Wochenrückblick: Ende der kostenlosen Tests, Zeitplan für das E-Rezept, Stellenabbau bei DocMorris

Die Politik diskutiert über ein Ende der kostenlosen Tests, das E-Rezept kommt immer näher und erntet jetzt schon erste Kritik. Dazu noch ein Notfallknopf speziell für Apotheken. Alle Infos dazu hier im Wochenrückblick.

Debatte über Ende der kostenlosen Corona-Tests

Seit März 2021 kann jeder in Deutschland mindestens einen Schnelltest pro Woche machen, bei dem der Bund die Kosten komplett übernimmt. Mit Blick auf die sinkende Nachfrage bei den Impfungen, berät der Bund, ob diese Tests nicht bald mit Kosten verbunden werden – auch als zusätzlicher Anreiz, sich impfen zu lassen. Dies müsse aber ausreichend vorher angekündigt werden, damit Menschen noch die Möglichkeiten haben, sich vorher impfen zu lassen.

KBV kritisiert Zeitplan für E-Rezept

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Dr. Andreas Gassen äußert Kritik an den Fristen des Bundesgesundheitsministerium (BMG) insbesondere bei den Digitalisierungsprojekten im Gesundheitswesen. Hier sind vor allem die kurze Testphase der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) sowie die knappe Frist bei den E-Rezepten zu nennen. Gerade beim E-Rezept drohen Sanktionen, wenn die nötigen Komponenten bis zur Frist nicht angeschafft wurden, obwohl die Apotheken nicht wissen können, ob die nötige Soft- und Hardware pünktlich bei ihnen ankommt. Die Praxen und Apotheken seien „kein Versuchslabor für die digitalen Wunschvorstellung der Politik“, so Gassen.

Stellenabbau bei DocMorris

Das Management der Versandapotheke DocMorris wartet mit Begeisterung auf die Einführung des E-Rezepts, die Belegschaft ist da eher zurückhaltender. Denn mit der Einführung müssen viele Mitarbeiter:innen um ihren Arbeitsplatz fürchten, da das E-Rezept viel Personal bei der Versandapotheke überflüssig macht. Einem Medienbericht zufolge könnten bis zu 50 Angestellte betroffen sein.

Notfallknopf für die Apotheke

Moritz Naatz, geschäftsführender Gesellschafter der Firma InstantHelp, bietet seit einem Monat einen Notfallknopf speziell für Apotheken an. Der Knopf soll für den Fall eines Überfalls oder eines anderen Notfalls genutzt werden, wenn ein normaler Notruf via Telefon nicht möglich ist oder zu lange dauern würde. Der Knopf kommt mit einer App, über die eingestellt werden kann, ob beispielsweise die Polizei, Feuerwehr oder Notarzt gerufen werden soll. Zudem können Sicherheitsdienste, Ersthelfer und auch Anfahrtshilfen hinterlegt werden. Die Kosten belaufen sich auf circa 180 Euro im Jahr.

Oberlandesgericht entscheidet: Verbot für HCG-Globuli

Das Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) hat einer Apotheke in zweiter Instanz verboten, die Produkte „HCG C30“ und „HCG C30 Tropfen“ weiter zu bewerben oder zu verkaufen und entscheidet so zugunsten der Wettbewerbszentrale, die der Auffassung war, dass die Kennzeichnung der Homöopathika nicht den Vorgaben des Arzneimittelrechts entspricht. Denn anders als die Produktbezeichnung aussagt, ist der Wirkstoff HCG (humanes Choriongonadotropin) mit wissenschaftlichen Mitteln nicht nachweisbar. So bestehe auch die Gefahr, dass Personen sich mit solchen Produkten selbst behandeln und schlimmstenfalls auf einen Arztbesuch verzichten würden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich dieses Urteil auf den Homöopathie-Markt auswirken wird.