Gewürznelke – nicht nur in der Weihnachtszeit ein Genuss!

<p>Mit Glühwein-Rezept</p><p>Wusstest du, dass sich der Name „Nelke“ aus dem Mittelhochdeutschen „negelein“ ableitet und für „Nägelchen“ steht? Jetzt schon! Weitere wissenswerte Informationen zur Gewürznelke findest du im Arzneipflanzenporträt.</p>

Die Gewürznelke (Syzygium aromaticum) ist ein immergrüner Baum aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae), zu denen auch der Eukalyptus gehört. Bereits in der Antike wusste man um den Gewürznelkenbaum, der im indischen Raum wächst. In Europa ist er seit dem Mittelalter bekannt. Seine getrockneten Knospen wurden damals als Medizin für den Magen, das Hirn und die Leber angesehen. Ihre Ernte ist auch heute noch reine Handarbeit. Der Zeitpunkt der Ernte ist genau eingegrenzt, denn sie müssen gepflückt werden, bevor die rundlich zusammengeballten Blütenblätter abfallen.

Inhaltsstoffe der Gewürznelke

Der Hauptinhaltsstoff dieser getrockneten Blüten ist das charakteristisch aromatisch duftende ätherische Öl (Oleum Caryophylli). Der Großteil (bis zu 85 Prozent) besteht aus Eugenol. Weiterhin sind etwa 15 Prozent Eugenolacetat, bis zu 12 Prozent β-Caryophyllen und ungefähr zwei Prozent Oleanolsäure enthalten. Das gelbliche klare Nelkenöl färbt sich braun, wenn es Sauerstoff ausgesetzt wird. Eugenol kommt auch in Zimtrinde vor und hat zusätzlich zu seiner lokalanästhetischen Wirkung auch antimikrobielle sowie entzündungshemmende Eigenschaften. Außerdem enthalten Nelken besonders viele Antioxidantien.

Anwendungsgebiete: Heilpflanze mit besonderer Wirkung

Die Gewürznelke und ihre Zubereitungen werden traditionell bei Zahnschmerzen, bei Magen-Darm-Beschwerden und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt. Auch gegen Mundgeruch sollen die getrockneten Blütenknospen wirksam sein, Extrakte finden sich daher in Mundwässern. Die schmerzlindernden Eigenschaften werden zudem auch in Rheumasalben oder Zahnungsgels genutzt. Bei Zahnschmerzen kann das Öl unverdünnt mit einem Wattestäbchen direkt auf den Zahn aufgebracht werden. Dieses sollte nicht zu stark durchtränkt sein, damit das konzentrierte Öl nicht auf die Mundschleimhaut gerät. Kinder unter zwei Jahren sollten niemals mit unverdünnten ätherischen Ölen behandelt werden. Zusätzlich sind Überempfindlichkeitsreaktionen sowie Wechselwirkungen mit Antikoagulantien bekannt.

Die Gewürznelke in der Küche

Bei der Zubereitung von Speisen muss man bei der Dosierung Vorsicht walten lassen, denn die Knospen schmecken sehr intensiv. Schnell kann es passieren, dass die Gerichte überwürzt werden. Gewürznelken sind übrigens auch ein Bestandteil von Currypulver. Wenn du sie für die Küche selbst frisch im Mörser mahlen möchtest, solltest du die bitter schmeckenden Stängelreste entfernen und nur die aromatischen Blütenköpfe benutzen.

Typisch für Advents- und Weihnachtszeit sind die Nelken allemal. Sie werden beispielsweise in Lebkuchen und im Magenbrot verbacken, sind aber auch aus dem Glühwein nicht wegzudenken.

Rezept: Glühwein/alkoholfreier Weihnachtspunsch

Da es in diesem Jahr wohl keine Weihnachtsmärkte geben wird, kannst du dir für dein Weihnachtsfeeling zuhause deinen Glühwein oder deinen alkoholfreien Weihnachtspunsch auch selbst zusammenstellen. Für einen Liter brauchst du:

  • ½ Bio-Orangenschale
  • 1 Ceylon Zimtstange
  • 1 Kapsel Kardamom
  • 6–7 Gewürznelken
  • 1 Sternanis
  • ca. 60 Gramm Zucker (je nach Belieben auch mehr oder weniger – am besten nach 50 Gramm selbst abschmecken)
  • 1 Liter trockener oder halbtrockener Rot- oder Weißwein oder alternativ als alkoholfreier Punsch Orangensaft, Traubensaft oder trüber Apfelsaft

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Zubereitung:

  1. Schäle die Schale der Bio-Orange dünn ab.
  2. Brich den Sternanis auseinander und zerkleinere die Zimtstange, den Kardamom und die Nelken in einem Mörser oder mit einem Nudelholz.
  3. Nimm ein Tee-Ei oder einen Teebeutel aus Papier und fülle die Mischung ein. Ist beides nicht zur Hand, gieße den Glühwein abschließend durch ein Sieb ab, damit die Gewürze hängen bleiben.
  4. Presse die Bio-Orange aus.
  5. Gebe die Gewürzmischung zusammen mit dem Zucker, der ausgepressten Orange, einem Liter Wein oder der alkoholfreien Variante auf den Herd, decke den Topf ab und erwärme ihn langsam für mindestens 30 Minuten.
  6. Pass auf, dass der Wein nicht über 70 Grad Celsius warm wird – wenn sich ein leichter Schaum auf der Oberfläche bildet, ist die Temperatur genau richtig!