Halsschmerzen bei Erwachsenen: Was kannst du empfehlen?

Halsschmerzen gehen oftmals auf einen Infekt zurück: Der Rachen ist gerötet, wund und entzündet. Das Schlucken brennt. Welche Krankheiten äußern sich über diesen Schmerz? Und was kannst du deiner Kundschaft empfehlen?

Je nachdem, wo die Infektion sitzt, spricht man von einer Rachen- (lat. Pharyngitis), Mandel- (lat. Tonsillitis), Kehlkopf- (lat. Laryngitis) oder einer Kehldeckelentzündung (lat. Epiglottitis). Meist sind die ersten Symptome harmlos und deuten auf einen grippalen Infekt hin, der von Erkältungsviren (vor allem Rhinoviren) verursacht wird. Daneben gibt es andere virale Erkrankungen, die zu Halsschmerzen führen können – beispielsweise Pfeiffersches Drüsenfieber, Influenza, Herpangina, Masern, Mumps oder Röteln.

Schmerzhafte Rachenentzündungen können aber auch durch eine Pilzinfektion wie Mundsoor ausgelöst oder beispielsweise bei Erkrankungen wie Scharlach oder Diphterie auf bakterielle Erreger zurückgeführt werden. Weitere Auslöser können ein im Hals steckender Fremdkörper, eine länger bestehende Refluxkrankheit, ein Herzinfarkt, Verbrennungen oder Verätzungen der Speiseröhre, Tumore oder Insektenstiche sein.

Muss ich mit Halsschmerzen zum Arzt?

Bei sehr starken und plötzlich auftretenden Beschwerden, die mit hohem Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Nackensteifigkeit oder Atembeschwerden einhergehen, oder wenn die Halsschmerzen sich nicht innerhalb von drei Tagen bessern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei einem Fremdkörper, zusätzlichen Schmerzen in der Brust oder einem Insektenstich sowie bei Verbrennungen oder Verätzungen ist sofort der Notarzt bzw. die Notärztin zu alarmieren. Wenn es sich um einen grippalen Infekt handelt und das Allgemeinbefinden gut ist, können Halsschmerzen in der Selbstmedikation behandelt werden.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Bei der Behandlung ist vor allem Wärme relevant. Sie fördert die Durchblutung, sodass viele Immunzellen im Gewebe ankommen und die Entzündung bekämpfen können. Sowohl ein Schal, warmer Tee, ein Halswickel mit einer dampfenden Kartoffel als auch ein aufsteigendes Fußbad heizen den Körper und besonders den Hals auf. In manchen Fällen – vor allem wenn eine starke Schwellung hinzukommt (Mandelentzündung) – werden kühle Wickel (beispielsweise mit Quark), kalte Getränke und sogar Milchspeiseeis als angenehm empfunden.

Teesorten mit Salbei, Thymian, Ingwer oder Spitzwegerich befeuchten die Schleimhäute und können die Entzündung lindern. Sie können sowohl getrunken als auch zum Gurgeln verwendet werden. Kamille wirkt zwar entzündungshemmend, ist aber aufgrund der austrocknenden Wirkung eher ungeeignet.

Was gibt es in der Apotheke?

Befeuchtende Wirkstoffe wie Isländisch Moos, Hyaluronsäure oder natürliches Emser Salz helfen bei Heiserkeit und einem rauen, kratzenden Hals. Sie sind in Form von Halstabletten oder -pastillen erhältlich. Zur Symptomlinderung gibt es außerdem Sprays, Gurgellösungen und klassische Lutschtabletten. Sie enthalten desinfizierende/antiseptische Substanzen wie Amylmetacresol, Dichlorbenzylalkohol, Benzalkoniumchlorid, Chlorhexidin oder das antibakteriell wirksame Tyrothricin.

In einigen Präparaten finden sich schmerzstillende Wirkstoffe wie Benzydamin oder Flurbiprofen oder Lokalanästhetika wie Lidocain und Benzocain. Benzydamin und Flurbiprofen gehören zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Bei starken Schmerzen können außerdem OTC-Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure gegeben werden.