Salmonellose – unsichtbare Gefahr im Sommer

<p>Fleisch, Salat und Milcheis – vor allem im Sommer kann in diesen Leckereien eine Gefahr lauern: Salmonellen. Das sind Bakterien, die eine Salmonellose auslösen und nach dem Infektionsschutzgesetz zu den meldepflichtigen Erkrankungen gehört.</p>

Wie bekommt man eine Salmonellose?

Enteritis-Salmonellen sind wahre Überlebenskünstler. Sie vermehren sich bei zehn bis 47 Grad und können selbst bei Minusgraden und Trockenheit problemlos überleben. Lediglich durch das Erhitzen über 70 Grad – für mindestens zehn Minuten – können sie sicher abgetötet werden.

Besonders häufig finden sich die Erreger bei rohen Eiern, Ei-Produkten, Milch, Milchspeisen, rohem bzw. nicht richtig durchgegartem Fleisch oder Fisch. Aber auch Gemüse oder Salate können befallen sein, wenn es durch eine unsaubere Zubereitung zu einer Kreuzkontamination gekommen ist. Zusätzlich können Schwämme und Lappen den Bakterien als Lebensraum dienen, darum sollest du sie möglichst oft austauschen und bei ausreichender Hitze waschen.

Nachdem die Bakterien in ausreichender Anzahl über den Mund aufgenommen wurden und die Magensäure überlebt haben, entsteht nach sechs bis 72 Stunden durch freigesetzte Zellgifte eine Entzündung des Dünndarms und des oberen Dickdarms.

Typhus- und Paratyphusinfektionen sind fieberhafte Allgemeinerkrankungen verursacht durch Bakterien der Gattung Salmonelle und kommen in Deutschland nach Reisen in (sub-)tropischen Gebiete vor.  Die Erreger werden durch die Aufnahme von Wasser oder Lebensmitteln, die mit infektiösen Fäkalien verunreinigt sind, übertragen. Die typhösen Salmonellen lösen nur beim Menschen Infektionen aus und dringen vom Darm in den Blutkreislauf ein. Es kommt zu einer systemischen Infektion, die im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen kann.

Wie äußert sich die Salmonellose?

Bei einer Salmonellose kommt es zu akutem Brechdurchfall mit Fieber, starken Bauch- und Kopfschmerzen. Mit Bettruhe und ausreichend Flüssigkeit sollten sich die Symptome innerhalb von zwei Tagen deutlich bessern. Vor allem für Kinder und Ältere oder immungeschwächte Personen kann der Flüssigkeits- und Elektrolytverlust schnell gefährlich werden, daher sollte bei Verdacht frühzeitig ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei schweren Verläufen kann ein Krankenhausaufenthalt nötig sein.

Bei Typhus abdominalis (Bauchtyphus) kann die Inkubationszeit bis zu 60 Tage betragen und nach anfänglicher Verstopfung kommt es zu breiigem Durchfall mit Fieber, grau belegter Zunge (sog. Typhuszunge), geschwollener Milz und Hautausschlag.

Die Anzeichen für Paratyphus fallen schwächer aus und klingen meist nach vier bis zehn Tagen wieder ab.

Behandlung

Körperliche Schonung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr genügen meist als Therapie. Falls die Symptome länger als drei Tage andauern sollten, begleitet von blutigem Durchfall – oder bei Erkrankungen, die in Gemeinschaftseinrichtungen oder Kliniken auftreten – sollte eine Stuhlprobe untersucht werden, um den Erreger nachzuweisen. Nur bei schweren Verläufen, bei Risikopatient:innen oder bei Typhus- oder Paratyphusinfektionen ist eine Antibiotikatherapie erforderlich.

Erwachsene können bis zu vier Wochen, Kinder bis zu sieben Wochen Erreger über den Darm ausscheiden und somit potenziell ansteckend sein, auch wenn die Krankheitszeichen vorbei sind. Erst wenn drei aufeinanderfolgende Stuhlproben negativ sind, gelten die Personen als gesund.

Nach einer Typhusinfektion werden etwa zwei bis fünf Prozent zu sogenannten Salmonellen-Dauerausscheidern. Diese Personen dürfen genauso wie akut Erkrankte nicht in der Pflege, mit Kindern oder im Gastronomiebereich im Kontakt mit Nahrungsmitteln arbeiten.

Vorbeugung

Die wichtigste Schutzmaßnahme ist eine ausreichende Trinkwasser- und Nahrungsmittelhygiene. Lebensmittel, die potenziellen Salmonellen enthalten können, sollten getrennt von anderen unter 10 Grad gelagert werden.  Speisen, die rohe Eier enthalten, müssen schnell nach Zubereitung verzehrt und Fleisch sollte gut durchgegart werden. Die Hände sollten regelmäßig gewaschen und desinfiziert werden. Gleiches gilt für Messer und Schneidbretter. Auch Schwämme und Spüllappen müssen regelmäßig ersetzt werden, da sich auf ihnen Keimreservoirs bilden können. Auf Reisen gilt die altbekannte Regel: „Cook it, peel it or forget it“

Gegen die typhöse Salmonellen-Erkrankung kann geimpft (Typhim® oder Typhoral®) werden. Allerdings bietet der Impfstoff keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Ansteckung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat einen Ratgeber zur Verhütung von Lebensmittelinfektionen in Privathaushalten herausgegeben. Dort findest du weitere Tipps, wie du dich vor Lebensmittelinfektionen schützen kannst.