Silvester weltweit: Wenn die ganze Welt durchdreht!

Wie geht´s zu Silvester eigentlich in anderen Ländern und Völkern zu? Wir haben uns mal umgeschaut und gar manch kuriosen Brauch aufgestöbert.

Während wir Deutschen uns traditionell ein „Dinner for One“ gönnen und mit Bleigießen die Zukunft vorhersagen (zumindest bis die EU uns das Blei wegregulierte - danke Brüssel!), haben andere Länder ihre ganz eigenen, teils ziemlich schrägen Methoden, das neue Jahr zu begrüßen. Werfen wir einen Blick auf die Bräuche in nahen und fernen Weltgegenden.

In manchen Landstrichen von Dänemark – vornehmlich auf dem Land – werfen die Menschen altes Geschirr gegen die Haustüren ihrer Freunde. Je mehr Scherben vor deiner Tür, desto beliebter bist du und umso mehr Glück im neuen Jahr wird dir hold sein. Klingt nach einer genialen Ausrede für tollpatschige Menschen: „Ich und ungeschickt? Quatsch - ich übe nur für Silvester!“

Ein Dutzend Trauben in zwölf Sekunden

Die Spanier haben einen besonders kniffligen Brauch: „Uvas de la Suerte“ (Weintrauben des Glücks). Zu jedem Glockenschlag um Mitternacht muss eine Weintraube gegessen werden, was durchaus auch mal auf Marktplätzen und mit vielen Feiernden gemeinsam stattfindet. Die zwölf Trauben stehen für das Glück in den kommenden zwölf Monaten. Auf jeden Fall sind die zwölf Saftkügelchen in zwölf Sekunden eine schöne Herausforderung, die schon so manchen Iberer mit vollgestopften Hamsterbacken ins neue Jahr hat rutschen lassen. Soll regelmäßig für Belustigung sorgen, dieses Treiben.

In Estland ist es Tradition, an Silvester mindestens sieben Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Der Gedanke dahinter: Man soll im neuen Jahr die Kraft von sieben Männern haben. Außerdem sollen sich die Mahlzeiten auf das Niveau von Ein- und Auskommen im neuen Jahr auswirken. Ob‘s wirkt,  steht dahin, wahrscheinlich haben die Leute, die alles aufessen, eher die Figur von sieben Männern, nicht deren Kraft. Aber wer will zu Silvester schon kleinlich sein?

Die Philippinos setzen auf runde Sachen - je runder, desto besser. Sie tragen gepunktete Kleidung und füllen ihre Taschen mit runden Münzen, um bei Bedarf „Glück zu streuen“. Die Polka Dots sollen an Geldstücke erinnern, die es im neuen Jahr reichlich geben möge, so der Wunsch. Kurz: runde Punkte sind dort nicht nur Fashion Statement, sondern Glücksbringer!

Über sieben Wellen musst du springen

Die Brasilianer – jedenfalls, die, die an der Küste wohnen – springen zum Jahreswechsel über sieben Wellen im Meer. Das wird als Akt der Reinigung und Erneuerung betrachtet, außerdem darf man sich bei jedem Sprung etwas wünschen. Seinen Ursprung hat diese spezielle Form der Springprozession in den Traditionen der afrobrasilianischen Religion Candomblé, insbesondere in der Verehrung der Meeresgöttin Iemanjá. Dumm nur, wenn man im Caipirinha-Dusel falsch zählt oder eine Welle doppelt erwischt - dann werden vielleicht nur fünf oder sechs Wünsche erfüllt.

Die Finnen schmelzen Wachs und gießen es in kaltes Wasser, um aus den entstehenden Formen die Zukunft zu lesen. Quasi Bleigießen für Umweltbewusste. Tatsächlich wurde früher dafür oft Zinn benutzt, das aber mittlerweile ebenfalls als umweltschädlich gilt. Die Deutung der Wachsgestalten kann man als finnischen 3-D-Rorschach-Test auffassen, entsprechend viel Gesprächsstoff geben die Deutungsrunden, gern mit Prosecco plus finnischem Wodka. Vielleicht ist die Wachs-Alternative auch etwas für dich?

Die Mexikaner tragen zu Silvester farbige Unterwäsche: Rot für die Liebe, Gelb für Glück und Wohlstand, Weiß für Frieden. Besonders wirksam ist die Beschwörung, wenn die Wäsche eigens für Silvester erworben und erst kurz vor dem Jahreswechsel angezogen wird. Unser Tipp: Auf Nummer sicher geht, wer eine mehrfarbige Boxershorts trägt – vielleicht mit Streifen… alle Eventualitäten gecovered!

108 Laster – nein, wir meinen keine LKW…

In Japan läuten die Tempel ihre Glocken exakt 108 Mal. Der Brauch heißt „Joya no Kane“ und soll von den 108 weltlichen Begierden befreien, die die Welt dem Buddhismus zufolge ins Unglück stürzen. Jeder Glockenschlag reinigt von einer Lust auf Laster. Die Frage lautet: Wer hat die Begierden eigentlich alle gezählt? Und welche Freuden kennen die Japaner, die uns womöglich kalt lassen? Und wo kann man die komplette Liste bekommen? Rein akademisches Interesse, versteht sich...

Fazit: Egal ob du nun Geschirr werfen, Trauben stopfen oder in bunter Unterwäsche über Wellen springen möchtest – Hauptsache, du startest gut ins neue Jahr!

AMIRA wünscht dir viel Glück und Gesundheit sowie die Erfüllung aller deiner Wünsche. Unserer lautet: Bleib uns verbunden und hab weiterhin viel Spaß und Freude an und in unserer Community!