RKI: Wo ist die Ansteckungsgefahr mit Corona am höchsten?

Trotz des Lockdowns steigen die Inzidenzzahlen weiter. Doch wo stecken wir uns mit Corona an, wenn das öffentliche Leben so gut wie stillsteht? Das RKI liefert Antworten, die du bei der Beratung einsetzen kannst.

Grundsätzlich gilt, dass die Ausbrüche am Arbeitsplatz in der Tendenz zunehmen und in Kitas sehr rasch ansteigen. Es lässt ebenfalls vermuten, dass diese Entwicklung auch künftig für die Schulen gelten wird. Die Melde-Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen zeigen zurzeit in allen Altersgruppen eine Steigerung.

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Quelle: Lagebericht des RKI zu COVID-19

Bei einem Blick auf die Abbildung ist ersichtlich, dass sich die meisten Ausbrüche dem Privathaushalt zuordnen lassen. Daher ist der Beginn der dritten Welle nur zu verhindern, wenn sich die Bürger*innen an das Gebot der Kontaktminimierung halten. Das gilt es vor allem bei anstehenden Osterbesuchen dringend zu beachten, bei denen auf eine Maske vermutlich verzichtet wird. Hier kannst du deinen Kund*innen raten, sich direkt vor den Zusammenkünften testen zu lassen.

Ansteckung mit Corona: Privater Haushalt liegt an der Spitze

Nach den Ansteckungen im privaten Umfeld folgt das Arbeitsumfeld sowie der Kindergarten bzw. der Hort. Eine erfreuliche Nachricht ist dagegen, dass der Anteil an Ansteckungen von Corona-Erkrankungen in Pflegeheimen und Krankenhäusern seit Jahresbeginn deutlich abgenommen hat. Das kann dabei helfen, den Patient*innen vor einem geplanten Krankenhausaufenthalt die Ängste zu nehmen. Du kannst die aktuellen Zahlen somit für deine kompetente Beratung im Apothekenalltag nutzen.

Das RKI weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass bei einigen Ausbrüchen möglicherweise mehrere Infektionsumfelder eine Rolle spielen. Die Abgrenzung des Übertragungsortes lässt sich nicht exakt abgrenzen. Daher kann lediglich ein kleiner Teil der gemeldeten COVID-19-Fälle einem Ausbruchscluster zugeordnet werden.

Grundsätzlich wären Clustersituationen in anonymen Menschengruppen wie im öffentlichen Nahverkehr, Kino, Theater oder auf großen Konzerten erheblich schwerer für das Gesundheitsamt erfassbar. Die dem RKI vorliegenden Daten können somit nur einen kleinen Ausschnitt der tatsächlichen Ansteckungen mit Corona abbilden.