Social-Media-Expertin. Im Gespräch mit AMIRA-Welt rät sie den Apotheken, unbedingt auf die sozialen Medien zu setzen und hat dafür eine einfache Erklärung.Sie sind seit mehr als 20 Jahren im Healthcare- und Beauty-Segment tätig und wissen, worauf es bei der Kommunikation mit den verschiedenen Zielgruppen ankommt. Wie wichtig ist Social Media für die Vor-Ort-Apotheke und warum sollten sich die Apotheken damit beschäftigen?

Steere: Der Bereich der Social-Media-Kanäle wird auch für die Kommunikation einer Vor-Ort-Apotheke immer wichtiger. Potenzielle Kunden sind auf Instagram, Facebook und Co. Unterwegs. Diese Chance sollte man nutzen und auch für seine jeweilige Apotheke entscheiden, welche Strategie man mit seinem Team verfolgt. So, wie sich Apothekenmitarbeiter auch zu Bereichen wie Beratung und allgemeine Kundenkommunikation fortbilden, so sollte man auch in Sachen Social Media am Ball bleiben. Niemand muss in diesem Bereich ein Experte werden, aber zu wissen, wo sich die Kunden online bewegen und informieren und wie die Kommunikation auf den Social-Media-Kanälen in der Basis funktioniert, bringt einen in allen Bereichen des Lebens – ob beruflich oder privat – auf jeden Fall weiter.Welche Vorteile bringt ein Social Media-Auftritt der jeweiligen Apotheke? Achten denn die Kunden darauf?Steere: Das Apothekenteam ist ein Team voller Gesundheitsexperten. Und das sollte man auch nach außen kommunizieren. Wofür steht die Apotheke heute und warum sollte man als Kunde dorthin kommen, um sich beraten zu lassen? Diese Aspekte kann man auf seinen Social-Media-Kanälen und über andere Wege als nur über den Besuch am HV-Tisch transportieren. Es gibt eine Reihe an Tipps, wie man seine Kunden auf seine Social-Media-Präsenzen aufmerksam machen kann: Möglich sind etwa eine Integration der Kanäle auf vorhandenen Screens, Aufkleber, Kärtchen zum Mitgeben und eine Einbindung auf der Apotheken-Website und vieles mehr.Warenbestellung, Rücksprache mit dem Arzt halten, Ware einräumen, Arzneimittelherstellung, Ausgangsstoffprüfung… es gibt viel zu tun in der Apotheke. Außenstehende wissen oft nicht, was Apothekenmitarbeiter im Hintergrund noch für Aufgaben übernehmen. Wie kann Social Media helfen, den Bekanntheitsgrad solcher Tätigkeiten zu erhöhen?Steere: Genau das sind die Themen, über die man auf Social Media wunderbar erzählen kann. Machen Sie Bilder oder noch besser Kurzvideos von ihren Team-Mitgliedern, die besondere Aufgaben in Ihrer Apotheke erledigen und stellen Sie so Ihr Team und Ihr Leistungsspektrum dar.Apothekenmitarbeiter*innen sollten also an der Außenwahrnehmung ihrer Apotheke arbeiten. Warum?Steere: Weil bisher einfach viele Chancen und einiges an Kommunikationspotenzial ungenutzt ist. Vieles, was in der Apotheke geleistet wird, erfährt keine Verbreitung und somit bleiben wertvolle Infos unkommuniziert. So wie Apothekenaktionen, Schaufensterdekorationen oder Werbeflyer und Beileger geplant werden, so sollte auch die Social-Media-Kommunikation geplant und effizient eingesetzt werden.Welche Tipps können Sie Apothekenmitarbeiter*innen geben?Steere: Treten Sie einen Moment vor den HV-Tisch oder noch besser vor Ihre Apotheke und überlegen Sie, was den Kunden interessieren könnte. Es gibt eine Menge an Besonderheiten, die weit über den „Rezepteinlösungsvorgang“ hervorzuheben sind. Welche Services bietet Ihre Apotheke an, haben Sie Aktionen geplant? Haben Sie einen Beratungsschwerpunkt? Dann erzählen Sie auf Ihren Kanälen davon!

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Und was raten Sie den Apothekenteams für die Umsetzung?Steere: Das Thema Social-Media-Kommunikation sollte im Apothekenteam gut besprochen und geplant und auf mehrere Personen aufgeteilt werden. Wenn man pro Woche etwa zwei bis drei Stunden aufwendet, so kann man schon eine solide Kommunikation auf den Kanälen planen. Natürlich ist das generelle Kapazitäten- und Zeitthema etwas, was mit dem Apotheker oder der Apothekerin grundsätzlich besprochen werden muss.Was sind Ihre Angebote für Apotheken?Steere: Wir bieten auf www.aposocial.de mehrere Services an: Neben einem großen Social-Media-Praxis- und Wissensbereich haben wir eine große Bandbreite an Social-Media-Vorlagen (Bilder, Grafiken, Videos), die man bei uns kostenlos downloaden und einsetzen kann. Auch einige Apothekenmarken sind bei uns schon aktiv und bieten exklusiven Social-Media-Content an. Wer etwas tiefer in die Themen einsteigen will, kann auch ein kostenpflichtiges Webinar buchen.Vielen Dank für Ihre Zeit, Frau Steere!

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