Urlaubsfotos mit dem Handy: Mach deine Reise unvergesslich!
Die Urlaubszeit steht an. Und das bedeutet: Du wirst wahrscheinlich eine ganze Menge Fotos schießen von deinen Abenteuern und Erlebnissen. Damit deine Urlaubserinnerungen nicht nur banale Schnappschüsse werden, sondern echte Hingucker, solltest du einige Dinge beachten. Wir sagen, worauf es ankommt.
Früher, in der vordigitalen Zeit, sah die Ausrüstung für den Hobbyfotografen während des Urlaubs ungefähr so aus: Kleinbildkamera mit Festbrennweite, drei Rollfilme á 36 Bildern – fertig. Wenige Jahre später gab‘s die Knipsen in Digital, mit Zoom-Objektiv und Speicherkarte. Da wurden dann schon mal 200 Bilder geschossen. Und heute? Ist der Markt solcher Kameras komplett weggebrochen, Urlauber sind fast nur noch mit dem Handy unterwegs. Und die Zahl der aus dem Urlaub mitgebrachten Fotos geht locker in den mittleren dreistelligen Bereich.
Brauchst du noch Inspiration für den Urlaub vor der eigenen Haustür? Dann schau hier in unseren Mikroabenteuer-Artikel rein, denn auch bei solchen Erlebnissen kannst du unsere Foto-Tipps perfekt anwenden!
Hier unsere Tipps für tolle Erinnerungen, die du mit dem Handy einfangen, deinen Freunden zeigen oder getrost auf Social-Media teilen kannst.
Bereite dich vor: Du solltest die in deinem Handy verbaute Kamera samt ihren wichtigsten Funktionen kennen. Experimentiere ein bisschen mit den Einstellungen, schief gehen kann‘s nicht, schließlich kannst du misslungene Aufnahmen einfach löschen.
Licht ist beinahe alles: Du solltest deine Aufnahmen bevorzugt bei natürlichem Licht machen, und zwar am besten in den Morgenstunden oder in der Abendstimmung. Zu diesen Tageszeiten ist das Licht weicher und wärmer, während das grelle Licht rund um die Mittagsstunden harte Schatten erzeugt – auch in den Gesichtern deiner Models. Wenn du mittags am Strand um zwei Uhr doch mal ein Porträtfoto deiner Tochter machen möchtest, schaltest du den Blitz zu und gehst bis auf einen Meter ran an das Kind. Der Blitz hellt die Schatten im Gesicht auf, und wenn du hinterher in den Bildbearbeitungsfunktionen die Helligkeit herunterregelst, sieht das Foto ganz manierlich aus.
Ansonsten besser keinen Blitz verwenden: Viele teurere Handys schaffen es inzwischen, auch schlecht beleuchtete Szenen einzufangen. Der Blitz dagegen ist auch bei diesen Modellen so schwach, dass er die Motive meist allenfalls verschlimmbessert. Das Licht reicht nur wenige Meter weit und führt zur gnadenlosen Überleuchtung des Vordergrunds, während der Hintergrund ein schwarzes Loch bleibt. Zu allem Übel werden auch noch Staubpartikel in der Luft angestrahlt, und von den „roten Augen“ wollen wir erst gar nicht anfangen (auch wenn diese sich hinterher entfernen lassen) ...
Zoom, das „Finger-weg-davon“-Feature: Falls dein Handy nicht über eine optische Tele-Linse verfügt, solltest du die Zoom-Funktion nicht nutzen. Ein Digitalzoom schneidet den herangeholten Bildteil aus und vergrößert die Pixel – das Bild wird unschärfer. Solch digitales Zoomen lässt sich zur Not auch hinter am Handy oder am Computer erledigen. Die einzige in der Aufnahmesituation taugliche Möglichkeit, näher ans Motiv zu kommen und die Aufnahmequalität zu erhalten, ist: Du musst näher an dein Motiv herangehen!
Komposition ist der Schlüssel: Das zentrale Motiv deines Fotos muss in die Mitte? Nichts könnte langweiliger und öder sein! Viel interessanter ist es, das Motiv etwas außerhalb zu platzieren, und zwar entlang der sogenannten Drittel-Regel. Dazu musst du das Bild gedanklich horizontal und vertikal dritteln, also waagerecht und senkrecht jeweils zwei Linien darüberlegen, die das Bild in neun Teile schneiden. Das Hauptmotiv sollte dann auf einer der Linien bzw. deren Schnittpunkten liegen. Das macht das Bild deutlich interessanter und verleiht ihm Dynamik, auch wenn es ein Stillleben ist. Auf einigen Smartphones lässt sich dieses Raster ganz praktisch einblenden, mit etwas Übung kannst du auf diese Hilfe aber verzichten.
Ähnliches gilt für Landschaftsaufnahmen mit Horizont. Es ist schlicht langweilig, wenn der Horizont genau mittig liegt und das Bild in zwei gleich große Bereiche teilt, etwa bei Aufnahmen an der See. Verschieb‘ ihn nach oben oder unten – das macht die Sache lebendiger.
Ändere die Perspektive: Experimentiere ruhig einmal mit verschiedenen bzw. neuen Perspektiven. Bist du für eine Strandaufnahme, mit der du das Spiel der Wellen mit dem Sand einfangen wolltest, schon einmal tief in die Knie gegangen und hast die Kamera ganz nah über den Sand gehalten? Das ergibt interessante und mitunter einzigartige Aufnahmen. Genauso kannst du dir erhöhte Standpunkte suchen, um neue Blickwinkel zu entdecken.
Einstürzende Neubauten? Vorhin haben wir dir geraten, ganz nah ranzugehen, jetzt musst du weiter weg. Oft kommt es vor, dass man ein Gebäudeensemble fotografieren möchte und zu nah dran steht. Viele wählen dann eine extreme Weitwinkeleinstellung an ihrem Handy. Die Folge: Die senkrechten Linien der Gebäude scheinen alle ins Bild zu kippen, als würden die Gebäude aufeinander stürzen. Vermeiden lässt sich das nur, indem du deutlich vom Motiv weggehst und es aus größerer Entfernung aufnimmst. Oft hilft es auch, das Handy mit gestrecktem Arm in die Höhe zu halten. Merke: Weiter weg gehen, Handy hochhalten, dann bleiben die Linien aufrecht stehen.
Bokeh-Effekt? Was‘n das? Der Bokeh-Effekt stammt aus der Porträt-Fotografie und hebt die fotografierte Person scharf aus einem ansonsten weich verschwimmenden Hintergrund hervor. Profis zaubern diesen Effekt durch die sogenannte Tiefenschärfe herbei und stellen dafür Brennweite und Blende ihrer Kamera entsprechend ein. Moderne Handykameras haben stattdessen oft die Funktion „Porträt“ oder „Nahaufnahme“ im Gepäck.
Der Bokeh-Effekt eignet sich prima, um stimmungsvolle Personenaufnahmen, Blumenstillleben oder ein Foto vom toll komponierten Restaurantessen zu machen. Einfach ausprobieren!
Vordergrund pimpen: Schön ist es, wenn eine Landschafts- oder Gebäudeaufnahme im Vordergrund noch einen Hingucker bereithält. Das kann – im Falle unserer Gebäudeaufnahme – eine Blume, ein Busch oder ein Strauch sein. Am Strand eignen sich dafür Muscheln oder angeschwemmtes Strandgut wie Baumstämme oder Teile alter Fischernetze.
Trau dich an die Nachbearbeitung: Spiele auch nach den Aufnahmen ein bisschen mit Filtern und Bearbeitungs-Apps herum. Viele Kamera-Apps können Kontraste verstärken, die Belichtung verändern oder Schärfe nachzeichnen, manche schaffen es auch, stürzende Linien gerade zu rücken. Aber Vorsicht: Die Bilder sollten durch Spielereien nicht völlig entstellt werden, sondern weiterhin natürlich wirken.
Denn letztlich geht es bei Urlaubsfotos darum, den Moment einzufangen und Erinnerungen zu schaffen. Lass dich nicht zu sehr von technischen Aspekten oder Perfektionismus ablenken. Sei lieber neugierig und spontan: Manchmal sind die besten Fotos diejenigen, die im Moment entstehen.
Also: Schönen Urlaub und viel Freude beim Fotografieren!