Energiesparen – Funktioniert das auch in der Apotheke?

Die Aussichten auf Herbst und Winter sind bescheiden, vor allem was Licht und Wärme angeht. Sparappelle werden uns gratis und frei Haus geliefert, und klar, da machen wir gern mit. Kann auch die Apotheke sich an der Energiespar-Challenge beteiligen?

Wenn man sich die Prognosen für Herbst und Winter anschaut, lässt sich die Frage nach der Umsetzbarkeit des Energiesparens ganz einfach beantworten: Es muss!

Jeder Einzelne wird aufgrund der unsicheren Versorgungslage und steigender Preise gezwungen sein, Energie und Ressourcen einzusparen – also auch die Apotheken. Dass Apotheken nicht ganz ohne Strom auskommen, ist jedem klar, der einmal einen temporären Stromausfall am Arbeitsplatz erlebt hat. Der Stresspegel im Team steigt in kürzester Zeit, wenn man eine Offizin voller Kundschaft hat, aber lauter schwarze Bildschirme, mit denen man nichts mehr verkaufen kann oder keine Analysenwaage in der Rezeptur, um Wirkstoffe genau abzuwiegen. Aber in manchen Bereichen gibt es definitiv Einsparpotential. AMIRA hat für euch Tipps gesammelt, wo und wie ihr an eurem Arbeitsplatz aktiv Energie sparen könnt.

1. Beleuchtung „überdenken“

In Apotheken wird der meiste Strom, ca. 59 Prozent, über die Beleuchtung verbraucht. Hier könnten bis zu 80 Prozent mit moderner Beleuchtungstechnik eingespart werden. Alte Glühlampen sollten durch Energiesparlampen ersetzt werden. Auch sollten Inhaber auf Lampen der neuesten Generation achten. Elektronische Vorschaltgeräte (an T8-Lampen) können die Kosten im Vergleich zu konventionellen Vorschaltgeräten (an T5-Lampen) um nochmal 30 Prozent senken.

Mit sogenannten Dämmerungsschaltern für die Außenreklame oder Schaufenster lassen sich ebenfalls Stromkosten einsparen. Es ist unnötig, alle Lampen die ganze Nacht über brennen zu lassen.

Auch in Pausenräumen oder Gängen sollten die Lampen bedarfsgerecht und nicht durchgängig leuchten. Hier können Bewegungsschalter wertvolle Dienste leisten.

2. Auf das richtige Klima kommt es an

In Apotheken schreibt die Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) eine Lagerhaltung unter 25 °C vor. Kühlpflichtige Arzneimittel müssen konstant bei 2 bis 8 °C gelagert werden. Ein Arzneimittelkühlschrank gewährleistet dies und sollte optimalerweise nur kurz geöffnet und schnell wieder geschlossen werden. Auch sollte er nicht direkt neben einer Heizung oder einer anderen Wärmequelle stehen.

Aufgrund der Klimaerwärmung ist so gut wie jede Apotheke gerade in den Sommermonaten auf ein Klimagerät oder eine Klimaanlage zur Kühlung der Apothekenbetriebsräume angewiesen. Fenster und Türen sollte man möglichst geschlossen halten, damit nicht ständig heiße Luft von draußen reinströmt und die Temperatur möglichst konstant gehalten wird.

In den kühleren Wintermonaten sollte nicht ständig bei gekipptem Fenster „volle Pulle“ geheizt werden, sondern lieber zu festen Zeiten einmal stoßgelüftet und die Heiztemperatur mittels Thermostaten geregelt werden. Senkt man die Raumtemperatur nur um 1 Grad ab, so kann man bis zu sechs Prozent Energie pro Jahr einsparen.

3. Müssen alle Computer allzeit bereit sein?

Jede Apotheke hat mehrere Kassen- und Computerplätze in der Offizin und in den Büroräumen. Hier stellt sich die Frage, ob wirklich alle zeitgleich und durchgehend laufen müssen. Zumindest nach Feierabend aber sollten alle Computer bis auf den Server heruntergefahren werden. Hier leisten Kippschalter, die die komplette Stromzufuhr unterbrechen, wertvolle Dienste, damit die Rechner und Bildschirme nicht extra ausgestellt werden müssen. Tagsüber empfiehlt es sich, die Geräte während kurzer Pausen in den „Schlafmodus“ zu versetzen, damit Leerlaufverluste vermieden werden.

4. Botendienste planen und optimieren

Gerade in Großstädten mit angespannter Verkehrs- und Parkplatzsituation ist ein Liefer- oder Lastenfahrrad sogar die schnellere und bessere Alternative zum KfZ. In ländlichen Gebieten sind die meist kurzen Lieferfahrten ideal für ein Elektroauto, das abends nach Dienstschluss wieder aufgeladen werden kann. Ein bereits vorhandenes und funktionierendes Lieferfahrzeug mit Verbrennermotor muss natürlich nicht ersetzt werden. Hier ist es sinnvoll, Lieferfahrten genau zu planen und somit die Dauer möglichst kurz zu halten.

5. Und was macht ihr?

Manche dieser Maßnahmen werden euren Kunden sicher gar nicht auffallen, bei anderen werdet ihr aber sicherlich nach entsprechender Erklärung auf Verständnis stoßen. Denn wir sitzen alle im selben Boot!

Macht ihr euch in eurer Apotheke auch Gedanken übers Energiesparen? Habt ihr Tipps über das hinaus, was wir euch hier vorgeschlagen haben? Oder haltet ihr das alles für komplett übertrieben und unnötig? Eure Tipps und eure Meinungen interessieren uns – schreibt sie uns über die Kommentarfunktion!