Kosmetik: Alles eine Sache der Routine - Teil 1

Gerade in den sozialen Medien wird das Thema Hautpflege immer präsenter und ist gefragter denn je. Da verliert man schnell mal den Überblick. Nicht mit uns! Hier ist dein Wegweiser durch den Hautpflegedschungel.

Die Haut wird nicht umsonst oft als unser größtes Organ betitelt und verdient gute Pflege und ausreichenden Schutz. Doch leider gibt es, trotz der Schulungen von Herstellern und guter Worte bzw. Versprechungen von Vertrieblern keine Patentlösung, denn jede Haut tickt und reagiert anders.

Aber woher weißt du dann, welche Produkte du deiner Kundschaft empfehlen kannst und welche für deinen eigenen Hautzustand passend sind? Wie erstellst du Kundinnen mit Fragezeichen in den Augen und dir selbst die richtige Routine, die euren individuellen Bedürfnissen nachkommt? Wir stellen dir in unserer neuen Reihe die verschiedenen Prozeduren und Wirkstoffe vor. Heute in Teil 1 dreht sich alles darum, wie du bzw. deine Kundin in der morgendlichen und abendlichen Skincare-Routine im wahrsten Sinne des Wortes glänzen kannst!

Die absoluten Must-haves, die laut Experten bei keinem fehlen dürfen, sind Gesichtsreinigung, Feuchtigkeitspflege und ein Sonnenschutz. Alles weitere gehört dann schon zur Kategorie Add-ons, kann aber durchaus sinnvoll sein, je nach Bedürfnis oder Problem. Denn es gibt eine Reihe unterschiedlicher Wirkstoffe, die den Hautzustand verbessern und die man in seine Pflege einbauen kann. Wenn du schon von Begriffen wie Salicylsäure oder Retinol gehört hast – das sind nur zwei davon. Zu diesen erfährst du in Teil 2 dieser Reihe mehr.

Um dein Wissen aufzufrischen und mögliche Lücken zu beseitigen, bleiben wir für den Anfang aber erstmal bei den Basics jeder Routine und ihrer korrekten Reihenfolge. Von diesem Wissen profitierst nicht nur du selbst, sondern auch die Haut deiner Kundinnen, denn die Beratung bei Hautproblemen ist schließlich essenzieller Bestandteil deiner Arbeit und ein komplexes Thema zugleich.

Step by step: Morgens munter und gepflegt in den Tag starten

Dermatologische Experten strukturieren die „perfekte Reihenfolge“ wie folgt: Starten solltest du deine Routine mit einem milden Gesichtsreiniger, der deine Haut nicht unnötig reizt oder austrocknet. Dabei kannst du für dich austesten, ob du diesen in Form einer Reinigungsmilch, eines Schaums oder eines Gels bevorzugst. Danach folgen Toner und Seren (mehr dazu und zu den Wirkstoffen in den nächsten Folgen.) Im Anschluss verwendest du eine Tagespflege, die deine Haut mit der nötigen Feuchtigkeit für den Tag versorgt. Und ja, auch ölige Haut braucht – entgegen einem weit verbreiteten Mythos – genügend Feuchtigkeit! Als letzter Schritt in der grundlegenden Routine kommt dann noch Sonnenschutz hinzu, am besten mit LSF 30 oder 50. Und zwar unabhängig von Temperatur oder Tagesplanung, denn UV-Strahlen sind auch im Winter und bei Wolken präsent und dringen sogar durch deine Fenster ein. Sie schaden deiner Haut, wenn du sie nicht schützt, und beschleunigen die Hautalterung!

Die richtige Hautpflegeroutine für den Abend

Nun fehlt natürlich noch das Pendant für die Abendroutine. Derma-Fachleute empfehlen, dieser ca. ein bis zwei Stunden vorm Schlafengehen nachzugehen. Sie unterscheidet sich eigentlich nicht groß von deiner Morgenroutine, außer dass der Sonnenschutz weggelassen wird. Außerdem kannst du, falls du Make-up getragen hast, sogenanntes double cleansing machen – eine populäre Methode, die für viele Skincare-Gurus als heilig gilt: dabei wird zuerst die Haut gewaschen und mit einem ölbasierten Reiniger gesäubert und anschließend noch mit einem wasserbasierten, um auch alle Reste und jede Form von Schmutz zu beseitigen. Dann ist wieder alles fresh und clean!

Wie wählt man die richtigen Produkte?

Bei so einer Vielfalt an Produkten wie allein schon deine Apotheke sie bietet, die richtigen zu kaufen, die nebenbei auch für deinen Geldbeutel oder den deiner Kundinnen passen, kann eine echte Herausforderung darstellen. Und leider ist es wirklich nicht so einfach, denn eine Musterlösung gibt es nicht und die besten Produkte wird man am ehesten durch Ausprobieren und Dranbleiben finden. Nichtsdestotrotz kann man beim Kauf (bzw. beim Verkauf) auf einige Dinge achten. Hier ein kleiner Überblick, was du im Blick behalten solltest:

  • Wenn die Haut eher sensibel ist, meide und empfiehl keine Produkte, die parfümiert sind.
  • Wenn du deinen Hauttypen bzw. den deiner Kundschaft kennst, kannst du passende Produkte kaufen bzw. empfehlen. Die Haut kann trocken sein, ölig, oder man neigt zu Mischhaut (ölig in der sogenannten T-Zone und Rest eher trocken). Häufig ist auf den Produkten selbst vermerkt, für welchen Hauttypen sich das jeweilige Produkt eignet.
  • Die ins Auge gefassten Produkte sollten besser keinen Alkohol enthalten. Dieser reizt die Haut unnötig.
  • Jetzt ein heikler Punkt, der vielleicht mit der von der Apothekenleitung gewünschten Beratung kollidiert. Aber: Der Preis sagt nichts darüber aus, ob das Produkt gut oder schlecht ist. Lass dich davon, wenn es um den Kauf für dich persönlich geht, nicht verwirren und schau in Preisklassen, die für dich passen, selbst wenn das bedeutet, sich auch mal andernorts umzuschauen. Berätst du deine Kundinnen, verweise darauf, dass Apothekenprodukte definierte Inhaltsstoffe haben und eine umfangreiche Qualitätskontrolle durchlaufen. Einwänden von preissensiblen Kundinnen solltest du mit Verständnis begegnen.
  • Geduld ist das A und O, da die Haut sich nicht von heute auf morgen komplett verändern wird, sondern sich erst an die Produkte gewöhnen muss. Also investiere etwas Geduld und bleib dran! Darauf solltest du deine Kundinnen auch nochmal explizit hinweisen und ihnen mutmachend zusprechen!

 

Hautpflege bleibt ein komplexes Thema, und gerade den Anfang in der Hautroutine zu finden, geht nicht leicht von der Hand. Aber du wirst sehen: Es wird besser und dranbleiben lohnt sich! Die genannten Basics sind für jeden Kundin – und natürlich auch für dich – essenzielle Bestandteile der Routine. Denn um die Haut gründlich zu reinigen, zu pflegen und zu schützen gehört sie unbedingt dazu.