Einfache Jobsuche war mal

PTA und Co. sind weiterhin gefragtes Personal, die Zahl der offenen Stellen groß. Man könnte meinen, dass man sofort und unkompliziert von A nach B wechseln kann. Das ist ein Trugschluss, sagt die Apothekenspitzel:in.

Immer mehr Apotheken schließen, aktuell gibt es noch 17.228 Apotheken, die Tendenz geht weiter nach unten. Es scheint, als ob die „goldenen Zeiten“ für das Apothekenpersonal langsam vorbei sind. Natürlich haben wir noch Personal- bzw. Fachkräftemangel in unserer Branche, aber so wie ich das beobachte, wird es immer schwieriger, sich den Job auszusuchen. Wenn man den Arbeitgeber wechselt (innerhalb der Apotheken-Welt), überlegt es man sich ganz genau. Vor allem wenn ich mir Stellenangebote anschaue, will ich manchmal am besten sofort wegklicken. Alles muss auch irgendwie zusammenpassen: Erreichbarkeit, Gehalt, Arbeitszeiten, sonstige Interessen … Und meinen Erfahrungen zufolge ist man ab einem bestimmten Alter auch zu „schlapp“, um etwas Neues zu wagen.

Raus aus der Komfortzone

Wer wachsen will, muss alte Pfade verlassen und neue Wege gehen, sagt man. Leichter gesagt als getan. Wie soll man alles auf den Kopf stellen, wenn man beispielsweise kleine Kinder hat, zeitlich und finanziell sehr gebunden ist und viele andere Verantwortungen hat? Nicht immer passen die Anforderungen des (potenziellen) Arbeitgebers zur eigenen Realität und wenn sie dann passen, muss man häufig woanders Abstriche machen (z. B. lange Anfahrt, wenige Benefits). Also schwingt man dann hin und her und verlässt letztendlich doch nicht seine alte Stelle. Doch warum sind wir gerne in unserer vertrauten Umgebung? Ich habe mir mal Gedanken gemacht, warum wir nur ungern unsere Komfortzone verlassen:

Sicherheit und Vertrautheit: Die Komfortzone bietet ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit. Veränderungen können Unsicherheit und Angst vor dem Unbekannten mit sich bringen.

Angst vor dem Scheitern: Viele Menschen haben Angst davor, Fehler zu machen oder zu scheitern, wenn sie etwas Neues ausprobieren. Diese Angst kann sie davon abhalten, ihre Komfortzone zu verlassen.

Gewohnheiten: Gewohnheiten sind schwer zu ändern. Wenn man sich an eine bestimmte Routine gewöhnt hat, kann es schwierig sein, neue Verhaltensweisen zu entwickeln

Selbstzweifel: Zweifel an den eigenen Fähigkeiten und dem eigenen Selbstwertgefühl können ebenfalls eine Rolle spielen. Manchmal glaubt man nicht, dass man in der Lage ist, neue Herausforderungen zu meistern.

Soziale Einflüsse: Freunde, Familie und Kolleg:innen können ebenfalls Einfluss darauf haben, ob man seine Komfortzone verlässt oder nicht. Manchmal kann der Druck, den Erwartungen anderer gerecht zu werden, dazu führen, dass man in seiner Komfortzone bleibt.


Mein Motto derzeit: „Andere kochen auch mit Wasser …“

Warum bin ich so träge?

Was ich aber gemerkt habe bei meinen Jobsuchen: Mit fortschreitendem Alter bin ich träge geworden, etwas Neues auszuprobieren. Weil ich mir dann immer denke: Naja, auch andere kochen mit Wasser. Da gibt es sicherlich auch Probleme oder eine Kollegin, mit der man nicht „kann“. Im Grunde bin ich zufrieden mit meiner Stelle in der Apotheke, allerdings wäre ich glücklicher, wenn ich nicht in die Nachbarstadt fahren müsste, sondern was im Umkreis meiner Wohnung hätte. So würde es besser mit meiner aktuellen Lebenssituation harmonieren.

Früher war man jung und brauchte das Geld – wie man so schön sagt. Hier eine Vollzeitstelle, da noch ein Minijob, hin und wieder freiberufliche Tätigkeiten, ich habe sogar Sonntagsdienste übernommen. Ich wollte vieles mitnehmen, meinen Horizont erweitern und nicht auf der Stelle stehen. Es ist mir gelungen, ich konnte innerhalb weniger Jahre viele verschiedene Erfahrungen sammeln können. Hab‘ ich vielleicht deshalb keine Lust (mehr) auf Veränderung?

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?