Corona, Erkältung & Co. – wie effektiv sind Hausmittel?
Virale Infektionen gehen häufig mit typischen Erkältungssymptomen einher. Welche Präparate sind hilfreich und wie sieht hier die Stellung von Hausmitteln aus?
Nichts hielt die Welt so sehr in Atem wie die Corona-Pandemie. Mittlerweile wurde sie, ebenso wie die damit verbundenen Schutzmaßnahmen, aber für beendet erklärt. Dennoch ist SARS-CoV-2 nicht verschwunden.
Durch Schutzimpfungen und „harmlosere“ Virusvarianten hat es lediglich an Schrecken verloren. Derzeit steigen die Omikron-Erkrankungszahlen wieder an, wobei die Varianten XBB.1.5, XBB.1.16 und die Sublinie EG.5, genannt Eris, derzeit von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter erhöhter Beobachtung stehen. Die Krankheitsverläufe sind zum Glück eher milde und nicht anders als bei einer normalen Erkältung oder einem grippalen Infekt. Mithilfe der aktuellen Selbsttests sind diese Varianten gut nachweisbar.
Der Test ist positiv – und nun?
Da SARS-CoV-2 immer noch sehr ansteckend ist, sollte man sich zu Hause gut auskurieren und dem Körper erstmal Ruhe gönnen, damit er sich regenerieren kann. Gibt es Mitglieder im Haushalt, die nicht erkranken dürfen, sollen oder wollen, bleibt für den oder die Erkrankte(n) nur die häusliche Isolation. Eventuell sollten Nachbarn und/oder Freunde verständigt werden, die die erkrankte(n) Person(en) versorgen können. Wenn möglich sollten Bäder und Schlafräume separiert und Mahlzeiten getrennt voneinander eingenommen werden.
Das Tragen von FFP2-Masken und eine gute (Hände-)Hygiene für die Erkrankten und die Mitbewohner sind bei Begegnungen unerlässlich. Des Weiteren sollten die Wohnräume regelmäßig gut durchgelüftet werden. Neben der Schutzimpfung können antivirale Nasensprays (dieses Thema behandelt AMIRA in Kürze) und desinfizierende Rachenspülungen die Mitbewohner zusätzlich vor einer Ansteckung schützen.
Wann sollte die Arztpraxis kontaktiert werden?
Solange sich die Erkrankung anfühlt wie eine normale Erkältung, ist von einem leichten Verlauf auszugehen. Hier helfen in der Regel die gleichen Präparate, auf die man sonst bei Fieber, Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen zählt.
Falls man sich aber sehr krank fühlt und beispielsweise Atemnot, eine hohe Atemfrequenz, hohes Fieber und totale Entkräftung auftreten, sollten die hausärztliche Praxis oder der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der 116117 kontaktiert oder gegebenenfalls gar der Notarzt alarmiert werden. Falls der Betroffene durch die Erkrankung oder die Selbstisolation Angstzustände oder Panikattacken entwickelt, sollte ebenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden.
Das A und O: Viel Flüssigkeit
Wie bei allen Erkältungssymptomen ist es wichtig, viel zu trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Es empfehlen sich Wasser, Fruchtsaftschorlen oder auch eine gute Hühnerbrühe, wie Oma sie immer gekocht hat. Auch warme Tees mit Thymian, Holunderblüten, Lindenblüten, Ingwer oder Salbei wirken bei Halsschmerzen oder Husten wohltuend. Haben die Erkrankten auch Magenbeschwerden, eignen sich reizarme Getränke und Speisen, wie zum Beispiel Fenchel- und Kamillentee, Haferschleim, Zwieback oder gedünstetes Gemüse.
Beschwerden symptomatisch lindern mit OTC-Präparaten
Leiden Betroffene unter festsitzendem Schnupfen, kann ein abschwellendes Nasenspray befreiend wirken. Aber auch Inhalationen mit ätherischen Ölen wie Thymian oder Eukalyptus wirken lindernd und wohltuend. Regelmäßige Nasenduschen mit einer Salzlösung wirken entzündungshemmend und schleimverflüssigend.
Pflanzliche Präparate wie Sinupret® extract oder Gelomytol® forte lösen den festsitzenden Schnupfen und wirken entzündungshemmend. Halsschmerzen können mit desinfizierenden und betäubenden Lutschtabletten (z. B. Lemocin®, Dorithricin®, neo-angin®, Dobendan®, etc.) und auch Wärmeanwendungen sehr gut behandelt werden. Ein warmer Schal oder ein feuchtheißer Halswickel können ebenfalls zuverlässig die Schmerzen lindern.
Bei Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen helfen Bettruhe, Wadenwickel oder aber auch Medikamente mit den Wirkstoffen Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen. Chemische oder pflanzliche Hustenstiller mit Schleimdrogen wirken einem trockenen Hustenreiz entgegen. Auch Inhalationen und viel Flüssigkeit wirken reizmildernd. Thymian-, Primel-, und Efeuextrakte oder auch chemische Wirkstoffe wie Acetylcystein oder Ambroxol wirken expektorierend.
Inwiefern können Hausmittel die Beschwerden lindern?
Hausmittel wie Zwiebel, Knoblauch oder Inhalationen können die Beschwerden bis zu einem bestimmten Grad lindern. Beispielsweise kann aus einer normalen, kleingeschnittenen Küchenzwiebel und drei bis fünf Esslöffel Honig ein heilender „Hustensirup“ selbst hergestellt werden. Dazu die Zutaten in einem kleinen Schraubglas mischen und sechs bis zwölf Stunden ziehen lassen. Danach die Mischung durch ein Teesieb gießen und bei Bedarf einen Löffel nehmen. Die Mischung kann 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Saunieren stärkt sogar nachweislich das Immunsystem und ist deshalb zur Vorbeugung zu empfehlen, allerdings nicht, wenn die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Ungewöhnliche Heilmittel aus dem Internet, die eine Wirkung versprechen, sollte man kritisch begegnen. Oft ist das Risiko der Gesundheitsschädigung größer als der Nutzen. Bei den altbewährten und bekannten Hausmitteln ist das nicht der Fall - sie können im Allgemeinen ergänzend zur symptomatischen Arzneimitteltherapie eingesetzt werden.