Ramadan im Apothekenalltag: Tipps für Fastende

Der muslimische Fastenmonat Ramadan rückt näher, auch viele Mitarbeitende der Apotheken machen mit. Wie lässt sich das Fasten gesundheitsförderlich gestalten und in den Berufsalltag integrieren?

Alle Jahre wieder: der Fastenmonat Ramadan steht vor der Tür. Anders als Weihnachten, das jährlich an einem fixen Datum stattfinden, orientiert sich der islamische Kalender am Mondkalender, der zehn Tage kürzer ist als der hierzulande gängige gregorianische Kalender. Der erste Fastentag ist dieses Jahr demnach in der Morgendämmerung des 11. März. Der letzte Tag des Ramadans ist der 9. April, am Tag darauf beginnt das Ramadanfest, auch als Zuckerfest bekannt.  

Gesundheitliche Vorteile des Fastens  

Das Fasten nach den muslimischen Regeln zählt laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) zum Intervallfasten, was auch alsintermittierendes Fasten“ bekannt ist. Dieser Fastenform werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen auf den Stoffwechsel zugeschrieben. Es gibt verschiedene Formen des Intervallfastens, im Monat Ramadan wird von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang – damit stundenweise – auf Wasser und Nahrung verzichtet. Auch Geschlechtsverkehr und Tabakkonsum sind tabu. Manche Arzneimittel sind ebenfalls nicht kompatibel mit dem Fasten. 

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist festzuhalten, dass die bisherigen Daten darauf hindeuten, „dass das intermittierende Fasten sich positiv auf die Gesundheit und die Gewichtsabnahme, insbesondere dem geringeren Abbau von fettfreier Masse, auswirken kann bzw. einer kontinuierlichen Energierestriktion ebenbürtig zu sein scheint und keine negativen Nebenwirkungen aufweist. Voraussetzung hierfür dürfte sein, dass ganzheitlich betrachtet die Zeit vor der Morgendämmerung und bei bzw. nach dem Fastenbrechen gesundheitsförderlich gestaltet wird.  

Lebensmittel bedacht auswählen   

Von essenzieller Bedeutung ist die Auswahl der zugeführten Nahrung. Die DGE empfiehlt aktuell mindestens ¾ pflanzliche und ¼ tierische Lebensmittel zu konsumieren. „Bunt und gesund essen und die Umwelt schonen“ lautet dabei das Motto: 

  1. Am besten Wasser trinken (ca. 1,5 bis 2 Liter am Tag) und auf Softdrinks sowie gesüßte Getränke verzichten: zu wenig Wasser kann Kopfschmerzen begünstigen
  2. Mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag: Vitamine und Mineralstoffe unterstützen dich dabei leistungsfähig zu sein
  3. Mindestens einmal die Woche Hülsenfrüchte und täglich eine kleine Handvoll Nüsse
  4. Vollkorn aufgrund der gesundheitsfördernden Ballaststoffe bevorzugen: sie sättigen länger und du bist besser gewappnet für den herausfordernden Apothekenalltag
  5. Pflanzliche Öle wie Raps-, Walnuss-, Lein-, Soja- und Olivenöl nutzen, tierische Fette vermeiden
  6. Zwei Portionen Milch und Milchprodukte täglich
  7. Ein- bis zweimal die Woche Fisch
  8. Maximal 300 g Wurst und Fleischwaren pro Woche
  9. Achtsam sein: Mahlzeiten genießen, nicht hastig herunterschlingen 


Außerdem sollte regelmäßige körperliche Aktivität auf dem Programm stehen, denn dadurch wird nachweislich das Risiko für Übergewicht und sonstige Erkrankungen gesenkt. 

Wie sollten die Lebensmittel zubereitet werden? 

Neben dem „was“ ist auch das „wie“ entscheidend. Bevorzugte Gerichte, die gegrillt, gekocht, gebacken und gedämpft zubereitet wurden. Auf geröstete, stark gebratene und geräucherte Gerichte solltest du verzichten. So vermeidest du zu fettige Kost, die sich später möglicherweise in einer Gewichtszunahme äußern kann. Leicht gebratenes Essen, wie unser Reisgericht mit Hähnchen, dürfte zwischendurch kein Problem sein. 😉 

Außerdem können stark gewürzte, sehr salzige sowie stark verarbeitete Fleischprodukte schwer im Magen liegen und auch zu Sodbrennen führen. Lebensmittel mit einem hohen Salzgehalt können das Trinkbedürfnis tagsüber verstärken – während des Ramadans dürfte das eher suboptimal sein.