Wochenrückblick 19. – 23. Oktober 2020

Diese Woche in unserem Rückblick: Kennzeichung von NSAR in den Beipackzetteln, erste Ergebnisse zu Corona-Medikamenten, neue Bezeichnungen für Fertigspritzen und mehr.

Keine NSAR in der Schwangerschaft

Die FDA (U.S. Food and Drug Administration/Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten von Amerika) fordert eine neue Kennzeichnung von NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) wie beispielsweise Diclofenac, Naproxen oder Ibuprofen. Da deren Einnahme nach der 20. Schwangerschaftswoche beim ungeborenen Kind zu schweren Nierenproblemen führen kann. Zusätzlich kann ein Absinken des Fruchtwasserspiegels auftreten, woraus Fehlbildungen des Schädels, der Lunge, des Gesichts, der Füße und zu einem Verschieben der Hüfte resultieren können. Auch wenn diese Komplikationen selten auftreten, sollen sie laut FDA in den Beipackzettel der Medikamente aufgenommen werden.

Jens Spahn hat sich mit Corona infiziert

Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wurde am Mittwoch, den 21.10.2020, positiv auf das Coronavirus getestet. Er hat sich umgehend in häusliche Isolierung begeben. Bisher leidet er unter leichten Erkältungsbeschwerden. Nach den positiven Coronafällen bei vielen bekannten ausländischen Politikern ist Jens Spahn der erste deutsche, der positiv getestet wurde.

Zyto-Panscher will Approbation einklagen

Der Bottroper Apotheker Peter Stadtmann – auch als „Pfusch-Apotheker" bekannt – klagt seine Approbation ein. Er hat über Jahre in seiner Apotheke Krebsmedikamente gestreckt, um sein Luxusleben zu finanzieren. Im Juli 2018 wurde er vom Landgericht Essen zu zwölf Jahren Haft und einem lebenslangen Berufsverbot verurteilt. Dieses Urteil wurde im Juli 2020 rechtskräftig. Stadtmann hat jetzt gegen beide Urteile Beschwerde eingelegt.

innohep® ändert die Bezeichnungen für Fertigspritzen

Um Verwechslungen von Konzentration und Gesamtdosis zu vermeiden, wurde die Kennzeichnungen von innohep®-Fertigspritzen (Wirkstoff: Tinzaparin-Natrium, zur Prophylaxe venöser Thromboembolien und zur Gerinnungshemmung im extrakorporalen Kreislauf) angepasst. Eine Auflistung der alten und der neuen Bezeichnungen finden sich hier.

WHO-Studie Solidarity zu Corona-Medikamenten

Die Zwischenbilanz der WHO-Studie zur Behandlung von COVID-19-Patienten fällt bislang ernüchternd aus. Weder Lopinavir/Ritonavir, Remdesivir, Hydroxychloroquin (HCQ) oder 1a-Interferon (IFN) haben einen signifikanten Effekt auf die Mortalität der Erkrankten. Das US-Pharmaunternehmen Gilead Sciences – Hersteller von Remdesivir (Veklury®) – kritisierte die Ergebnisse der Studie, an der etwa 12.000 Patienten teilnahmen. Es verwies auf Befunde innerhalb der Firma, die nach eigener Aussage „positiv“ ausfielen.

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