Frühlingsgefühle: Die Wissenschaft hinter dem Frühlings-Wohlbefinden

Jetzt ist er da, der kalendarische Frühling. Und er macht was mit uns – lauter positive Sachen. Was und warum, liest du hier.

Riechst du es auch? Siehst und fühlst du es? Du bist viel wacher, voller Elan, könntest Bäume ausreißen und liebst den Tag und das Leben? Ja, der Frühling ist da, deine Vitalität, deine Spannkraft und dieses schöne, wohlige Aufbruchsgefühl sind zurück. So wie dir geht es vielen Menschen, sie spüren eine deutliche Hebung ihrer Stimmung. Manche geraten gar in ein regelrechtes Hochgefühl, wenn die Tage länger werden und die Natur zum Leben erwacht.  

Das wussten auch die „Comedian Harmonists“, die die Frühlingsgefühle in diese unvergesslichen Zeilen packten:  

Veronika, der Lenz ist da, 

die Mädchen singen Trallala. 

Die ganze Welt ist wie verhext, 

Veronika, der Spargel wächst. 

 

Ach du, Veronika, die Welt ist grün, 

Drum lass uns in die Wälder ziehn! 

Sogar der Großpapa sagt zur Großmama: 

Veronika, der Lenz ist da! 

 

 

Was genau die ehemaligen Superstars der Unterhaltung vor fast hundert Jahren mit dem wachsenden Spargel ausdrücken wollten, darüber kann sich jeder selbst seine Gedanken machen.  

Fakt ist: Es gibt sie, diese positiven Gefühle. Sehen wir uns einmal an, was die Wissenschaft darüber weiß. 


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Licht und Temperatur
 

Zwei der wichtigsten Ursachen für deine Frühlingsgefühle sind das zunehmende Tageslicht und die wärmeren Temperaturen. Das Licht hat einen direkten Einfluss auf die Produktion von Dopamin, Noradrenalin und Serotonin, einem Neurotransmitter, der oft als „Glückshormon“ bezeichnet wird.  

Serotonin wirkt auch als Vorläufer von Melatonin, was bedeutet, dass eine erhöhte Serotoninproduktion auch die Schlafqualität verbessern kann, die sich tagsüber in erhöhter Vitalität ausdrückt. Bei Männern steigt zusätzlich der Testosteronspiegel, das intensiviert das Gefühl von Kraft und Stärke (ganz unabhängig davon, wie das mit dem Spargel gemeint war). Darüber hinaus kann das Sonnenlicht die Produktion von Vitamin D in der Haut anregen, was gleichfalls mit einer verbesserten Stimmung in Verbindung gebracht wird. 

Die höheren Temperaturen im Frühling haben ebenfalls Auswirkungen auf unseren Körper. Wenn es wärmer wird, erweitern sich unsere Blutgefäße, um die Wärme besser abzuleiten. Das senkt den Blutdruck, wenn auch nur leicht, taugt als Wissensnugget aber dazu, am Handverkaufstisch mit Fachwissen zu glänzen. Gleichzeitig werden im Frühling Endorphine freigesetzt, die Schmerzen lindern und ein allgemeines Wohlgefühl erzeugen. Die Kombination aus Sonnenlicht und angenehmen Temperaturen verstärkt diesen Effekt und trägt zu unserem gesteigerten Wohlbefinden bei. 

Blütenstand und Vogelgezwitscher 

Es sprießt das Grün, die Blätter treiben aus. Während Allergiker den botanischen Wachstumsschub verfluchen mögen, bietet er allen anderen einen geradezu erlösenden Anblick. Falls du einen Garten oder einen Balkon hast, recken vielleicht bunte Tulpen ihre Blüten der Sonne entgegen. Gute Güte, wie formvollendet und farbenprächtig die sind! Auch solch ein Anblick sorgt für „good vibes“.  

Übrigens: Es wird ja viel über den Klimawandel geredet. Dass es heute wärmer ist, als zum Beispiel im 19. Jahrhundert, zeigt uns altes Liedgut. Wie heißt es darin so schön? „Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus…“ Heute werden die Bäume mit Frühlingsbeginn grün… 

Erhebend ist es auch, wenn du draußen das werbende Zwitschern der zurückgekehrten Vögel hörst. Es wirkt auf viele Menschen beruhigend und trägt dazu bei, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Bei dir auch? 

Aber nicht nur visuelle und klimatische Reize spielen eine Rolle bei Frühlingsgefühlen, sondern auch der Geruchssinn. Die frische Luft, der Duft von blühenden Blumen und das frische Grün der Natur stimulieren deine Sinne. Bestimmte Düfte können direkt auf unser limbisches System im Gehirn wirken und positive Emotionen auslösen. Das gilt vor allem deshalb, weil der Geruchssinn ein faszinierendes „Gedächtnis“ hat. Erkennst du einen belebenden Duft wieder, wirst du unmittelbar an die positiven Gefühle erinnert, die du mit dem Duft verknüpfst. Im wahrsten Wortsinn: Da liegt was in der Luft… 

Fazit 

Insgesamt sind Frühlingsgefühle also keine bloße Romantik, sondern ein Zusammenspiel aus biologischen und psychischen Veränderungen. Die Natur und ihre Signale setzen neue Reize und bekunden allenthalben: Es geht aufwärts, lasst das Leben neu beginnen. Genießen wir es! 

AMIRA fragt: Worauf freust du dich in diesem Frühling ganz besonders? Und bemerkst du einen Stimmungsumschwung bei deiner Kundschaft? Sag´s uns in den Kommentaren!