Heimische Superfoods: Stars aus der regionalen Küche

Superfoods sind in aller Munde und liegen voll im Trend. Meist kommen sie aus fernen Ländern und suggerieren uns Gesundheit, Schönheit und ewige Jugend, wenn man sie verzehrt. Stimmt das überhaupt?

Definition und Inhaltsstoffe

Für den Begriff „Superfood“ gibt es keine rechtlich verbindliche Definition. Von der European Food Information Council (EUFIC) in Brüssel wird diesen Nahrungsmitteln aufgrund ihres Nährstoffgehalts ein höherer gesundheitlicher Nutzen als andere zugeschrieben. Sie enthalten also besonders viele Vitamine, Mineralstoffe und/oder sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie zum Beispiel Polyphenole, Saponine, Phytosterine oder Flavonoide. Von Herstellern und Händlern werden die Produkte ideal vermarktet und mit zahlreichen Gesundheitsversprechen beworben. Allerdings fehlen in den meisten Fällen die wissenschaftlichen Belege für diese Versprechen.

Superfoods werden oft importiert

Die nährstoffreichen Trend-Lebensmittel sind meist exotischer Natur. Sie werden aus fernen Ländern importiert, was zu hohen Endverbraucherpreisen hierzulande führt. In der Vergangenheit wurde häufig eine hohe Belastung mit Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Zum einen, weil in anderen Ländern höhere Grenzwerte erlaubt sind und um andererseits die langen Transporte unbeschadet zu überstehen. So wurden Chiasamen (reich an Ballaststoffen und Omega-3-Fettsäuren) und Açai-Beeren (enthalten Calcium und Anthocyane) sowie Quinoa (gute Proteinquelle für Vegetarier mit hohem Eisengehalt) aus Südamerika, Goji-Beeren (reich an Vitamin C, Calcium, Ballaststoffen und Eisen) aus China und Moringa-Blätter (enthalten viel Eiweiß und Mineralstoffe) aus subtropischen Ländern importiert.

Heimische Alternativen zu exotischen Superfoods

Aber auch in unserer Heimat gibt es viele Lebensmittel, die vergleichbar nährstoffreich, preisgünstiger und frischer sind und die die Umwelt weniger belasten als die weitgereisten Exoten. Denn kürzere Transportwege verbrauchen weniger Energie und verursachen weniger schädliche Klimagase.

Leinsamen zum Beispiel enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren und Proteine als Chiasamen und auch Ballaststoffe sind reichlich enthalten. In den Apotheken wurde früher geschroteter Leinsamen als Quellmittel und mildes Laxans verkauft. In Schwarzen Johannisbeeren oder Sanddornbeeren ist mehr Vitamin C enthalten als in den Goji-Beeren.

Außerdem ist in den hiesigen Supermärkten frische Ware oder Saft erhältlich wohingegen Goji-Beeren meist nur getrocknet angeboten werden. Durch die Trocknung gehen viele wertvolle Inhaltsstoffe verloren. Auch preislich gibt es deutliche Unterschiede. Die heimischen blauen Obst- und Gemüsesorten wie Heidelbeeren, Holunderbeeren, blaue Trauben und Rotkohl haben einen hohen Gehalt an Anthocyanen und stehen den Açai-Beeren in nichts nach. Sie schützen unseren Körper vor schädigenden Oxidationsprozessen und dass zu einem wesentlich geringeren Preis.

Wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die unser Herz-Kreislauf-System positiv beeinflussen kommen nicht nur in Avocados vor, sondern auch in heimischen Walnüssen und das in großer Menge und Vielfalt. Auch mit einer langen Lagerfähigkeit punktet die Walnuss definitiv. Eine tolle Alternative für das Inka-Getreide Quinoa sind Hirse und auch Hafer. Beide sind in Deutschland heimisch und enthalten hochwertiges Protein und Hirse zudem auch viel Eisen. Im Gegensatz zu Hafer ist die Hirse wie Quinoa glutenfrei.

Die heimischen Obst- und Gemüsesorten sind also allemal so wertvoll wie die exotischen Superfoods. Außerdem gibt es sie in frischer Qualität sehr oft aus regionalem Anbau, unverpackt und wesentlich günstiger. Warum also in die Ferne schweifen, denn das Gute ist so nah.

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