Es wird wärmer – sterben wir nun früher?

Manchmal stolpert die Apothekenspitzelin über seltsame Forschungsergebnisse, wenn sie sich in den Weiten des Internet herumtreibt. Hier ist eines: Wärme soll gut für die Gesundheit sein. Lässt der Klimawandel uns alle länger leben…?

Ja, ja, kaum war der Frühling längere Zeit trocken, schon waren die Medien wieder voll mit Warnungen vor ausgetrockneten Böden, unzeitiger Dürre und Hitzeschäden aller Art. Klimawandel eben. Passend dazu geht´s so langsam auch wieder los mit unsren Summer-Highlights, speziell die Sonnenschutzserien mit hohem Lichtschutzfaktor, die laufen zunehmend besser. Während sich so langsam also die aus den vergangenen Jahren bekannte Klima-Panik Bahn bricht, haben ein paar polnische Wissenschaftler eine ganz ungeheure Erkenntnis gewonnen: Wärme verlängert unser Leben!

Ja, du hast richtig gelesen. Eine polnische Studie („Evolving threats in an unforgiving climate: impact of non optimal temperatures on life expectancy“, veröffentlicht in „Population and Environment“, Januar 2025) hat nämlich gerade festgestellt, was jeder nach Mallorca geflohene Rentner schon lange wusste – es lebt sich länger, wo es wärmer ist. Die Studienergebnisse sind geradezu skandalös, gleichzeitig aber auch ein wenig erfrischend: Die gefürchtete Erderwärmung hat in Nordeuropa zu einem Anstieg der Lebenserwartung geführt, heißt es in der Untersuchung. Stell dir vor: Hätten wir alle brav auf Greta gehört und die Temperatur so rasch wie möglich gesenkt, wären unsere Tage gezählt gewesen…! (By the way, und weil hier der Name Greta fiel: Irgendwo habe ich gelesen, dass sie ihren Feed zum Klima-Schulstreik – damit wurde sie ja berühmt – seit Oktober vergangen Jahres nicht mehr aktualisiert haben soll. Ist da auch die (heiße) Luft raus?)

Zurück zur polnischen Studie: Die Forscher fanden heraus, dass strenge Winter die Lebenserwartung um bis zu 24 Monate verkürzen können, während in den wärmsten Regionen Europas die Lebenserwartung lediglich um zwei Monate sinkt, sollten über diese Weltgegend Hitzewellen hereinbrechen. Mit anderen Worten: Die kalte Jahreszeit ist tödlicher als jeder Hitzesommer, den Klimaapokalyptiker und Politik an die Wand malen.

Heizung runterdrehen und krank werden – ist das der Sinn?

Zum Glück rennen uns die Leute noch nicht die Offizin ein und bekunden Ängste wie: „Schnell, die Polkappen schmelzen, der Jet-Stream wabert aus, der Golfstrom bricht zusammen – geben Sie mir was gegen Panikattacken!“ Immerhin wüssten wir nun, wie wir diese Sorgen non-pharmakologisch bekämpfen und das Leben dieser Geplagten verlängern könnten. Wir müssten ihnen eigentlich nur ein paar Reiseprospekte für ewige Sommergefilde in die Hand drücken!

Warmes Klima soll ja sowieso ganz nett sein, wie man immer mal wieder hört. Das merken wir hier im Winter doch verstärkt. In der kalten Jahreszeit beraten wir die Kunden täglich zu Erkältungskrankheiten, grippalen Infekten und rheumatischen Beschwerden – alles Leiden, die dort verstärkt auftreten, wo der Winter seinen Namen verdient. Die Ironie liegt darin, dass wir ständig aufgefordert werden, die Heizung herunterzudrehen, was die Nachfrage nach genau diesen Medikamenten steigert. Wenn ich kein Menschenfreund wäre, würde ich beinahe glauben, hier handele es sich um ein zynisches Geschäftsmodell, nicht um die große Sorge von Klimaschützern!

Die unerwünschte Nebenwirkung des Klimaschutzes

Die polnische Studie enthüllt eine weitere unbequeme Wahrheit: Der wichtigste Faktor für eine steigende Lebenserwartung ist nicht etwa das Klima, sondern das Wirtschaftswachstum. Genau jenes Wachstum, das manche so gerne opfern würden, um Kohlendioxyd zu reduzieren. (Darüber habe ich an anderer Stelle schon einmal philosophiert. Du willst das lesen? Hier!) Während wir also fleißig Mehrwegbeutel nutzen, Plastik- durch ökologisch gewünschte Papiertütchen ersetzen (obwohl die laut NABU während der Produktion mehr CO₂ freisetzen als solche aus Plastik) und unseren Konsum einschränken, wo es nur geht, könnten wir tatsächlich dazu beitragen, die Lebenserwartung zu verkürzen. Einfach, indem wir auf Wachstum verzichten. Klingt für mich nach „Eigentor“!

Wärmetherapie auf Kassenkosten…?

Was könnten wir aus den Ergebnissen der polnischen Wissenschaftler schließen, wenn wir sie mal konsequent zu Ende denken? Sollten wir in unseren Apotheken neben dem Blutdruckmessgerät auch einen „Klimahysterie-Tester“ aufstellen? Oder besser noch: Jedem Kunden mit Klimapanik einen Voucher für einen Winterurlaub auf den Azoren mitgeben – streng wissenschaftlich begründet zur Verlängerung der Lebenserwartung und damit bezahlt von der Krankenkasse? Immerhin rät die Studie ausdrücklich dazu, „Rentner zu ermutigen, auf wärmere Inseln oder in Küstengebiete auszuwandern“.  

Aber selbst, wenn diese kleine Flucht ins Warme wirksamer sein mag als jedes Antidepressivum, ich schwör´: Kassenleistung wird das (zum Glück/leider (bitte nichtzutreffendes streichen)) nie.

In diesem Sinne, freut euch auf den Sommer und genießt das warme Wetter!

P.S.: Solltest du der Ansicht sein, dass unsere Spitzelin hier mal wieder über die Stränge geschlagen hat, lass es uns in den Kommentaren wissen. Falls du meinst, sie habe irgendwie doch Recht mit ihrer Kritik an der Klimapanik, dann bitte auch…