Frausein in der Arbeitswelt – wir haben alle Hände voll zu tun

Heute ist Internationaler Tag der Frau. Die AMIRA-Welt gratuliert allen Leserinnen – Gründe, sich einfach einmal selbst zu feiern, gibt es reichlich. Doch beim Thema Emanzipation und Gleichberechtigung muss noch viel getan werden.

Die Apotheke ist eine Frauendomäne – das zeigt auch eine Auswertung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Denn die Arbeit hinter dem HV-Tisch und auch im Backoffice ist noch immer ein Beruf, der vor allem von Frauen ausgeübt wird. So lag der Anteil von Apothekenmitarbeiterinnen 2019 bei rund 73 Prozent. Unter den PTA waren 97 Prozent weiblich und unter den PKA fielen sogar 98 Prozent der Stellen an Arbeitnehmerinnen.

Somit trifft die Corona-Pandemie Frauen auch in der Apotheke besonders, da sie durch den Kontakt mit Kunden einem größeren Infektionsrisiko ausgesetzt sind und unter einer dauerhaften Belastung stehen. Zudem zeigen die Zahlen, dass Mitarbeiterinnen dort seltener Karriere machen. So waren der ABDA zufolge nur 49 Prozent der Stellen zur Leitung der Apotheke von Frauen besetzt.

Gender-Pay-Gap und Care-Arbeit: Frauen und die un(ter)bezahlte Arbeit

Schwierig wird es, wenn sie den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Berufstätigkeit hinbekommen müssen. Durch die während der Corona-Pandemie geschlossenen Schulen und Kindertagesstätten wird dies besonders deutlich. Expert*innen fürchten, dass diese Entwicklung die Gleichstellung von Frauen um Jahrzehnte zurückwerfen könnte. Geht es um Kinderbetreuung und Care-Arbeit sind es meist die Mütter, die einspringen und einen gewaltigen Schritt rückwärts in die Rolle der Hausfrau machen.

Auch im Jahr 2021 sind es Frauen, die wegen der Geburt eines Kindes einen Knick in ihrer Karriere erfahren oder von Voll- auf Teilzeit wechseln. Neben geringeren Aufstiegschancen gehen damit finanzielle Einbußen beim Gehalt sowie bei der späteren Rentenversorgung einher. Gut beraten ist deshalb, wer zusätzlich eine private Altersvorsorge abschließt.

Und auch wenn es unfassbar ist: Frauen werden für die gleiche Arbeit aufgrund ihres Geschlechts schlechter bezahlt. Es gibt noch immer den Gender-Pay-Gap, der als die Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes (ohne Sonderzahlungen) der Frauen und Männer im Verhältnis zum Bruttostundenverdienst der Männer definiert ist. Derzeit beträgt die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern 19 Prozent.

Es wird noch viele Weltfrauentage geben müssen, bis Männer und Frauen beruflich wie finanziell nicht nur gleichberechtigt, sondern auch gleichgestellt und gleichbehandelt sind.