Frust mit der Lust – natürliche Aphrodisiaka für Mann und Frau

Libidoverlust kann Frauen sowie Männer gleichermaßen treffen und für beide sehr belastend sein. Neben der Änderung des Lebensstils wirken auch bestimmte Heil- und Gewürzpflanzen als natürliche Aphrodisiaka.

Von der Verminderung oder dem Verlust des sexuellen Verlangens sind nicht nur Ältere betroffen. Auch jüngere Frauen und Männer beklagen das verlorene Interesse an der Sexualität, das genauso zu den sexuellen Dysfunktionen zählt. Das kann verschiedene Hintergründe und Ursachen haben. Welche rezeptfreien Mittel können helfen?

Zunächst sollte ärztlich abgeklärt werden, ob sich hinter den Beschwerden ernsthafte Erkrankungen wie Depressionen, Hypothyreose, Herz-Kreislauf- oder neurologische Erkrankungen verbergen. Wenn sie ausgeschlossen werden, können bereits nichtmedikamentöse Verhaltensänderungen wie die Reduktion von Übergewicht, eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, viel Bewegung und ein Rauchstopp die Libido verbessern. Zu den weiteren natürlichen Aphrodisiaka zählen die Nahrungsmittel Chili, Zimt, Kardamom und Ingwer sowie Schokolade und Austern.

Welche natürlichen Aphrodisiaka gibt es in der Apotheke?

Die Pflanze Damiana (lat. Turnera diffusa) aus der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) hat in der Naturmedizin indigener Völker eine sehr lange Tradition und ist in Mittel- und Südamerika heimisch. Die Blätter enthalten ätherische Öle, Flavonoide, Tannin sowie Koffein und regen die Libido an. Sie wirken entspannend und verhelfen zur Normalisierung des sexuellen Verlangens. Ein Trockenextrakt der Damianablätter ist beispielsweise in dem traditionellen pflanzlichen Arzneimittel Libiloges (Dr. Loges + Co.) enthalten. Die Tabletten können sowohl von Frauen als auch von Männern ab 18 Jahren dreimal täglich eingenommen werden.

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Dem Hersteller zufolge nimmt das Mittel Einfluss auf das natürliche Gleichgewicht der Lusthormone und unterstützt die Wahrnehmung der sexuellen Erregung. Empfohlen wird eine Mindesteinnahme der Tabletten über zwei bis vier Wochen. Weiterhin ist die Pflanze in der D4-Potenz im homöopathischen Arzneimittel Neradin (PharmaSGP) zu finden. Die Tabletten sollen von Männern mit Erektionsstörungen ebenfalls dreimal täglich eingenommen werden. Im Internet finden sich diverse Rezepturen und Zubereitungen mit Damiana. Aus Sicherheits- und Gesundheitsgründen sollten jedoch Arzneimittel bevorzugt werden.

Eine über 2000-jährige Geschichte in der traditionellen chinesischen und koreanischen Medizin hat Ginseng (lat. Panax ginseng). Die Wurzel der Pflanzen gilt als Stärkungsmittel für Gesundheit und Langlebigkeit. Sie hilft Stress zu reduzieren und wirkt ausgleichend auf das Hormonsystem. So soll die männliche Zeugungsfähigkeit verbessert und die sexuelle Erregbarkeit von Frauen gefördert werden. Die Wurzel kann gekaut, zum Kochen verwendet oder als Tee zubereitet werden. Aber auch viele Nahrungsergänzungsmittel von diversen Anbietern sind im Handel – beispielsweise Neradin aktiv (PharmaSGP). Die Kapseln enthalten roten Ginseng-Extrakt und einen Nährstoffkomplex aus Zink, Selen, Magnesium und Folsäure. Dem Hersteller zufolge können sie ergänzend zum Arzneimittel Neradin eingenommen werden.

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Die Rinde des afrikanischen Yohimbe-Baumes (lat. Corynanthe johimbe) – aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) – enthält das durchblutungsfördernde Indolalkaloid Yohimbin und gehört ebenfalls zu den natürlichen Aphrodisiaka. Die Substanz kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und hat ein hohes Nebenwirkungspotenzial (Herzrasen, Halluzinatinen, Angstzustände). Deshalb kommt es nur noch selten bei der Behandlung der erektilen Dysfunktion zum Einsatz. In homöopathischen Arzneimitteln wird es häufiger verarbeitet und zur Behandlung von sexueller Schwäche bei nervösen Störungen beider Geschlechter angewendet. Beispielsweise gibt es Yohimbin Vitalkomplex (Hevert), von dem täglich ein- bis dreimal fünf Tropfen eingenommen werden. Es ist ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen.

Als Superfood aus den Anden gilt die Maca-Pflanze (lat. Lepidium meyenii). Die knollige Wurzel aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) findet in der Naturheilkunde Anwendung bei Potenzproblemen, Libidomangel, unerfülltem Kinderwunsch und in den Wechseljahren. Sie soll sexuelle Funktionsstörungen positiv beeinflussen und wird daher in unzähligen Nahrungsergänzungsmitteln zur Steigerung der Libido und Potenz vermarktet. Allerdings sind die Effekte als natürliches Aphrodisiakum nur teilweise wissenschaftlich belegt.