5 Trends für den Sommergarten – bunt, nachhaltig, naturnah

Du hast einen eigenen Garten zuhause? Prima, dann zeigen wir dir ein paar aktuelle Trends, nach denen du ihn gestalten und nutzen kannst. Und ein Trend spricht sogar die Apothekenfachkraft in dir ganz direkt an…

„Gott, der Allmächtige, pflanzte zuerst einen Garten. Und in der Tat ist es das reinste menschliche Vergnügen.” – Was Francis Bacon, ein großer britischer Philosoph und Politiker im 16. Jahrhundert sagte, hat auch heute noch seine Richtigkeit, und zwar für Anhänger aller Glaubensbekenntnisse: Blumige Düfte, satte Farben, warme Temperaturen gepaart mit sinnvoller Arbeit und Entspannung. Das macht einen Garten aus. Erst recht jetzt, im Sommer, da das Leben mehr als sonst draußen in der Natur stattfindet.

Welche Trends bei Gartengestaltung, Grünpflege und Naturerleben lassen sich in diesem Sommer erkennen? Ganz klar, es geht weg von der strengen Gartengestaltung, hin zu einer Gegenbewegung, die der Natur nachempfunden wird. Nachhaltige Trends sind nicht nur bei der Ernährung, sondern auch im eigenen Garten angesagt. Dazu gehören zum Beispiel Pflanzen, die für Bienen und andere Insekten nützlich sind.

Trend 1: Bunte Wildnis

Perfekte Rasenflächen, akkurat mit der Nagelschere auf Normhöhe gekürzt? Wer will – außer Golfern – denn sowas? Heutzutage ist Entfaltungs- und Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Co. angesagt. Das heißt, Rasen dürfen etwas länger wachsen – und auch wilder. Schon nach wenigen Tagen ungestörten Wuchses recken die ersten Blümchen ihre Blüten der Sonne entgegen, wachsen Gräser und Stauden, die Insekten Nahrung bieten. Den Rasen nicht zweimal pro Woche mit dem Mäher zu bearbeiten hat einen weiteren Vorteil, gerade im Sommer. Wächst das Gras höher, ist es viel weniger von Austrocknung bedroht und bleibt länger grün. Das heißt: Ein länger wachsender Rasen benötigt viel weniger Wasser, zusätzliches Sprengen kann man sich sparen. Das ist in Zeiten, in denen allüberall von schwachen Grundwasser-Reservoirs und Feuchtigkeitsmangel die Rede ist, ein wichtiger Tipp, um Wasser zu sparen.

Trend 2: Wasser sparen

Gerade sprachen wir es an – es geht immer häufiger darum, mit weniger Wasser zu gärtnern. Das kann gelingen, wenn du Humus einsetzt. Denn der hilft Wasser im Boden zu speichern. Außerdem ist Humus ein optimaler Dünger für Pflanzen, der gleichzeitig den Boden verbessern kann. Gut ist es auch, die Böden in Beeten zu bedecken. Das klappt prima mit Mulch oder Resten von Rasenschnitt (ooops – den wollten wir doch gar nicht mehr so oft erledigen. Aber manchmal muss Rasenmähen eben doch sein…)

Effekt: Die Bedeckung fängt die Sonneneinstrahlung ab und sorgt dafür, dass wichtige Feuchtigkeit nicht verdunstet, sondern im Boden verbleibt. Beim Wasserwirtschaften ganz oben steht die Verwendung von gesammeltem Regenwasser, wofür Baumärkte inzwischen ansehnliche Tonnen und Auffanggefäße anbieten.

Trend 3: Das eigene Hochbeet

Auch in diesem Jahr bleibt das Hochbeet auf der Beliebtheitsskala ganz oben. In gesunder Rückenhaltung kannst du dich an einer tollen Ernte erfreuen und dein Beet nachhaltig nutzen. Hochbeete sind vielfältig einsetzbar, zum Beispiel für Kräuter oder auch für Gemüse. Folgende Gemüse- und Kräutersorten passen in einem Hochbeet gut zusammen: Tomaten, Basilikum und Petersilie; Karotten, Dill und Asiasalat; Kopfsalat und Radieschen.

Klar ist, dass Hochbeete keine Riesenerträge bringen, aber es macht Spaß, den Pflanzen beim Gedeihen zuzusehen. Außerdem gilt: Wer keinen Garten hat, kann sein Hochbeet problemlos auf dem Balkon unterbringen. Wem es – zum Beispiel als Städter – auch daran mangelt, kann auf eine noch genügsamere Variante umschwenken, den eigenen Kräutergarten auf dem Fensterbrett. Wie das funktioniert, haben wir hier für dich zusammengetragen.

Trend 4: Pflanzen für die Gesundheit

Und diesen Trend teilen wir ausgerechnet dir mit, der Apothekenfachkraft? Nun ja, wir wollen dich nur ein wenig anstupsen: Denk doch mal über ein eigenes Heilkräuterbeet nach. Damit hast du jederzeit Zugang zu frischen Kräutern und kannst wohltuende und schmackhafte Tees frisch zubereiten. Besonders gut anbauen lassen sich Melisse, Salbei, Johanniskraut, Bärlauch, Ringelblume, Zitronenmelisse, Fenchel, Kamille und Thymian. Aber achte bei deiner Garten-Apotheke darauf, dass die Kräuter gut gedeihen können: Einige mögen Halbschatten und andere bevorzugen einen sonnigen Platz. Um das Beet optimal nutzen zu können, können viele verschiedene Kräuter angepflanzt werden. Beachte nur, dass sich die nebeneinander liegenden Kräuter gut verstehen. Pfefferminze etwa verträgt sich nicht so gut mit anderen Kräutern, sie sollte eher einzeln angepflanzt werden.

Trend 5: Garten- statt Homeoffice

Okay, das ist für Leute wie dich, die wenig im Homeoffice arbeiten können, eigentlich nicht so recht zutreffend – wir erwähnen es nur der Vollständigkeit halber. Viele Menschen haben während der Pandemie bemerkt, dass Natur einen regelrecht therapeutischen Wert hat. Waldbaden und Gärtnern haben manchen durch schwierige Zeiten gebracht. Soll diese Erfahrung jetzt sofort wieder aus dem Fokus rücken? Besser nicht. Menschen, die viel von Zuhause aus tätig sind und das Glück haben, einen Garten oder Balkon zu besitzen, gehen häufiger dazu über, ihre Arbeit oder zumindest ihre Pause ins Grüne zu verlegen.  Natur und frische Luft geben Inspiration und fördern im besten Fall die Leistungsfähigkeit. Der Kopf ist aufnahmefähiger und kommt eher auf kreative Ideen. Pflanzen, die Duft versprühen, wie zum Beispiel Freesien, Aurikel oder Lavendel, wecken zusätzlich verschiedene Sinneseindrücke. Es gibt Zeitgenossen, die einen alten Tisch kurzerhand in ein gemütliches Garteneckchen stellen, einen Regenschutz, wie einen großen Sonnenschirm, in Reichweite und zwischendurch gaaaanz tief durchatmen. Wie gesagt, diese Arbeit verträgt sich mit dem Office, aber nicht mit der Offizin. Wir wünschen dir auf jeden Fall, dass du außerhalb des Dienstes Zeit für dich in einem Garten findest, der die Sinne lockt und ihnen schmeichelt.

Und jetzt mal ehrlich: Bacon hatte doch Recht, oder? Viel Spaß beim Befolgen und Ausprobieren der Gartentrends!

AMIRA fragt: Was ist dein ganz persönlicher Garten- oder Balkontrend? Hast du etwas Neues entdeckt oder getan, dass dein Refugium verändert und aufgewertet hat? Neue Pflanzen gesetzt, Beete angelegt? Berichte und inspiriere uns und alle Trendscouts!

Keinen eigenen Garten? Dann leg dir einen auf der Fensterbank an! Wie das geht? Erfährst du hier!