Wohin kann ich in den Urlaub fahren mit …
Pollenallergie, Asthma oder Neurodermitis – unter diesen Beschwerden leiden viele Menschen. Gerade jetzt, wo der Osterurlaub ansteht oder die große Ferienreise im Sommer geplant wird, stellt sich die Frage, an welchen Urlaubsorten man möglichst unbehelligt bleibt von seinen Problemen.
Schließlich sucht man im Urlaub Ruhe und Entspannung, und will sich nicht mit tränenden Augen und Schniefnase herumplagen.
Damit genau das nicht passiert, hat AMIRA ein paar Tipps für dich. So kannst du, wenn das Kundengespräch auf Urlaubspläne kommt, deinen Kund:innen hilfreiche Tipps geben oder sie für dich beherzigen, solltest du selbst betroffen sein.
Wohin bei Pollenallergie?
Erster Schritt bei der Reiseplanung für alle Heuschnupfenopfer ist, die konkreten Auslöser und den Blütezeitraum zu kennen, um anschließend Urlaubsziel und -zeit bestimmen zu können. Dazu ist ein aussagekräftiger Allergietest beim Arzt erforderlich. Wenn man weiß, ob Hasel, Birke oder Linde die Übeltäter sind, kann man sich am Pollenflugkalender orientieren. Den gibt‘s für Deutschland und auch für andere Länder im Netz. Ein paar nationale und internationale Appetitanreger haben wir im Folgenden für Pollenfluggeplagte ausfindig gemacht. Hier unsere Vorschläge, kurz und knackig:
Ostseebad Baabe: Der sehenswerte Ort auf der Insel Rügen eignet sich gut für Pollenallergiker, weil die dortige Meerluft, viel Salz, Jod und Magnesium enthält, aber wenig Pollen. Das beruhigt die Atemwege und lindert Allergiesymptome. Langweilig wird’s in Baabe auch nicht, dafür sorgen der Strand, schöne Landschaften und ein historischer Ortskern.
Nordfriesische Inseln: Dazu zählen unter anderem Sylt und Amrum. Ein beliebtes Reiseziel für Allergiker sind sie, weil es wenig bis gar keinen Pollenflug gibt, was besonders für Sylt zutrifft. Die Insel hat nur wenig Baumbestand, der häufig vorherrschende Westwind trägt frische Meeresluft heran und bläst die wenigen Pollen fort. Sylt ist allerdings teuer, wer seinen Geldbeutel weniger strapazieren will, wählt deshalb Amrum.
Lissabon: An der schönen Atlantikküste Portugals Strandurlaub zu machen, die Sonne zu genießen oder einen Städtetrip zu absolvieren, klingt bereits für sich ganz gut. Noch schöner für Allergiker: Was die Pollen betrifft, haben wir auch hier den Nordsee-Effekt. Der Wind kommt von links (Westen) und treibt die Pollen ins Land, zurück bleibt frische Seeluft.
Lanzarote: Warme Temperaturen, Badestrände und viel Abwechslung – der perfekte Urlaubsort für alle, die als Allergiker in die Sonne wollen. Und was die heimischen Pollen betrifft – von denen bleibt man hier nahezu komplett verschont.
In höheren Regionen ist die Pollenbelastung deutlich geringer als im Flachland. Also: Berwandern! Istock/grafxart8888
Bergurlaub: In der Höhe ab ca. 1.500 Metern bleibt man von den Pollen zwar nicht gänzlich unbehelligt, aber die allergene Last verringert sich. In den Bergen gibt es Orte mit Dorfcharakter und bezahlbaren Preisen ebenso wie mondäne Jet-Set-Destinationen, deren Preisniveau auch ohne Pollen in der Luft den Atem raubt. Problem: In Deutschland sind Luftkurorte in einer Lage über 1.500 Meter kaum mehr zu finden, es bleiben Schweiz (Arosa, Zermatt), Österreich (Gurgl, Obergurgl), Italien (Cortina d´Ampezzo) oder Frankreich (Alpe d´Huez).
Am Urlaubsort angekommen, heißt es: Pollen raus! Und zwar aus Wohnung, Kleidung und Haaren. Die Tages-Urlaubskleidung gehört nicht ins Schlafzimmer, am Abend sollte man sich die Haare waschen und die Pollen aus ihnen hinausspülen. Die Wohnung bitte eher in der kühleren Tageszeit lüften, vorzugsweise also am frühen Morgen oder späteren Abend bzw. nachts.
Welche Urlaubsziele eignen sich bei Asthma?
Für Asthmatiker eignen sich Berge oder Küstenregionen hervorragend als Urlaubsziele. Gerade die Mittelgebirgsregionen sind wohltuend und bieten viel Raum für Aktivitäten wie Wandern oder Radfahren, die sich positiv auf die Durchlüftung der Lunge und die Stärkung des Immunsystems auswirken können. Zudem finden sich dort traditionell viele Heilbäder und Kurorte, Beispiele sind Bad Sachsa im Harz oder Todtnau im Hochschwarzwald. Neben der Höhe eignet sich auch das Meer für einen entspannten Aufenthalt bei Asthma, schließlich ist die Meeresbrise größtenteils frei von Schadstoffen und Pollen, die die Atemwege reizen. Tropische Reiseziele sollten Asthmatiker besser meiden, denn dort herrschen oft hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit, die die Luftnot begünstigen.
Welche Reiseziele lindern Neurodermitis?
Trockene Haut, Schuppen und Juckreiz – für viele Menschen mit Neurodermitis ist das Alltag. Umso wichtiger ist ein Urlaubsort, der die Haut möglichst ruhig und reizarm hält. Auch zur Linderung dieser Beschwerden sind Orte am Meer gut geeignet. Aber nicht, weil hier die Pollen fehlen, sondern weil das Meer mit seinem salzigen Milieu die Hautproblematik nachhaltig zu lindern vermag. Gleiches gilt für die salzhaltige Küstenluft. Wer mal etwas anderes als Nord- und Ostsee ausprobieren möchte, sollte sich das Rote und das Tote Meer ankreuzen. Das salzhaltige rote Meer und die dort zuverlässig scheinende Sonne wirken bei Juckreiz und Hautproblemen extrem wohltuend.
Ideal bei Hautproblemen: Baden im Toten Meer / istock/RuslanDashinski
Das gilt noch mehr für das zwischen Israel und Jordanien liegende Tote Meer, das eigentlich ein See ist. Dieser hat einen Salzgehalt von über 33 Prozent, weswegen sein Wasser im Mittel pro Liter 1,2 Kilogramm wiegt. Effekt: Das Wasser heilt nicht nur, es trägt auch besser. Sicher kennst du die in der Apotheke verkauften Badezusätze mit dem Salz des toten Meeres, das bei Hautproblemen gern empfohlen wird. Während man den Zusatz in seine Wanne streuen und so einen Hauch von totem Meer auch in den eigenen vier Wänden erzeugen kann, dürfte das mit einem anderen Vorteil des Gewässers kaum möglich sein. Es liegt nämlich rund 430 Meter unter der Meeresoberfläche, womit er der tiefste Punkt der für Menschen zugänglichen Landoberfläche ist. Das führt zu einem zu einem höheren Sauerstoff-Partialdruck, zum anderen ist die dickere Luftschicht in der Lage, UV-Strahlen wirksamer zu filtern. Es ist also nicht so viel Sonnenschutz erforderlich. Übrigens: Es gibt Krankenkassen, die einen Kuraufenthalt am Toten Meer bei Vorliegen von Neurodermitis oder Schuppenflechte bezahlen.
Also zuerst einmal: Keine Panik! Auch mit Pollenallergie, Asthma oder Neurodermitis lassen sich viele schöne Reiseziele finden, die sich sogar positiv auf Allergie beziehungsweise Krankheit auswirken können. Da ist für jeden was dabei – innerhalb und außerhalb von Deutschland und natürlich auch in Abstimmung mit anderen Familienmitgliedern sowie unter Berücksichtigung von Budget und Zeitrahmen. AMIRA wünscht viel Spaß bei der Planung und danach einen erholsamen und erinnerungsreichen Urlaub!