Wenn Erkältungen die Schleimhäute austrocknen

Erkältungen führen oft zu Mundtrockenheit – besonders bei Mundatmung und Fieber. Was hilft, welche Produkte sinnvoll sind und wie du deine Kundschaft in der Erkältungszeit gut beraten kannst, erfährst du hier.

Gerade in der Erkältungssaison klagen viele Kund:innen über einen trockenen Mund und Rachen. Die Ursache liegt oft in der vermehrten Mundatmung, Fieber oder Medikamenteneinnahme. Was hilft, wenn die Schleimhäute austrocknen?

Warum Erkältungen den Mund austrocknen

Bei Infekten atmen viele Menschen durch den Mund – sei es wegen verstopfter Nase oder Hustenreiz. Die Folge: Die Schleimhäute trocknen aus, der Speichelfluss nimmt ab und das unangenehme Gefühl von „Ebbe im Mund“ entsteht. Auch Fieber, Flüssigkeitsmangel, bestimmte Erkältungsmedikamente oder scharfe Speisen können die Mundtrockenheit verstärken. Besonders nachts wachen viele mit trockenem Mund und Rachen auf.

Speichel – ein ganz besonderer Saft

Speichel reinigt die Mundschleimhaut, remineralisiert die Zähne und verhindert die Vermehrung von Krankheitserregern. Er verdünnt die Nahrung und hilft, komplexe Kohlenhydrate aufzuspalten. Ein Mangel kann daher ernsthafte Folgen haben: erhöhte Infektionsgefahr, Mundgeruch, Verdauungsprobleme, Zahnerkrankungen, Geschmacksveränderungen und sogar trockene Augen.
Unsere paarig angelegten Speicheldrüsen produzieren täglich rund einen Liter Speichel. Doch manchmal bleibt uns buchstäblich die Spucke weg – etwa nachts, wenn der Mund austrocknet und viele mit trockenem Mund und Rachen aufwachen.

Beratungstipps für Ratsuchende

Das Wichtigste: ausreichend trinken, am besten Wasser, Kräutertee oder verdünnte Fruchtsäfte. Alkohol, Koffein und Tabak sollten vermieden werden, da sie die Schleimhäute zusätzlich austrocknen.

Hilfreich sind auch:

  • Kaugummikauen oder Lutschen von Eiswürfeln
  • Nasenatmung statt Mundatmung
  • Feuchte Raumluft und regelmäßiges Lüften
  • Milde Ernährung ohne scharfe, saure oder sehr süße Speisen


Eine gute Mundhygiene unterstützt den Speichelfluss: Zähne zweimal täglich mit weicher Zahnbürste und milder Zahnpasta putzen, einmal jährlich zur Kontrolle zum Zahnarzt.

Produkte gegen erkältungsbedingte Mundtrockenheit

Zur Linderung leichter Beschwerden eignen sich befeuchtende Lutschpastillen und -tabletten. Beispielsweise:

  • Emser Pastillen®
  • GeloRevoice®
  • isla® med
  • Ipalat® hydro med akut
  • neo-hydro® Lutschtabletten


Foto: istock/Anna Savina

Diese enthalten z. B. Isländisch Moos, Hyaluronsäure oder arabisches Gummi und befeuchten die Schleimhäute langanhaltend. Auch Zahnpflegekaugummis wie Miradent® Xylitol regen die Speichelproduktion an. Sie sind in vielen Geschmacksrichtungen erhältlich.

Für stärkere Beschwerden gibt es:

  • TePe®: Zahnpasta, Mundspülung, Gel und Spray – geschmacksneutral oder mit Minze/Apfel
  • GUM® Hydral: Mundspray, Gel und Zahnpasta zur schnellen Befeuchtung
  • Saseem® Mundspray
  • Aldiamed® Mundgel, -spray oder -lösung
  • Saliva Natura® Mundspray


Eine Rezeptur für künstlichen Speichel findet sich im NRF und kann in der Apotheke hergestellt werden.

Wenn die Spucke länger wegbleibt – Warnzeichen

Ein trockener Mund kann viele harmlose Auslöser haben. Doch nicht immer sind die Ursachen so einfach: Mit zunehmendem Alter, bei bestimmten Medikamenten, Hormonstörungen, Autoimmunerkrankungen (z. B. Diabetes), Depressionen oder Erkrankungen im Mundraum kann sich eine sogenannte Xerostomie entwickeln. Auch Bestrahlungen oder Chemotherapien bei Krebserkrankungen schädigen häufig die Schleimhäute und führen zu ausgeprägter Mundtrockenheit.

Wenn die Beschwerden länger anhalten oder die empfohlenen Präparate keine spürbare Linderung bringen, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Hinter der Mundtrockenheit können ernsthafte Erkrankungen stecken, die ärztlich abgeklärt werden sollten.