Neue COVID-19-Mutation in Frankreich

Die französischen Behörden haben am 13. März bekanntgegeben, dass sich – ausgehend von der Stadt Lannion (Bretagne) – eine neue Mutation des Coronavirus aufgetreten ist, die sich nicht durch den PCR-Test nachweisen lässt.

Patient*innen, die sich mit dieser Variante infiziert haben, zeigten zwar typische Krankheitssymptome, erhielten aber ein negatives PCR-Testergebnis. Aufmerksam wurde man auf diese neue Variante, weil im dortigen Krankenhaus acht ältere Patienten mit typischen Symptomen der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben sind. Die ihnen im Vorfeld abgenommenen PCR-Tests waren in sieben Fällen negativ. Die französischen Mediziner*innen spekulieren derzeit, dass sich das Virus möglicherweise schneller durch die Atemwege bewegt und daher nur in tieferen Bereichen und nicht bei einem einfachen Nasenabstrich festgestellt werden kann.

COVID-19-Variante wird nicht von PCR-Assays erkannt

Die französische Gesundheitsbehörde erklärte, dass die ersten Analysen dieser neuen Variante nicht den Schluss zulassen, dass sie ernster oder übertragbarer als das ursprüngliche Virus ist. Genauere Untersuchungen werden folgen, denn die Gesundheitsbehörden in Frankreich stuften die Variante als „Variant under Investigation“ ein.

Das Robert Koch-Institut (RKI) erklärte am 17. März gegenüber dem Ärzteblatt, dass sie die Wahrscheinlichkeit eines generellen Versagens der PCR-Assays eher als „gering“ ansehen und verwies auf die Sensitivität der spezifischen Primer der jeweiligen PCR-Tests. Zu den in Frankreich verwendeten PCR-Tests lägen dem RKI derzeit keine Informationen vor.

Zur möglichen, schnelleren Übertragbarkeit der neuen Variante gibt das Institut eine erste Entwarnung. Die derzeit noch lokal begrenzte, bretonische Variante weise nicht die Mutation N501Y auf, die sich bei der britischen, brasilianischen und südafrikanischen Version findet und die gleichbedeutend mit einer weitaus schnelleren Übertragbarkeit wäre.