Impfstoff von Johnson & Johnson zugelassen: Die großen Vorteile

<p>Die Impfstoff-Palette in der EU wird größer. Am Donnerstag ließ die EMA den Impfstoff des Herstellers Johnson &amp; Johnson zu. Im Vergleich zu den drei anderen bisher zugelassenen weist dieser zwei immense Pluspunkte auf.</p>

Knapp ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie kommt in der EU bereits der vierte Impfstoff auf den Markt. Dabei handelt es sich um jenen des US-Herstellers Johnson & Johnson. Am Donnerstag erteilte die EU-Kommission auf Empfehlung der Arzneimittelbehörde EMA eine Zulassung. Erste Lieferungen werden für Mitte/Ende April erwartet – 36,7 von insgesamt 200 Millionen Dosen für die EU sind für Deutschland vorgesehen. Die Verzögerung beim Lieferstart in Europa ergibt sich dadurch, dass die USA die Ausfuhr dort abgefüllter Impfstoffe womöglich nicht erlauben.

Der EMA zufolge sei eine bedingte Zulassung gründlich und nach höchsten Sicherheitsstandards geprüft worden. Die Hersteller müssen auch danach noch Daten etwa zur Langzeitwirkung übermitteln, um mögliche Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen. Drei Mittel hat die EMA seit Dezember bereits zugelassen: jene von Pfizer/BioNTech, Moderna und AstraZeneca.

Impfstoff von Johnson & Johnson: Eine Spritze bietet vollumfänglichen Schutz

Im Gegensatz zu den zuvor zugelassenen Vakzinen muss das von der Johnson & Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelte Präparat nicht zweimal, sondern nur einmal gespritzt werden. Der weitere Vorteil: Es ist wie das von AstraZeneca bei Kühlschranktemperatur zu lagern. Damit eignet sich der Impfstoff bestens zum geplanten Einsatz in Arztpraxen. Pfizer/BioNTech und Moderna müssen bei weitaus kühleren Temperaturen gelagert werden. Die Wirksamkeit wird mit 66 bis 85 Prozent angegeben.

Geliefert werden soll das Präparat in Kartons mit je zehn Flaschen, wobei jede Flasche fünf Dosen mit je 0,5 Milliliter Impfstoff enthält. Es ist für Personen im Alter von 18 Jahren und älter geeignet. Schwangeren wird der Impfstoff hingegen nicht empfohlen. Als typische Nebenwirkungen gibt Johnson & Johnson Reaktionen an der Einstichstelle (Schmerzen, Rötung, Schwellung), Kopf- und Muskelschmerzen, starke Müdigkeit, Übelkeit und Fieber an. Es bestehe zudem wie bei den anderen Impfstoffen ein geringes Risiko für schwere allergische Reaktionen.