Schrunden: Aggressive Hornhautentfernung vermeiden

Unsere Füße stehen uns jeden Tag treu zu Diensten und tragen uns durchs Leben. Dennoch sollten wir ihnen ab und zu Gutes tun, denn auch Harmloses kann sich schnell mal zu schmerzhaften Problemen weiterentwickeln.

Zu viel Hornhaut, Warzen, Druckstellen, Schrunden, Hühneraugen, Fuß- und Nagelpilz, Schweißfüße, Fehlstellungen – unsere Füße können ganz schön viele Unannehmlichkeiten abbekommen. Aber auch Schrunden (Rhagaden) können auftreten und Schmerzen verursachen.

Was sind Schrunden und wie entstehen sie?

Als Schrunden bezeichnet man kleine, spaltförmige Risse der Haut. Diese können wenige Millimeter bis hin zu mehreren Zentimetern groß sein. Sie entstehen durch mangelnde Elastizität der Haut aufgrund von Feuchtigkeitsmangel oder Nährstoffmangel. Wer nicht genügend Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren über die Nahrung aufnimmt, ist anfälliger für Rhagadenbildung. Mundwinkel, Ellenbogen, Schleimhäute oder Fingerkuppen können betroffen sein, aber meist treten diese Risse an den Fersen auf, da hier die Haut extremen Belastungen ausgesetzt ist. 

Die Schrunden-Bildung beginnt in der Regel mit einem Gefühl von Spannung, Jucken und Druckempfindlichkeit an den Fersen. Anschließend kommt es zu Verfärbungen und Rissen, die sogar bis in tiefere Hautschichten gehen können. Dies ist nicht nur optisch störend, sondern kann auch sehr schmerzhaft sein, bluten und sich entzünden. Insbesondere das Laufen wird dann sehr schmerzhaft. Falsches Schuhwerk (hinten offen oder Barfuß laufen) mit fehlender Unterstützung des Fersenbereichs kann die Entstehung von Schrunden ebenfalls begünstigen.

Die zu aggressive Entfernung von Hornhaut (Vorsicht vor Hornhauthobeln) kann tiefere Hautschichten verletzen und regt den Körper an, noch mehr Hornhaut zu bilden. Besser ist es, diese bei einer professionellen Fußpflege entfernen zu lassen oder mit keratolytischen Wirkstoffen zu arbeiten. Außerdem kann Übergewicht zu einer Fehlbelastung der Füße führen, was wiederum das Einreißen der Haut begünstigen kann.

Müssen Schrunden behandelt werden?

Schrunden an sich sind nicht gefährlich und im Normalfall können sie von selbst wieder heilen. Allerdings dauert das sehr lange, weil die Füße jeden Tag belastet werden. Dadurch besteht natürlich auch eine größere Infektionsgefahr, da Bakterien oder Pilze in die offenen Stellen eindringen können. Treten Schmerzen auf – oder kommt es schlimmstenfalls zur Abszessbildung – sollten die Betroffenen sich ärztlich untersuchen lassen. Schrunden können nämlich auch eine Begleiterscheinung von ernsteren, eventuell noch unerkannten Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Psoriasis, Neurodermitis, Morbus Crohn oder anderen Autoimmunerkrankungen sein.

Was kann gegen Schrunden helfen?

Bei Rhagadenbildung an den Füßen ist eine konsequente und regelmäßige Fußpflege unerlässlich. Sobald erste Risse festgestellt werden, sollten sie entsprechend versorgt und behandelt werden. Das A und O ist dabei, der Haut Feuchtigkeit zuzuführen. Aber auch wertvolle Lipide dürfen nicht fehlen. Ist das Verhältnis von Fett und Feuchtigkeit („Hydro-Lipid-Balance“) aus dem Gleichgewicht geraten, verdunstet mehr Feuchtigkeit und die Haut trocknet aus. 

Auch einer übermäßigen Hornhautbildung gilt es vorzubeugen. Durch eine intensive Feuchtigkeitspflege, die Inhaltsstoffe, wie mindestens 5 % Urea, Milchsäure, Glycerol, Aminosäuren oder Hyaluronsäure, enthält, wird der Zellverbund aufgelockert, damit die natürliche Hornhaut sich erholen kann. Produkte wie Eucerin® PLUS Fußcreme Urea 10% von Beiersdorf, Eubos® Trockene Haut Urea 10% Fußcreme von Dr. Hobein, Hansaplast® Regenerierende Fußcreme von Beiersdorf oder Gehwohl® med Lipidro Creme von Eduard Gehrlacher stellen die gestörter Hydro-Lipid-Balance der Füße gezielt wieder her. Betroffene sollten ihre Füße morgens und abends gut eincremen.

Sogenannte Schrundensalben oder -cremes von Allgäuer Latschenkiefer (Dr. Theiss), Hansaplast (Beiersdorf), Dermasence (Medicos Kosmetik GmbH) oder von Gehwohl (Eduard Gehrlacher) wirken zusätzlich noch wundheilungsfördernd und entzündungshemmend. Inhaltsstoffe wie Dexpanthenol und Bisabolol schaffen optimale Heilungsbedingungen.

Ein- bis zweimal pro Woche können warme Fußbäder mit pflegenden Zusätzen helfen, die Hautschichten aufzuweichen, damit die übermäßige Hornhaut nachher vorsichtig entfernt werden kann. Laien sollten aufgrund der Verletzungsgefahr keine Hornhauthobel mit Klingen oder -raspeln benützen, sondern eher eine Feile oder einen Bimsstein. Dies sollte nicht öfter als zweimal pro Woche erfolgen, weil sich sonst durch die vermehrte Durchblutung erst recht wieder mehr Hornhaut bildet.

Ebenfalls sollte auf richtiges und vor allem passendes Schuhwerk zu achten. Druck und Reibung führen auf Dauer zur Bildung von Hornhaut und Druckstellen. Der Schuh sollte der Fußform angepasst sein, aber hin und wieder können Ausnahmen (z. B. High Heels zu einem schicken Outfit) möglich sein.

Es ist wichtig, immer gut zu seinen Füßen zu sein und sie regelmäßig zu pflegen. So kann man schmerzhaften Problemen vorbeugen und es wird sichergestellt, dass sie uns auch weiterhin durchs Leben tragen.